- 🏆 Zwei Testsieger und ein Preis-Leistungs-Tipp!
- Die Testergebnisse der Frauen-Bibshorts im Detail
- Zwei Langstrecken-Hosen für Frauen
- Brauchen Frauen andere Hosen als Männer?
- Unterschiede in Schnitt und Passform
- Für die schnelle Pause
- Fazit
- Besser sitzen – Tipps
🏆 Zwei Testsieger und ein Preis-Leistungs-Tipp!
- Der erste Testsieg geht an die Rapha Core Bibshorts. Sie begeisterte im Test mit einer top Verarbeitung und einer hervorragenden Passform.
- Die RBX Comp von Specialized fällt komfortabel aus und auch die Magnetverschlüsse für den "Pausen-Modus" funktionieren 1a. Testsieg!
- Der Preis-Leistungs-Tipp geht an die Sportful BF Classic, dank sportlicher Passform und festem Polster, dass alle wichtigen Bereiche abdeckt.
- Extra-Tipp für lange Tage im Sattel: In unserem Test von Langstrecken-Hosen schnitt die T.laalaLaiShorts S7 von Assos bei den Frauen am Besten ab.
Die Testergebnisse der Frauen-Bibshorts im Detail
Alé Strada

Preis/Größen: 92,90 Euro/XS-XL
Made in: Bosnien
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Angenehmes Tragegefühl, breite Bündchen und ein gutes Polster – die Alé überzeugt. Die Beine sind aber relativ kurz und es gibt minimale Abstriche in Sachen Verarbeitung.
Testurteil: Sehr gut (88 Punkte)
Canyon WMN Classic Road

Preis/Größen: 89,95 Euro/XS-XXL
Made in: Tschechien
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Das etwas dickere Polster der Canyon-Bib ist selbst nach Stunden im Sattel komfortabel. Auch die breiten Träger/ Beinabschlüsse und die flachen Nähte können überzeugen.
Testurteil: Sehr gut(88 Punkte)
Castelli Velocissima 2

Preis/Größen: 99,95 Euro/XS-XL
Made in: Kroatien
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Das feste Castelli-Polster funktioniert gut, könnte aber minimal breiter sein. Weiches Material am Bauch und bequeme Träger erhöhen den Tragekomfort. Mit kleinem Reflektor.
Testurteil: Sehr gut (86 Punkte)
Craft ADV Endurance

Preis/Größen: 99,95 Euro/ XS-XXL
Made in: China
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
In sportlich-gebeugter Sitzposition kann das dünne Polster leichte Falten werfen. Dafür ist es in Kombination mit dem eher dünnen Material top für heiße Sommertage.
Testurteil: Sehr gut (76 Punkte)
Gonso Sitivo W

Preis/Größen: 99,95 Euro/34-52
Made in: Türkei
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Das etwas festere Polster ist auch auf längeren Touren sehr angenehm. Aber schon nach einer Fahrt löste sich eine Naht am Polster, das gibt Abzug bei der Verarbeitung.
Testurteil: Gut (64 Punkte)
Pearl Izumi W Attack

Preis/Größen: 99,95 Euro/S-XXL
Made in: China
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Die "Dropper"-Lösung funktioniert, der tiefe Rückenausschnitt ist zugluftanfällig. Das einfache Polster eignet sich gut für eine sportliche Sitzposition. Die Träger rollen sich ein.
Testurteil: Gut (62 Punkte)
Rapha Core

Preis/Größen: 100 Euro/XXS-XL
Made in: China
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Beinabschlüsse, Träger, Bund – die Passform der Rapha ist 1a! Das Polster ist minimal schwitzig, funktioniert aber sehr gut. Hose fällt etwas größer aus, top Verarbeitung. (ROADBIKE Testsieger 07/2021)
Testurteil: Sehr gut (90 Punkte)
Rose Core Performance

Preis/Größen: 94,95 Euro/XS-XXL
Made in: Rumänien
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
An Beinabschluss und Taille schneidet die Rose leicht ein, am Bein sitzt sie komfortabler. Der Stoff ist stellenweise leicht durchscheinend. Festes Polster für längere Touren.
Testurteil: Gut (70 Punkte)
Specialized RBX Comp

Preis/Größen: 99,90 Euro/XS-XXL
Made in: Kroatien
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Der "Pausen-Modus" der Hose funktioniert dank Magnetverschluss sehr gut. Sie fällt komfortabel aus, das große, bequeme Polster kann vorn leichte Falten werfen. (ROADBIKE-Testsieger 07/2021)
Testurteil: Gut (76 Punkte)
Sportful BF Classic

Preis/Größen: 89,90 Euro/XS-XXL
Made in: Kroatien
Passform (40 %):
Polster (40 %):
Verarbeitung (20 %):
Testfazit:
Die Passform der Sportful: sportlich eng, das feste Polster deckt alle wichtigen Bereiche gut ab. Nur die Naht an der Oberschenkelinnenseite stört ein klein wenig.(ROADBIKE-Preis-Leistungs-Tipp 07/2021)
Testurteil: Sehr gut (90 Punkte)
Zwei Langstrecken-Hosen für Frauen
In unserem Test von Langstrecken-Hosen haben wir auch zwei Modelle für Frauen getestet. Diese fallen zwar deutlich teurer aus, als die 10 oben getesteten Modelle. Allerdings bieten sie auch mehr Komfort für die richtig langen Touren.
Assos T.laalaLaiShorts S7

Preis/Größen: 189 Euro/S-XL
Made in: Bulgarien
Passform:
Polster:
Verarbeitung:
Testfazit: Das feste Material der Bib trägt sich angenehm, die Beinabschlüsse mit ausreichend Gripper-Silikon verrutschen nicht. Auch die Verarbeitung der Assos liegt auf sehr hohem Niveau. Die perfekte Hose für Frauen, die sich auf langen Touren viel Komfort wünschen und Wert auf hochwertige Bibshorts legen. (ROADBIKE-Tipp Langstrecke)
Testurteil: Sehr gut
Gore Wear Long Distance Damen

Preis/Größen: 199,95 Euro/34-42
Made in: China
Passform:
Polster:
Verarbeitung:
Testfazit: Die Frauen-Version von Gores Long Distance kommt mit einem dünnen und leichten Stoff. Für eine Testfahrerin war das etwas zu wenig Support, dafür geht das Konzept an warmen Tagen auf. Auch die Beinabschlüsse sind nicht abgesetzt, sondern bestehen aus demselben Material wie die restliche Bib. Der fast durchgehende 1-cm-Silikonstreifen hält den Bund in Position. Zudem ist die Hose am Bauch bequem, die Lasercut-Träger fallen hingegen bei kleinen Sportlerinnen tendenziell zu lang aus. Die perfekte Hose für großgewachsene Fahrerinnen, die bei warmen Temperaturen große Distanzen auf der Straße zurücklegen wollen
Testurteil: Gut
Brauchen Frauen andere Hosen als Männer?
Mach es kleiner und Blümchen drauf: Egal ob Rennräder oder Bekleidung, nach diesem Rezept entstehen leider immer noch viele "frauenspezifische" Produkte. Dass das insbesondere bei Frauen-Trägerhosen (engl. Bibshorts) nicht funktionieren kann, ist offensichtlich, denn unabhängig von Körpergröße und -bau ist die Anatomie im Sitzbereich bei Frauen nun mal völlig anders als bei Männern.
Außerdem, das zeigen Bikefitting- Daten und -Studien, sitzen Frauen aufgrund von Faktoren wie durchschnittlich höherer Flexibilität etwas anders im Sattel als Männer und belastet dadurch andere Bereiche. Das wissen natürlich auch die Hersteller von Radhosen und passen Polster und Passform an die speziellen Anforderungen an. Wem das am besten zum fairen Preis gelingt, soll dieser Test klären: Zehn Modelle der Klasse bis 100 Euro hat ROADBIKE dafür bestellt. (Auch getestet: 12 Radhosen für Männer)
Die Anforderungen an gute Bibshorts sind bei Männern und Frauen dieselben: Die Hose muss sich der Körperform möglichst optimal anpassen und gleichzeitig fest genug sein, das Polster so zu fixieren, dass es jederzeit am vorgesehenen Ort bleibt. Nur so kann es seine druckentlastende Funktion optimal erfüllen. Eine pauschale Polsterempfehlung ist dabei allerdings wenig zielführend – jede Frau ist anders gebaut.
Hinzu kommen weitere Faktoren wie Sattel, Fitnesszustand, Sitzposition und, nicht zu vergessen, auch der Untergrund: Zum effektiven Dämpfen von Erschütterungen schwören etwa Gravel-Pilotinnen auf festere Polster, wie sie im Test beispielsweise in den Hosen von Gonso und Rose zum Einsatz kommen. Die funktionieren auch auf längeren Ausfahrten sehr gut, weil sie weniger dazu neigen, sich durchzusitzen. Im Test haben sich außerdem Nähte in der Polstermitte und im vorderen Bereich als unbequem erwiesen – sie werfen mehr Falten und sind weniger flexibel.
Auch das Körperklima spielt beim Polster eine wichtige Rolle: Ein gutes, atmungsaktives Polster leitet Feuchtigkeit schneller nach außen und bleibt länger trocken. Das fühlt sich nicht nur angenehmer an, auch die Gefahr, dass sich dauerfeuchte Haut auf längeren Touren wundscheuert, ist geringer. Kleiner Exkurs: Das weibliche Bahnrad-Olympiateam aus Großbritannien bekannte sich vor Olympia 2016 zu einem zeitweiligen Rasur- und Waxing-Verzicht im Intim- und Sitzbereich, um eingewachsenen Haaren und den damit verbundenen unangenehmen Druckstellen vorzubeugen – und brachte Gold mit nach Hause.
Unterschiede in Schnitt und Passform
Ebenfalls wichtig: Nicht nur die Größenangaben unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller, auch die Schnitte zeigen eine große Bandbreite: Manche Bibs eignen sich sehr gut für zierliche, klein gewachsene Frauen, andere für kurvige Hüften und große Staturen. Deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf die Modelle verschiedener Hersteller anzuprobieren, um den jeweils am besten passenden Schnitt zu finden. In unserem Testfeld sitzen die Bibs von Specialized, Canyon und Rapha eher komfortabel, bieten Platz für kräftige Oberschenkel und reichen etwas weiter am Bein herab als die sportlich-körpernahen Modelle von Sportful, Alé und Castelli, in denen sich eher zierlichere Frauen wohlfühlen.
Ein neuralgischer Punkt ist die Trägerführung, insbesondere über der Brust, am Rücken und an den Schultern. Alé, Canyon, Castelli, Craft, Rose und Sportful führen ihre Träger von einer breiten Rückenpartie einzeln über die Schultern. Raphas Rückenpartie ist etwas offener gestaltet, was für gute Belüftung sorgt und trotzdem alles an Ort und Stelle hält. Die Dropper-Konstruktion von Specialized ist im Rücken schmal geschnitten und beherbergt dort ein magnetisches Verschluss- System zum öffnen der Hosenträger.
Pearl Izumis lasergeschnittene Träger laufen kreuzförmig über beziehungsweise durch einen Schnitt im Träger sogar ineinander. Dies ermöglicht ein flexibles Verschieben der Träger beim Herunterziehen der Hose – leider neigen sie dazu, sich aufzurollen und leicht einzuschneiden. Etwas mehr Halt bekommt das flexible System durch eine kleine Schnalle auf der Vorderseite, welche die Träger auf Brusthöhe verbindet. Die Führung des Trägers über die Brust empfand eine Testerin aber als unbequem.

Stichwort unbequem: Besonders an den Beinabschlüssen kommt es auf die Details an. Gummierung und Bündchen sollten genug Halt bieten, dass die Hosenbeine nicht verrutschen. Aber auch nicht so sehr, dass die Bündchen einschneiden oder die Gummierung an der Haut zieht. Die Hersteller setzen hier unterschiedliche Akzente: Specialized vertraut auf einen breiten, durchgängig leicht gummierten Bund. Ähnlich machen es Craft, Canyon, Sportful und Rapha. Am breitesten fällt der Abschluss bei der Castelli-Hose aus. Pearl Izumi setzt auf schmale Gummierungen und weiche Bündchen. Die Abschlüsse von Alé kommen ganz ohne Gummierung aus, spezielle Fäden im Bund sollten das Material an Ort und Stelle halten, im Test neigten sie allerdings zum Verrutschen. Der Beinabschluss bei Rose ist breit und nur teilweise gummiert. Die Folge: Im gummierten Bereich dehnt sich das Material weniger, was am Oberschenkel etwas einschneiden kann.
Für die schnelle Pause
Ein ewiges Thema bei Frauen-Bibs: Gibt es eine clevere Lösung für die "Pipi-Pause"? In der getesteten 100-Euro-Preiskategorie kommen die meisten Hosen ohne "Sonderlösung" aus. Das heißt, für die Pinkelpause muss die Fahrerin das Trikot ausziehen, um die Träger der Hose über die Schultern zu streifen.
Nur Pearl Izumi und Specialized gehen im Testfeld eigene Wege: Bei Pearl Izumi sind die Träger auf dem Rücken gekreuzt und sehr elastisch. So lässt sich die Hose bis übers Gesäß ziehen, die Träger bleiben auf den Schultern. Specialized führt die Träger auf dem Rücken zu einem Träger zusammen, der sich mit einem Magnetknopf-Verschluss öffnen und schließen lässt. In der Praxis funktionierte beides sehr gut. Auch für Frauen mit sehr langem Oberkörper, die aufgrund ihrer Körpergröße häufiger an die Grenzen solcher Konzepte stoßen, hat Pearl Izumi ausreichend lange Träger verwendet: Das Prinzip funktioniert, ohne dass es der Hose insgesamt an Halt fehlt.
Fazit
Sehr gutes Polster, überzeugender Schnitt und gelungene Details: Die Bibs von Sportful und Rapha liegen punktgleich auf dem Spitzenplatz, wobei die Sportful-Hose noch mal etwas günstiger kommt. Auch die Hosen von Alé und Canyon konnten die Testerinnen überzeugen. Ob sportlich oder etwas entspannter, Straße oder Schotter – schon im Preisbereich bis 100 Euro sollten alle Fahrerinnen jeden Typs fündig werden.
Besser sitzen – Tipps
- Sitzcreme verwenden, um Reibung zu vermindern: Im ersten Moment mag es etwas unangenehm sein, die Bib mit eingecremtem Polster anzuziehen, aber die Creme schützt bei längeren Touren vorm Wundscheuern.
- Radhosen mit Polster werden ohne Unterhose gefahren: Die Tatsache überrascht oft neue Fahrerinnen. Denn jede noch so dünne Unterhose kann Falten werfen. Nur "unten ohne" kann das Polster optimal funktionieren.
- Radhose nach jedem Tragen waschen: Eine verschwitzte Bib ist perfekter Nährboden für Keime. Deshalb: Nach jeder Tour waschen!