Test: MTB-XC-Reifen im Test

Test: Die besten XC-Reifen für MTBs
Cross-Country-Reifen im Test

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Zuletzt aktualisiert am 07.07.2022

Diese Reifen haben wir getestet:

Im Rennen, ob im Profi-Zirkus oder beim Hobby-Marathon, entscheiden wenige Sekunden über Sieg oder Niederlage. Die richtige Reifenwahl ist da essenziell, ein in Relation zur Strecke zu schwerer oder grober Reifen raubt alle Chancen. Umgekehrt verliert man mit einem zu wenig griffigen Modell in der Abfahrt wertvolle Meter – oder bei einem Defekt das ganze Rennen. Aber auch bei Bikerinnen und Bikern, die nicht an der Startlinie eines Rennens stehen, sind Reifen ein viel diskutiertes Tuning-Teil. Denn für die Tour gilt es ebenso, den idealen Kompromiss aus geringem Rollwiderstand und niedrigem Gewicht einerseits, Grip, Traktion und Pannenschutz andererseits zu finden

Riesige Auswahl auf dem Markt

Die Antworten der Reifenhersteller auf diese Suche machen die Sache nicht einfacher: Sie bieten eine extrem große Auswahl an Reifenmodellen mit unterschiedlichen Karkassen, Gummimischungen und Größen an. Hinzu kommt, dass immer mehr Hersteller für vorne andere Reifen empfehlen als für hinten. Der Grund hierfür: Der Vorderreifen soll mit mehr Grip und höheren Stollen Sicherheit speziell in Kurven bringen sowie für Bremstraktion sorgen, am Heck wiederum ist ein leicht rollender Reifen für besten Vortrieb ideal, der aber auch Antriebstraktion und ebenfalls einen gewissen Kurvenhalt bieten soll.

Wir haben daher Pneus für den Renn- (Cross-Country und Marathon) und den schnellen Alltagseinsatz im Gelände zum Test geladen. Um die beste Race-Kombi zu finden, suchte unser Redakteur und Hobby-Rennfahrer Lukas Hoffmann in enger Absprache mit den Reifenherstellern sechs Kombinationen aus, die so direkt im Worldcup an den Start gehen könnten. Dabei sind Reifen von Continental, Maxxis, Michelin, Pirelli, Schwalbe und Specialized. Natürlich testeten wir alle in der etablierten 29"-Größe. Die Breiten reichen von schmalen 2,2" bis hin zu breiten 2,4".

Labor und Praxistest: So testet MOUNTAINBIKE MTB-Racereifen

Schaut man auf die Laborwerte, erkennt man, dass es bereits innerhalb der Testfelder große Streuungen gibt. So wählt Continental eine extrem leichte Kombi in beiden Segmenten, während Maxxis wie angedeutet auf schwere Modelle setzt. Bei diesen beiden Herstellern zeigt sich auch, dass mit einem geringeren Gewicht ein geringerer Pannenschutz einhergeht – und umgekehrt. Das bezieht sich aber nur auf den Durchschlagschutz ("Snakebite"), bei einem Durchstich ist weniger das Gewicht, sondern die Gewebestruktur der Karkasse entscheidend. Hier schneidet Michelin mit einer dicht gewebten 150-TPI-Karkasse am besten in der Renn-Kategorie ab. Auch beim Rollwiderstand sind innerhalb der Kategorien Unterschiede zu verzeichnen. Hier hat Schwalbe jeweils die Nase deutlich vorn. Um ein Gefühl für die Werte zu bekommen, ein Beispiel: Schwalbes Enduro-Kombi aus dem Test in 05/2022 schnitt mit einer Verlustleistung von 32 Watt ab, während Schwalbes Cross-Country-Set nur 12 Watt Rollwiderstand aufweist. Aber auch mit einer geringeren Massenträgheit ist man, wie es Specializeds leichte Race-Pneus zeigen, ganz schön flott auf den Trails unterwegs. Bleibt die Frage nach dem Testsieg. In der RaceKategorie ist die Sache schnell klar: Schwalbe legt mit dem Racing Ray und dem Racing Ralph die beste Gesamtleistung hin.

Redaktion

Reifen umbauen, mit dem richtigen Druck versehen und fahren. Wieder und wieder. Ein Reifentest ist in der Praxis einer der aufwendigsten MOUNTAINBIKE-Tests. Hierbei gilt es, Traktion, Kurvenhalt und Rollverhalten genauestens im Blick zu halten. Für jede Wertung gibt es eine definierte Sektion. Wichtig dabei ist zudem, das ganze Prozedere auf unterschiedlichen Untergründen durchzuführen.

Der Test beginnt bereits mit der Auswahl der jeweiligen Testfelder. Expertenwissen ist hier genauso unverzichtbar wie beim eigentlichen Praxistest. Dieser fand auf einer ausgewählten Teststrecke mit drei erfahrenen Cross-Country- und Marathon-Racern statt. Ob Seitenhalt, Grip, Bremstraktion oder Beschleunigung – jede Reifen-Kombi wurde geprüft. Parallel dazu machte sich ein Mitarbeiter von uns auf den Weg ins Labor der Ralf Bohle GmbH. Dort prüften die Spezialisten von Schwalbe alle Reifen auf Durchstichschutz an Seitenwand und Lauffläche sowie Durchschlagschutz mit einem Fallbeil und den Reibverlust auf einem Rollenprüfstand. Das Ergebnis wurde von uns ausgewertet und führte zu den Testnoten

Reifentest 2021
Stefan Eigner