Im RoadBIKE-Test: 9 Einsteiger-Rennräder für die Saison 2014
9 Einsteiger-Rennräder unter 1000 Euro im Test

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Sie wollen sich ein neues Rennrad kaufen? Gut und günstig oder einfach nur billig? RoadBIKE hat bezahlbare Rennräder getestet, um genau das herauszufinden.

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Foto: Christian Lampe

Wer ein neues Rennrad kaufen möchte, muss nicht gleich sein ganzen Sparkonto plündern. RoadBIKE zeigt: Großer Spaß geht auch zum kleinen Preis!

Ganz ehrlich, dieses Motto lässt nicht nur Schnäppchenjäger aufhorchen, oder? Warum auch nicht, „günstig“ bedeutet schließlich keineswegs „schlecht“. Das beweisen auch die Rennräder für weniger als 1000 Euro in diesem Test. Wer ohne Rennambitionen Touren genießen möchte oder einen verlässlichen Partner fürs Training sucht, wird hier bestens bedient – wenn die Eckpunkte passen: Ein hochwertiger Alu-Rahmen samt Carbon-Gabel, solide Laufräder und eine Rennrad-Schaltgruppe auf Niveau von Shimanos 105 sollten es schon sein, damit die 999 Euro für so einen Preis-Leistungs-Renner auch langfristig gut angelegt sind.

Rose Bikes

RoadBIKE hat nach diesen Vorgaben 9 Räder für diesen Test zusammengestellt. Einige Anbieter wollten in dieser Preisklasse nicht antreten, einige scheiterten schlicht an der Preisgrenze: Die 999-Euro-Klasse wird kleiner. Wie gut die Räder sind, und worauf es bei einem so günstigen Rennrad ankommt, klärt dieser Test.
Da die Versandhändler in dieser Klasse ihren Preisvorteil besonders deutlich ausspielen können (Stichwort: fehlende Händlermarge), gerade Einsteiger aber von der guten Beratung eines Fachhändlers profitieren, kürt RoadBIKE in diesem Vergleich je einen Testsieger für Fachhandels- und Versenderräder.

Testfazit kompakt
Ordentlich Fahrspaß zum fairen Preis bieten alle Einsteiger-Rennräder aus diesem Test. Canyon holt sich mit überragendem Rahmen und bis ins Detail durchdachter Ausstattung den Testsieg bei den Versendern. Das vielseitige Bergamont Prime 6.4 siegt bei den Fachhandelsmarken. Rose verdient sich mit sehr gutem Rahmen und guter Ausstattung einen RoadBIKE-Kauftipp.

Einsteiger-Rennräder: Starke Rahmen-Sets

Die Basis eines guten Rennrades bildet das Set aus Rahmen und Gabel: Es legt die Grundlage für die Fahrstabilität und den Charakter des Renners. In Sachen Stabilität muss man sich in dieser Preisklasse keine Sorgen machen: Alle Rahmen-Sets erreichten auf den Prüfständen im RoadBIKE-Testlabor so gute Werte, dass sie selbst schwersten Fahrern und kräftigsten Antritten problemlos gewachsen sind.

Dafür sind die Rahmen-Sets allesamt keine Leichtgewichte – ebenfalls typisch für die Preisklasse. Nur die Versender Canyon, Radon und Rose können es sich leisten, mit deutlich unter 2 Kilo schweren Sets in dieser Preisklasse zu starten. Alle anderen Sets bleiben teils deutlich über der 2-Kilo-Marke.

Neben dem Gewicht und der damit einhergehenden Stabilität ist auch der Federungskomfort, den so ein Rahmen-Set bietet, für den Fahrer deutlich spürbar – Stöße vom Untergrund erreichen ihn nicht mit voller Härte. Was bei Rennrädern jenseits der 1500-Euro-Marke inzwischen als Selbstverständlichkeit gilt, ist in diesem günstigen Testfeld die Ausnahme.

Nur dem Canyon gelingt es an der Front wie am Heck, Schläge und Stöße effektiv abzumildern. Alle anderen Testkandidaten erreichen am Heck nicht den von RoadBIKE definierten Mindestwert, ab dem man von spürbarer Federung sprechen kann – Felt und Radon patzen sowohl am Heck wie an der Front. Federungskomfort ist in der Preisklasse bis 1000 Euro also noch immer ein seltener Luxus.

Wie fühlt sich das Rennrad an?

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RoadBIKE
Die aufgeschlüsselte Gesamtnote der Einsteiger-Rennräder im Test.

Noch wichtiger als diese „inneren Werte“ sind die Fahrerposition und das Handling eines Rennrades. Wie man auf dem Rad sitzt, das bestimmen vor allem die Länge des Steuerrohrs und die Oberrohrlänge. In dieser günstigen Preisklasse, in der Rennrad-Einsteiger oder Gelegenheitssportler investieren, setzen fast alle Hersteller auf eine etwas entspanntere Sitzgeometrie. Auf dem Carver und Radon sitzt der Fahrer dagegen in recht sportlicher Haltung. Nähere Infos zu den einzelnen Rädern und ihrem Charakter gibt’s in den Testbriefen weiter unten.

Bei den Fahreigenschaften bleiben fast alle Rennräder auf der „sicheren“ Seite: Laufruhe, eine auch bei hohem Tempo ruhige und sichere Lenkung und Fahrstabilität stehen im Mittelpunkt. Solch ein verlässlicher Charakter kommt Einsteigern ebenso entgegen wie Tourenfahrern.

Trotzdem sind die Räder im Test keineswegs „lahme Enten“, sondern echte Sportler. Das machen sie vor allem durch ihren Vorwärtsdrang deutlich: Ein Rennrad sollte seinen Fahrer animieren, „Druck“ zu geben. Das gelingt auch den Einsteiger-Rennrädern im Test – der Spaß kommt also auch hier nicht zu kurz.

Die Rennrad-Ausstattung
Verantwortlich für diese Tempogier sind neben den stabilen Rahmen vor allem die Laufräder: Je leichter der Laufradsatz, desto leichtfüßiger erscheint das Rennrad. Wie die Rahmen der Testräder wiegen auch die Laufräder etwas mehr als teurere Modelle – grundsätzlich kein Problem. Allerdings waren nicht alle gut aufgebaut: Bei Carver, Felt, Focus, Principia und Radon zeigten die Felgen auf dem RB-Prüfstand entweder einen deutlichen Seitenschlag oder waren nicht mittig eingespeicht. Ein guter Fachhändler behebt dieses Problem, kommt ein Rad so vom Versender, ist das ärgerlich.

Bei Schaltung und Anbauteilen gab es derlei Probleme nicht: Shimanos Schaltgruppe 105 dominiert die Klasse, sie funktioniert tadellos und punktet mit Langlebigkeit. Zwar kommt zur Saison 2015 eine neue 105er-Gruppe mit einem Ritzel mehr, überarbeiteter Schaltmechanik und neuen Bremsen, doch auch die aktuelle Ausführung zählt noch längst nicht zum alten Eisen.

Sparmaßnahmen an einigen der Testräder, wie die recht schweren Kurbeln von FSA, günstigere Bremsen oder Reifen, drücken zwar auf die Waage, einen funktionalen Nachteil bedeuteten sie bei den Testfahrten nicht.

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Roadbike
Gewichtstabelle Einsteiger-Rennräder

Die Rennräder in diesem Test

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6 / 2023

Erscheinungsdatum 10.05.2023