Rennrad vs. Gravel-Bike
Rennrad oder Gravel-Bike – Was passt zu dir?

Die Frage, ob Rennrad oder Gravel-Bike, ist oftmals nicht leicht zu beantworten. Mit diesem Guide unterstützen wir dich bei deiner Entscheidungsfindung.

Rennrad oder Gravel-Bike – Was passt zu dir?
Foto: smartboy10/Getty Images
In diesem Artikel:
  • Das Rennrad – Das Schnellste aller Fahrräder
  • Die Vorteile von Rennrädern auf einen Blick
  • Das Gravel-Bike – Flexibler Allrounder für jedes Terrain
  • Die Vorteile von Gravel-Bikes auf einen Blick
  • Rennrad oder Gravel-Bike – Welches Rad ist das richtige für dich?
  • Fazit

Das eine ist aerodynamisch und schnell. Das andere maximal flexibel und ein absolutes Multitalent. Die Entscheidung zwischen einem Rennrad und einem Gravel-Bike ist alles andere als einfach – besonders für jemanden, der neu im Radsport ist. Sowohl Rennräder als auch Gravelbikes haben ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und Vorteile.

Deshalb ist es zum einen wichtig, genau zu verstehen, wofür jedes dieser beiden Fahrräder ausgelegt ist. Zum anderen solltest du aber auch deine Bedürfnisse sehr gut kennen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Im Folgenden versuchen wir, dir die wichtigsten Fragen zum Thema Rennrad vs. Gravel-Bike zu beantworten.

Das Rennrad – Das Schnellste aller Fahrräder

Aerodynamisch, leicht und verdammt schnell – wie der Name bereits vermuten lässt, sind Rennräder Maschinen, die aus dem Rennsport kommen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht auch für Jederfrau und Jedermann gut geeignet sein können. Denn prinzipiell sind Rennräder nichts anderes als sportliche Fahrräder, die speziell für das Fahren auf glatten, befestigten Straßen konzipiert sind.

Team Jumbo-Visma

Dabei zeichnen sie sich durch eine sportliche Geometrie, aerodynamische Rahmenformen, ein leichtes Gewicht, einen großen Gangbereich sowie schmale und profillose Reifen aus. Kurzum: Rennräder sind ideal für das sportliche Fahren auf asphaltierten Straßen. Im unebenen Gelände oder auf Schotterpfaden stoßen sie allerdings schnell an ihre Grenzen.

Die Vorteile von Rennrädern auf einen Blick

✅ Perfekt für das schnelle und effiziente Fahren auf asphaltierten Straßen
✅ Aerodynamisch, leicht und effizient
✅ Werden bei der Tour de France und anderen Profirennen gefahren
✅ Gibt es in verschiedenen Ausführungen – von extrem sportlich bis komfortabel

Das Gravel-Bike – Flexibler Allrounder für jedes Terrain

Im Gegensatz zum Rennrad, das sich vor allem auf Asphalt wohlfühlt, sind Gravel-Bikes für das Fahren auf verschiedenen Untergründen ausgelegt – zum Beispiel auf befestigten Straßen, Schotterwegen und einfachen Trails im Wald. Auch wenn sie dem Rennrad zum Verwechseln ähnlich sehen, sind sie deutlich vielseitiger als Rennräder und daher ideal für Fahrer, die verschiedene Gelände und Umgebungen erkunden wollen. Auch fürs Bikepacking, also das abenteuerliche Reisen mit dem Fahrrad, sind Gravel-Bikes die erste Wahl.

Werner Müller-Schell

Gravel-Bikes haben eine komfortablere Geometrie, breitere Reifen, einen breiteren Lenker und bisweilen Dämpfungselemente wie beispielsweise eine Federgabel oder einen komfortableren Sattel. Ebenfalls ein typisches Merkmal sind Anschraubpunkte für Gepäckträger und Taschen, die beim minimalistischen Rennrad eher fehlen. Während das Gravel-Bike dem Rennrad auf Schotter deutlich überlegen ist, ist es auf Asphalt nicht ganz so flott unterwegs. Dennoch kann ein Gravel-Bike auch auf normalen Straßen schnell unterwegs sein, denn trotz seiner Geländetauglichkeit besitzt es nach wie vor Rennrad-Gene.

Die Vorteile von Gravel-Bikes auf einen Blick

✅ Vielseitig und für eine Vielzahl von Untergründen geeignet
✅ Komfortablere Geometrie als beim Rennrad
✅ Gut geeignet für den Transport von Ausrüstung und Vorräten
✅ Perfekt für Bikepacking und ähnliche Unternehmungen

Rennrad vs. Gravel-Bike FAQ

Die Geschichte

Rennrad: Der Radsport wurde bereits 1896 zur olympischen Disziplin. Genau alt ist die Geschichte des Rennrads. Rennräder werden von den Profis bei der Tour de France gefahren und gelten als die schnellsten Fahrräder.

Gravel-Bike: Das Gravelbike hat sich aus dem Cyclocross-Rennrad, dem Endurance-Rennrad und dem Mountainbike heraus entwickelt. Ursprünglich kommt der Gravel-Trend aus den USA. Richtig etabliert haben sich Gravel-Bikes erst in den letzten zehn Jahren.

Der Einsatzzweck

Rennrad: Rennräder sind Sportmaschinen, die für das möglichst schnelle Fahren auf asphaltierten Straßen hin optimiert sind.

Gravel-Bike: Gravel-Bikes fühlen sich auf Schotterstraßen am wohlsten. Sie sind aber multifunktional einsetzbar und können auch auf Asphalt schnell sein.

Die Ausstattung

Rennrad: Rennräder verfügen über möglichst aerodynamische und möglichst leichte Komponenten wie Carbon-Rahmen, Hochprofilfelgen oder schmale und profillose Reifen. Zudem ist die Abstufung der Gänge größer, um ein größeres Geschwindigkeitsspektrum zu ermöglichen.

Gravel-Bike: Gravel-Bikes sind für den Geländeeinsatz konzipiert. Daher kommen sie mit profilierten, breiteren Reifen, kleiner abgestuften Gängen und einer komfortableren Geometrie. Ebenfalls typisch sind ein etwas breiterer Lenker sowie Anschraubpunkte für Gepäckträger und Taschen.

Die Geometrie

Rennrad: Rennräder verfügen über eine aggressivere, sportlichere Geometrie. Sie sind mit ihren Rahmendesigns wendiger, steifer und allgemein mehr auf Geschwindigkeit getrimmt.

Gravel-Bike: Bei Gravel-Bikes legen die Radhersteller mehr Wert auf Komfort. Typisch ist zum Beispiel ein längeres Steuerrohr, das eine aufrechtere Sitzposition als beim Rennrad ermöglicht.

Die Varianten

Rennrad: Aufgrund ihrer langen Geschichte haben Rennräder sich in die verschiedensten Richtungen entwickelt. Am weitesten verbreitet sind das klassische Straßen-Rennrad, das Triathlon-Rad, das Cyclocross-Rad, das Bahnrad und das Endurance-Rennrad.

Gravel-Bike: Gravel-Bikes gibt es erst seit rund zehn Jahren, trotzdem gibt es Varianten für verschiedene Zielgruppen. Zu nennen sind das klassische Gravel-Bike, das Bikepacking-Rad und der Gravel-Racer.

Rennrad oder Gravel-Bike – Welches Rad ist das richtige für dich?

Nun kennst du die Eigenschaften von Rennrädern und Gravel-Bikes. Bei der Entscheidung zwischen einem Rennrad und einem Gravel-Bike kommt es aber auch auf dich selber an. Die wichtigsten Fragen sind: Was brauchst du? Und was ist dir an deinem neuen Rad wichtig? Aus diesem Grund ist es essenziell, dass du beim Kauf die folgenden Faktoren berücksichtigst:

  • Einsatzzweck: Was ist der Hauptzweck deiner Radtouren? Fährst du hauptsächlich auf asphaltierten Straßen oder erkundest du verschiedene Terrains?
  • Terrain: Welche Art von Gelände wirst du befahren? Wenn du in rauem und steilem Gelände unterwegs bist, ist ein Gravel-Bike vielleicht besser geeignet.
  • Entfernung: Wie weit wirst du fahren? Wenn du mit dem Rad reisen willst, ist ein Gravel-Bike komfortabler und flexibler.
  • Geschwindigkeit: Wie schnell willst du fahren? Wenn du möglichst schnell fahren willst, ist ein Rennrad vielleicht besser geeignet.
  • Komfort: Wie wichtig ist dir der Komfort? Wenn du Wert auf Komfort legst, ist ein Schotterfahrrad mit großer Wahrscheinlichkeit bequemer – vor allem auf unebenem Gelände.

Fazit

Ob du ein Rennrad oder ein Gravel-Bike kaufen solltest, hängt demnach von deinen individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Rennräder sind ideal für schnelle und effiziente Fahrten auf der Straße, während Schotterräder vielseitiger sind und sich für eine Vielzahl von Untergründen und Gelände eignen. Bei der Entscheidung zwischen den beiden ist es wichtig, Faktoren wie den Zweck deiner Radtouren, das Terrain, die Entfernung, die Geschwindigkeit und den Komfort zu berücksichtigen. Wenn du diese Faktoren in deine Kaufentscheidung einbeziehst, kannst du eine fundierte Wahl treffen und das Bike wählen, das für dich am besten geeignet ist.