Heutzutage kommen quasi alle Serien-Bikes mit seriösen Scheibenbremsen in den Handel. Sogar im "Billigsegment" gibt es Stopper wie Shimanos MT520, die in Sachen Bremskraft und Standfestigkeit jeden Hobby-Mountainbiker erst mal zufriedenstellen dürften. Dennoch gilt wie immer: Das Bessere ist der Feind des Guten. Und wer sich auf seine Stopper zu 100 Prozent verlassen kann, bremst nicht nur besser, der fährt auch besser. Alle Details zu den aktuellen MTB-Scheibenbremsen gibt es hier:
Die gängisten MTB-Bremsen auf einen Blick
Bremsenhersteller / Link zur Beschreibung | ||||||
Shimano | ||||||
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Formula |
Kaufberatung: Bremsen für alle Einsatzgebiete
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Checkliste: Diese Dinge gibt es beim MTB-Bremsenkauf zu beachten
Punkt 1: Was für ein Bike habe ich? Eine Downhill-Bremse an ein artgerecht eingesetztes XC-Racebike zu schrauben ist so sinnvoll wie Traktorenreifen am Formel-1-Boliden. Umgekehrt gilt das noch viel mehr: Leichte XC-Stopper haben an einem Enduro oder gar einem E-MTB nix verloren. Gar nix!
Punkt 2: Wo fahre ich? Als friesischer Deichfahrer bremst vermutlich schon der Gegenwind genug, in den bayrischen, österreichischen, Schweizer oder Südtirol-Alpen haben unsere Leser aber nicht selten 1500 und mehr Tiefenmeter vor dem Stollenreifen. Ist also maximale Standfestigkeit gefragt (lange Abfahrten!), dann gibt es nur ein Rezept, keine Diskussionen: dicke Bremsen, große Scheiben.
Punkt 3: Was wiege ich? Ein 60-Kilo-Flo kann mit einer 180/160-mm-Scheibenkombi und einer Zwei-Kolben-Bremse auch am Trailbike glücklich werden, ein gestandenes 90-Kilo-Mannsbild (Klamotten, Rucksack und Hüttenjause nicht mitgerechnet) wird mit so einer Bremse auch zum Stillstand kommen. Aber dort lange verweilen, um die überhitzten Bremsen zu beruhigen. Also, sei’n Sie ehrlich zu sich.
Punkt 4: Was mag ich? Wer es gefühlvoll liebt, greift zu Stoppern mit feinster Modulation, wer stets im letzten Moment in die buchstäblichen Eisen geht, nimmt die Brachialbremse. Hier lohnt auch Detail-Tuning, etwa bei den Belägen.
Bremsscheiben: Welche Bremsscheibengröße brauche ich?

Je größer die Scheibe, desto höher die Bremskraft. Im Mittel aller unserer Bremsentests erreichte eine 180-mm-Disc nur 86 Prozent der Bremskraft einer 200-mm-Scheibe. Bei 160 mm sind es 77 Prozent. Einige Hersteller bieten noch größere Rotoren mit noch mehr Durchmessern (um 220mm) an, die noch giftiger zubeißen sollen. Gleichzeitig gelten sie als standfester bei schweren Fahrern oder massiven E-Mountainbikes in langen Abfahrten.
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Bremsbeläge: Welcher Belag ist für meinen Einsatzzweck am MTB ideal?





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XC/Marathonbremsen in der Marktübersicht
Im Cross-Country- und Marathon-Rennsport kommt es auf jedes Gramm an, daher fallen Race-Bremsen entsprechend leicht aus. Nur zwei Kolben pro Bremssattel, wenig "Fleisch" an Nehmer und Geber sowie teure Materialien wie Carbon (am Hebel) und Titan (als Hardware) stehen auf dem Diätplan. Auch viele Tourenbiker schwören auf die leichten Stopper – aber ob sich da die Grammfuchserei wirklich lohnt?

Typisch Shimano! Die neue XTR-Bremse BR/BL M9100 (gibt es auch mit vier Kolben als Typ M9120) wartet mit brillantem Finish auf, zeigt generell bekannte Tugenden: maximal feine Dosierbarkeit, hohe Standfestigkeit, extrem geringen Wartungsaufwand. Hebelweg und Reaktionszeit sollen um 30 Prozent geringer sein als bei der Vorgängerin. Wiegt? 204 g*
Erhältlich in unserem Partnershop Rose Bikes

Eine Bremse, die neben Superstar Nino Schurter auch zig weitere Worldcup-Profis die brutalen XC-Kurse sicher hinabgeleitet, kann nicht schlecht sein. Im Gegenteil: Die Level vereint exzellente Modulation mit solider Bremskraft. Das Gewicht mit ungekürzter 95-cm-Bremsleitung beträgt 242g
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Schwabenpower pur: Die MT8 ist seit Jahren das Topmodell von Magura. Seit neuestem ist das superleichte SL Modell serienmäßig mit dem HC-Carbonbremshebel ausgestattet. Das drückt das Gewicht: 450g wiegt das Paar mit langen 2200mm Leitungen. Und trotzdem schaffen die Bremsspezialisten von der schwäbischen Alb eine starke Bremse an den Start zu bringen: Die MT8 starkt sich auch auf langen Abfahrten nicht überfordert. Tolles Gimmick für Individualisten: Das Bremscover am Hebel lässt sich ebenso individuell gestalten wie die Zierringe an der Bremszange. Als limitierte Raceline-Edition ist sie auch im grellen Gelbton erhältlich (Foto).
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Leicht, leichter, Piccola. Dieser Hauch von einer Bremse wiegt mit 70-cm-Kevlarleitung nur 158 g*. Dennoch brillierte die Eloxalschönheit – zu der Zeit noch ohne Carbon-Hebel – in unserem Langzeittest mit richtig Power und erstaunlicher Standfestigkeit. Ein Wunder der Ingenieurskunst. Extrem teuer (900 Euro/ Paar!) und heftige Lieferzeiten (neun Monate!)
Die vorgestellten XC-Bremsen im tagesaktuellen Preisvergleich
Trail/All-Mountain-Bremsen in der Marktübersicht
Im riesigen Segment von der Tour bis zum leichten Enduro-Einsatz fühlen sich 80 Prozent unserer Leser zu Hause. Um sich dort auch wohlzufühlen, braucht es eine potente Bremse. Schließlich werden die Bikes mit 120– 150 mm Federweg immer besser – und ihre Besitzer entsprechend mutiger. Dominierten in der Klasse einst Zwei-Kolben-Bremsen, sind jetzt Stopper mit vier Kolben Standard. Und statt zu 180/180- oder gar 180/160-mm- Rotoren greifen Trailjunkies jetzt zu 200/180 mm.MTB-Workshop: Entlüftungsanleitung für alle gängigen Bremsen-Modelle.

Die Legende ist zurück! Mit der Neuauflage der XT-Gruppe spielt Shimano endlich auf dem Schaltungsmarkt wieder vorne mit, auch die neuen XTBremsen haben das Zeug zum Kassenschlager. Standfest, kräftig, ergonomisch, sorglos – genau das, was Trailbiker wünschen. Die Vier-Kolben-Variante names M8120 ist sehr empfehlenswert und hochperformant.
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Obgleich per se eine sehr gute Bremse, fiel Sram mit der Guide in Ungnade vieler Biker – zu sehr schwankte die Qualität. Mit der Nachfolgerin G2 scheinen alle Probleme behoben, in unseren Tests begeisterte die Allrounderin: Dosierbarkeit, Ergonomie, Power, Standfestigkeit – alles prima
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Vorne Hard, hinten Softcore: Die Schwaben verbauen bei der MT Trail an der Gabel den bockstarken VierKolbenSattel der MT5/MT7 und heckwärts den leichten Nehmer der MT6/MT8 (zwei Kolben). In der Praxis fühlt sich das genauso an, wie es die Theorie vorgibt: etwas ungleich. Versierte Biker – speziell die im Mittelgebirge – aber lieben genau diese Kombi aus brillanter Verzögerung am Vorder und gaaaaaanz viel Gefühl am Hinterrad.
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Alle vorgestellten Trail/All-Mountain-Bremsen im tagesaktuellen Preisvergleich
E-Mountainbike, Enduro und Downhill-Bremsen in der Marktübersicht
Wer ein schweres, dem Bergabradfahren zugeneigtes Bike sein Eigen nennt, der sollte bei der Bremse keine Kompromisse eingehen: Kraft, Standfestigkeit, Dosierbarkeit, Ergonomie – hier zählt nur das Beste vom Besten. Empfehlenswerte Vier-Kolben-Klassiker wie Srams Code oder Shimanos Saint haben nun erfreulich viel "Nischen-Konkurrenz" bekommen, wie unsere Auswahl beweist. Auch am E-MTB sind diese Verzögerer klar die beste Wahl.

Maxima ist ihr Name, maximal ist ihre Bremspower. Nach einem halben Jahr im Dauertest kürten wir den Trickstuff-Anker in Ausgabe 7/19 dann auch zur "stärksten Bremse der MTB-Welt". Erstaunlich: Trotz ihrer brutalen Verzögerungskraft ist die Bremse von DH-Star Rachel Atherton brillant dosierbar – wenn man sich an die progressive Hebelübersetzung gewöhnt hat. Achtung, wie bei der Piccola gilt: sauteuer (1100 Euro ...), lange Lieferzeiten.

R1, T1, Ro – zu Beginn der 2010er Jahre feierten die Toskaner eine (kurze) Hochzeit ihres Schaffens. Danach wurde es jedoch stiller um Formula, umso schöner, dass die schicken Italo-Stopper nun wieder als Alternative zu Shimano und Sram gelten. Etwa die massiven Cura-4-Stopper, die es auch gold eloxiert oder silber poliert gibt.
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Fast eine Dekade lang hechelte Magura seinem Ruf als Primus der MTB-Bremsenhersteller hinterher, seit Einführung der MT5 und MT7 sind die Älbler wieder zurück im Konzert der ganz Großen. Die massiven Vier-Kolben-Anker vermengen extraordinäre Bremskraft, gelungene Modulation und geringen Wartungsaufwand zu einer Bremse der Extraklasse.
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Die gezeigten Enduro/DH und E-MTB-Bremsen im tagesaktuellen Preisvergleich
Mehr Know-How zu MTB-Scheibenbremsen
Fahrtechnik: Richtig bremsen





Die beste und stärkste Bremse nützt auf dem Trail nichts, wenn man nicht mit ihr umgehen kann. Wir zeigen, wie Sie Ihr Bike korrekt verzögern.
Bremse entlüften
Ob SRAM, Formula, Shimano, Hayes oder Magura – wir helfen beim Troubleshooting, wenn sich der Druckpunkt Ihrer Bremsen verschoben hat, sich schwammig anfühlt oder die Bremshebel nicht mehr richtig greifen.
Wie funktioniert eine Scheibenbremse eigentlich?
Im Video erklärt unser Redakteur Lukas, wie eine moderne Scheibenbremse funktioniert und gibt hilfreiche Tipps für den korrekten Umgang mit Ihrer Discbrake. Hier gibt es den gesamten Artikel.
Know-How: Bremszüge kürzen
Überlange Bremszüge an Ihrem Mountainbike können nicht nur sehr gefährlich werden, sobald Sie ins Gelände fahren. Rein ästhetisch gesehen sorgen sie für einen laienhaften Eindruck. MOUNTAINBIKE zeigt Schritt für Schritt, wie Sie Ihre zu langen Bremszüge richtig kürzen.




