- Die acht getesteten Gabeln in der Übersicht
- Wer baut die beste MTB-Federgabel? Rock Shox oder Fox?
- Fox & Rockshox: Features im Detail
- Test: Tour & Trail-Federgabeln Fox 34 Factory vs. Rock Shox Pike Ultimate (MY 2023)
- Test: All-Mountain Federgabeln Fox 36 Float Factory Grip 2 vs. Rock Shox Lyrik Ultimate (MY 2023)
- Test: Enduro-Federgabeln Fox 38 Float Factory Grip 2 vs. Rock Shox ZEB Ultimate (MY2023)
- Test: XC/Downcountry-Federgabeln Fox 34 SC Factory FIT 4 vs. Rock Shox SID Ultimate Raceday (MY 2022)
- Gewicht
- Steifigkeit
- Fazit von MOUNTAINBIKE: Wer gewinnt das Duell? Fox oder Rock Shox?
Die acht getesteten Gabeln in der Übersicht
- Fox 34 SC Factory FIT4 – direkt zum Test
- Rock Shox SID Ultimate – direkt zum Test
- Fox 34 Factory Grip 2 – direkt zum Test
- Rock Shox Pike Ultimate (MY 2023) – direkt zum Test
- Fox 36 Float Grip 2 – direkt zum Test
- Rock Shox Lyrik Ultimate (MY 2023) – direkt zum Test
- Fox 38 Float Factory Grip 2 – direkt zum Test
- Rock Shox ZEB Ultimate (MY2023) – direkt zum Test
Viel mehr als die Bike-Marken sind es die Gabelhersteller, die unseren Sport seit jeher mit Innovationen füttern. Das begann 1989 mit der legendären RS1 von Paul Turner – und findet buchstäblich kein Ende. Twentyniner? Fatbikes? 27,5"? Ohne die Entwicklungen und die "Lobbyarbeit" von Rock Shox und Co. wäre das alles nie auf die Welt gekommen. Und selbst werden die Frontarbeiterinnen mit jeder Generation besser, die Steifigkeiten höher, die Luftfedern sensibler, die Dämpfungen harmonischer – mit Einstelloptionen auf Formel-1-Niveau. Damit verschieben die Gabelhersteller immer wieder die Grenzen. Und das nicht nur sprichwörtlich. Vor allem die Edelmarke Fox prescht hier vor. Deren 34-Step-Cast-Gabel machte die gehypte Down-Country-Kategorie erst möglich, weil sie deren Kern traf und trifft: leicht, aber Trail-verliebt. Vor zwei Jahren sorgte die Fox 38 (und in deren Fahrwasser die Rock Shox Zeb) dann für eine komplette Umwälzung der Kategorien.
Wer baut die beste MTB-Federgabel? Rock Shox oder Fox?
Seitdem sind Gabeln mit 38-mm-Standrohren im Enduro-Segment gesetzt, die dort vorher heimischen Forken mit 36-mm-Rohren rutschten ins All-Mountain-Lager, wo sie wiederum die 34er-Gabeln in die Trail- und Tour-Kategorie verdrängten. Im fast epischen Duell Fox gegen Rock Shox hat die Marke mit dem Fuchs im Logo und Namen dabei in den letzten Jahren dezent die Nase vorne gehabt. Nicht nur, wie angeführt, als Trendsetter, sondern auf dem Trail, also in Sachen Technologien und Performance. Doch bringt der bereits jetzt eingeläutete Jahrgang 2023 die Wende? Während es Fox diesmal bei kleinen Updates im "Maschinenraum" beließ, gönnte Rock Shox seinen Forken für die Bereiche Trail/ Tour (Pike), All-Mountain (Lyrik) und Enduro (Zeb) eine Kernsanierung. Wir haben die jeweiligen Topmodelle in diesen drei Segmenten daher "head-tohead" getestet – und beleuchten die Technologien der beiden US-Giganten.
Fox & Rockshox: Features im Detail
Jeder Gabelhersteller hat seine eigenen Technologien, um die Herausforderungen, die ihnen die Natur und Physik stellen, zu meistern. Beim Blick auf die Feinheiten erkennt man, dass Highend-Federgabeln wahre Meisterwerke sind, die präzise wie ein Uhrwerk gefertigt sein müssen. Wir zeigen, ob und wie sich die sechs Testgabeln von Fox und Rock Shox unterscheiden.
Druckstufendämpfung
Die Druckstufe (Compression) hat an High-Performance-Gabeln hohe Bedeutung. Grob erklärt, regeln gegeneinander verschiebbare Lochplättchen ("Shims") den Ölfluss: Je ungehinderter Öl fließt, desto leichter taucht die Gabel ein. Sowohl die bewährte Fox-"Grip2-"Kartusche wie die brandneue Rock-Shox-"Charger3" bieten getrenntes Setup von Low- und High-Speed-Compression, wobei RockShox verspricht, dass diese wirklich autark arbeiten. Generell: Low Speed agiert bei leichten bzw. langsamen Stößen (auch im Wiegetritt "gegen" den Fahrer*innen-Einfluss), High Speed bei harten Schlägen, etwa bei Landungen. Bei Fox ist die Low Speed in 16 Klicks einstellbar, High Speed in 8. Bei Rock Shox sind es 15 und 5 Klicks. Beide Dämpfungen bieten allerhöchstes Niveau, das Setup bei Rock Shox ist etwas einfacher, die Veränderungen spürbarer.


Zugstufendämpfung
Die Zugstufe (Rebound) ist das Pendant der Druckstufe, sie regelt – auch via Ölfluss –, wie schnell die Gabel ausfedert, also zurück in den Ursprungszustand kommt. Sie ist in Abhängigkeit zum Luftdruck einzustellen, je höher der Druck, desto mehr Zugstufe ist nötig. Die drei Rock-Shox-Gabeln bieten nur eine einfache Rebound-Verstellung, die sowohl den Low- wie den HighSpeed-Bereich beeinflusst. Bei Fox ist hingegen auch der Rebound in jeweils 8 Klicks getrennt in Low und High einstellbar. Die Rädchen dafür sitzen unter einer etwas fummeligen Staubkappe am rechten unteren Gabelholm. Das Setup bei Fox ist entsprechend sehr komplex, jedoch geben die Füchse eine genaue und prima funktionierende Empfehlung ab, die zudem ein Aufkleber auf dem Chassis anzeigt.


Luftfederung
Aus Gewichtsgründen setzen Fox und Rock Shox bei den Highend-Gabeln auf Luft als Federungsmedium. Um das höhere Losbrechmoment im Vergleich zu einer Stahlfeder zu eliminieren, bedarf es spezieller Luftkartuschen. Fox setzt auf eine großvolumige Luftfeder namens "Evol", Rock Shox an den neuen Gabeln auf die ähnlich voluminöse "Debon Air+". Prinzipiell arbeiten beide Systeme gleich. Es gibt eine Hauptkammer (Positivkammer), die man per Luftdruck auf sein Gewicht abstimmt. Eine weitere Negativkammer wird über eine kleine Bypass-Fräsung beim Einfedern befüllt und sorgt für einen Gegendruck. So wird das Losbrechmoment verbessert. Beide Hersteller bieten die Möglichkeit, die Endprogression der Gabeln über Volumenspacer zu variieren. Um diese einzusetzen, muss die Luftkammer aufgeschraubt werden.


Casting
Beide Hersteller setzen auf Chassis aus einer leichten Magnesium-Legierung, die von Generation zu Generation verfeinert werden. Die jüngsten und offensichtlichsten Neuerungen sind die rückseitigen Druckentlastungsventile. Zuerst stellte Fox das vom Motorsport bekannte Prinzip bei der 36 und 38 vor, jetzt folgt Rock Shox. Warum? Druck, der sich im unteren Ende des Castings etwa durch Höhenveränderung oder durch Luft, die beim Einfedern an den Dichtungen vorbei ins Innere der Gabel strömt, bildet, kann die Performance beeinträchtigen. Über die Druckknöpfe kann man für einen Ausgleich sorgen. Fox hat zusätzlich einen von außen sichtbaren Kanal im Casting, der Schmieröl von unten hinauf zu den Dichtungen transportiert. An den Gabelbrücken mit ihren kunstvollen Aussparungen und Stegen bieten beide Hersteller Aufnahmen für einen Fender.




Achsklemmung
Rock Shox und Fox gehen in Sachen Achsklemmung unterschiedliche Wege. Fox sorgt mit der "Floating-Axle"-Technik bei der 36 und 38 (nicht bei 34, 34 SC) dafür, dass sich die Standrohre beim Festziehen nicht durch Toleranzen der Nabenbreite ungünstig positionieren. Die Achse zieht die Nabe zur linken Seite und wird mit der zusätzlichen Klemmschraube fixiert. So soll ein Schräglauf der Gabelbuchsen verhindert werden. Rock Shox vertraut auf passgenaue Nabenfertigung. Jedoch besitzen Pike und Co. eine "Torque-Cap"-Aufnahme, die dank größerer Auflagefläche fünf Prozent mehr Torsionssteifigkeit bringen soll. Die meisten Nabenhersteller bieten dazu passende Caps an. Neu für 2023 ist eine einschraubbare Führungshilfe, die es erlaubt, Naben ohne Caps problemlos einzuspannen.


Sonstige Features von Fox und Rockshox
Neben den "Standard-Features" bieten Fox und Rock Shox weitere Details, die noch mehr Performance aus den Forken herausholen sollen. Fox lässt die Standrohre der teuren Factory-Gabeln mit der fast ikonischen "Kashima"-Beschichtung versehen, die golden schimmernd und in Sachen geringer Reibung und maximaler Haltbarkeit anderen Beschichtungen überlegen sein soll. Sie ist keine Eigenentwicklung, sondern stammt vom japanischen Hersteller Miyaki. Rock Shox entwarf für die neuste Gabelgeneration die "Butter Cups" selbst: An den Verbindungen zwischen Tauch- und Standrohreinheit sitzen Elastomerpuffer, die rund 20 Prozent der Vibrationen abfangen sollen. Bekannt ist das Prinzip vom schwimmend gelagerten Griff einer Motorsäge. Beide Technologien können nur schwer isoliert bewertet werden.


Test: Tour & Trail-Federgabeln Fox 34 Factory vs. Rock Shox Pike Ultimate (MY 2023)
Das Wichtigste zuerst: Die Unterschiede im Charakter zwischen den beiden US-Gabeln sind in diesem Duell am größten. Das zeigen schon die Laborwerte: Die Fox 34 ist immerhin 73 g leichter, die Pike dafür in allen Belangen deutlich(!) steifer. Das verwundert jeweils nicht, Fox setzt im Segment bis 140 mm Hub auf 34-mmStandrohre, Rock Shox auf 35er. Das Setup ist wie bei allen Duellen bei der Fox 34 komplexer (getrennte Zugstufen, mehr Klicks bei den Druckstufen), aber im Manual prima erklärt. Verglichen mit Fox 36 und 38 bietet die "Kleine" dennoch weniger Features, etwa keine "Floating Axle". In der Praxis sprechen beide Luftfedern tadellos an, im mittleren Hub zeigt sich die 34 noch komfortabler, "schmatziger". Die Pike steht wiederum mit ihrer "Charger-3-" Dämpfung einen Tick stabiler, höher im Federweg, die bessere Präzision dank der Top-Steifigkeiten wird umso spürbarer, je härter das Gelände wird.
In Sachen Reserven geht es gleich so weiter: Die Fox arbeitet bar jeder Kritik, mit sehr angenehmer Endprogression, die Rock Shox vermittelt jedoch noch mehr Nehmerqualitäten, speziell bei harter und schneller Schlagfolge. In Summe bedeutet das: Die sehr edle, leichtere und minimal komfortablere Fox 34 wird an Tourenfullys für viele das Ideal darstellen, wer es im Trailbike-Segment ordentlich krachen lassen mag, ist mit der äußerst spurtreuen und noch einen Schuss schluckfreudigeren Rock Shox Pike wohl besser bedient. Für viele auch nicht ganz unwichtig: Das Topmodell der Pike-Baureihe ist um immerhin 250 Euro preiswerter als das der Fox-34-Serie.

Preis | 1389 Euro |
Federweg | 120, 130, 140 mm |
Laufraddimension | 27,5", 29" |
Einbauhöhe | 551 mm |
Ø Standrohr | 34 mm |
Scheibengröße | 180-230 mm |
Offset | 44, 51 mm |
Gewicht | 1812 g |


Preis | 1139 Euro |
Federweg | 120, 130, 140 mm |
Laufraddimension | 27,5", 29" |
Einbauhöhe | 551 mm |
Ø Standrohr | 35 mm |
Scheibengröße | 180-220 mm |
Offset | 37, 44 mm |
Gewicht | 1885 g |

Test: All-Mountain Federgabeln Fox 36 Float Factory Grip 2 vs. Rock Shox Lyrik Ultimate (MY 2023)
Gut sichtbar grenzt sich die sehr teure Fox 36 von der kleinen Schwester 34 ab, sie ist eher eine schlanke 38. Das zeigt sich in der "Floating Axle" mit zusätzlicher Inbus-Klemmung, der größeren Bremsaufnahme sowie den beiden Druckablassventilen auf der Rückseite des Chassis. Features, die der 34 fehlen. Die preiswertere Lyrik gleicht der Pike hingegen wie ein Ei dem anderen: derselbe Standrohrdurchmesser (35 mm), identische Details, sie trägt nur mehr Fleisch auf den Magnesium-Rippen. Die Steifigkeiten sind dennoch fast identisch. Apropos: Die Fox 36 übertrifft die Werte der 34 dank ihrer größeren Maße locker, verfehlt die der Lyrik (und Pike!) aber erstaunlich klar – obwohl Rock-Shox-Gabeln leichter sind und den kleineren Rohrdurchmesser besitzen! Genug Daten, ab auf den Trail? Jein.
Die Lyrik ist schnell und für das Gros der Biker*innen nachvollziehbar abgestimmt, das Setup der Fox mit den in zig Klicks einstellbaren, getrennten Zug- und Druckstufen braucht länger, birgt mehr Fehlerquellen, aber auch viel Potenzial. In der Praxis nähern sich beide stark an, die Sensibilität bei feinen Stößen ist je exzellent, der Support im mittleren Hub nahe der Perfektion, und die Reserven im Bereich der Endprogression sind für die AllMountain-Kategorie schier unendlich. Unterschiede? Ja, aber im Bereich der Homöopathie: Je rabiater die Schlagfolge, desto besser vermag die Lyrik zu folgen, während die 36 bei langanhaltendem Krafteintrag, etwa in Anliegerkurven, noch einen Tick abgeklärter agiert, stets stramm im Hub steht und dennoch feinfühlig jedes Körnchen umgarnt.

Preis | 1559 Euro |
Federweg | 140, 150, 160 mm |
Laufraddimension | 27,5", 29" |
Einbauhöhe | 576 mm |
Ø Standrohr | 36 mm |
Scheibengröße | 180-230 mm |
Offset | 44, 51 mm |
Gewicht | 2118 g |


Preis | 1196 Euro |
Federweg | 140, 150, 160 mm |
Laufraddimension | 27,5", 29" |
Einbauhöhe | 580 mm |
Ø Standrohr | 35 mm |
Scheibengröße | 180-220 mm |
Offset | 37, 41 mm |
Gewicht | 2022 g |

Test: Enduro-Federgabeln Fox 38 Float Factory Grip 2 vs. Rock Shox ZEB Ultimate (MY2023)
Als vor bald drei Jahren die Fox 38 und wenig später die Rock Shox Zeb debütierten, war der einhellige Tenor: "Geil, aber wer braucht’s?" Schließlich galten die damals im Enduro-Bereich herrschenden Gabeln als mehr als nur potent. Für alle, die auf maximale Steifigkeit Wert legen wollen oder müssen, sei es am E-MTB oder am "Bio-Bike", stellt(e) sich die aufgeführte Frage nicht: Sowohl die teure 38 wie die preiswertere Zeb übertrumpfen ihre schmaleren Geschwister klar. Im direkten Duell liegt die um 50 g schwerere Fox bei der Bremssteifigkeit weit vorne, die Rock Shox hingegen deutlich bei Seiten- und Torsionssteifigkeit. "On Trail" sind diese Unterschiede selbst für Schwergewichte nicht spürbar, beide Gabeln lassen sich mit exorbitanter Präzision durch garstigste Felsgärten und Wurzelfelder steuern – die im Labor steifere Zeb wirkt sogar ein Jota nachgiebiger.
Was die sonstige Fahrperformance angeht, bleibt nur je ein Wort: wow! Die größeren Rohrdurchmesser bringen nämlich nicht nur mehr Steifigkeit, sondern auch mehr Platz für das Innenleben – der Ölfluss dankt. Entsprechend werkeln beide mit unglaublicher Sensibilität, den Begriff Staubsauger darf man ihnen völlig zu Recht geben, besser geht es Stand heute einfach nicht! Im mittleren und hohen Hub wiederholt sich das Bild von 36 vs. Lyrik: Die Fox glänzt mit Support und Feingefühl, die Rock Shox liebt es härter. Und noch härter. Wobei es natürlich auch der 38 nicht an Reserven mangelt. Im Gegenteil. Wer eine dieser beiden Gabeln in die Nähe ihrer Grenzen bringt, wiegt 200 Kilo – oder startet weit vorne in der EWS.

Preis | 1659 Euro |
Federweg | 160, 170, 180 mm |
Laufraddimension | 27,5", 29" |
Einbauhöhe | 587 mm |
Ø Standrohr | 38 mm |
Scheibengröße | 180-230 mm |
Offset | 44, 51 mm |
Gewicht | 2392 g |


Preis | 1253 Euro |
Federweg | 150, 160, 170, 180, 190 mm |
Laufraddimension | 27,5", 29" |
Einbauhöhe | 590 mm |
Ø Standrohr | 38 mm |
Scheibengröße | 200-220 mm |
Offset | 38, 44, 51 mm |
Gewicht | 2343 g |

Test: XC/Downcountry-Federgabeln Fox 34 SC Factory FIT 4 vs. Rock Shox SID Ultimate Raceday (MY 2022)

Preis | 1349 Euro |
Federweg | 120 mm |
Laufraddimension | 29" |
Einbauhöhe | 530 mm |
Achse/Standrohr | 110 x 15 mm/34 mm |
Bremsaufnahme/max. Größe | PM 160 mm/180 mm |
Gewicht | 1485 g |
Brems-/Seiten-/Torsionssteifigkeit | 218/157/15 Nm/° |

Preis | 979 Euro |
Federweg | 120 mm |
Laufraddimension | 29" |
Einbauhöhe | 530 mm |
Achse/Standrohr | 110 x 15 mm/35 mm |
Bremsaufnahme/max. Größe | PM 180 mm/220 mm |
Gewicht | 1528 g |
Brems-/Seiten-/Torsionssteifigkeit | 231/205/25 Nm/° |
Den gesamten Test der XC/Downcountrygabeln liest du hier:
Gewicht
Alle sechs Gabeln haben wir mit auf 21 cm abgelängtem Gabelschaft sowie mit eingeschlagener Kralle und natürlich der mitgelieferten Achse gewogen. Die Unterschiede sind nicht gravierend, aber natürlich da. So wiegt die Fox 34 mit ihren dünneren Rohren immerhin 73 g weniger als Konkurrentin Pike. Bei den beiden anderen Duellen gewinnt Rock Shox auf unserer geeichten Kern-Waage. Die Lyrik ist mit ihren 35-mm-Standrohren um fast genau 100 g leichter als die Fox 36 mit 36-mm-Standrohren. Bei den 38-mm-Modellen geht es knapper zu: Hier liegt die Zeb nur um 49 g vorne, wobei unser Testgabel der Fox 38 mit Schnellspann-Steckachse kam. Mit der ebenso erhältlichen "Kobalt-X"-Achse ohne Spanner wäre die Füchsin um fast 70 g leichter!
Fox
Modell | Gewicht |
34 | 1812 |
36 | 2118 |
38 | 2392 |
Rock Shox
Modell | Gewicht |
Pike | 1885 |
Lyrik | 2022 |
Zeb | 2343 |
Steifigkeit

Steif, steifer, Rock Shox. 18 Steifigkeitswerte haben wir auf unseren in Zusammenarbeit mit dem EFBE-Prüfinstitut entwickelten Messständen ermittelt. Nur einmal erzielte dabei eine Fox-Gabel den höheren Wert, nämlich bei der extrem hohen Bremssteifigkeit im Duell der Enduro-Gabeln Fox 38 und Rock Shox Zeb. Dass im Tour/Trail-Segment die Rock Shox Pike weit vor der Fox 34 liegt, verwundert nicht: Sie ist schwerer und hat größere Rohrdurchmesser. Erstaunlich jedoch, dass die Lyrik trotz schmalerer Rohre und geringerem Gewicht die Fox 36 so klar distanziert. In der Praxis waren die unterschiedlichen Steifigkeiten bei unseren Testfahrern mit 70–75 Kilo "Nacktgewicht" bei den Enduro-Forken quasi gar nicht, bei den All-Mountain-Gabeln etwas, bei den Trail-Modellen deutlich spürbar.
Fox
Modell | Bremssteifigkeit Nm/° | Seitensteifigkeit Nm/° | Torsionssteifigkeit Nm/° |
34 | 223,1 | 167,4 | 18,4 |
36 | 249,9 | 177,8 | 20,3 |
38 | 310,4 | 224,2 | 25,1 |
Rock Shox
Modell | Bremssteifigkeit Nm/° | Seitensteifigkeit Nm/° | Torsionssteifigkeit Nm/° |
Pike | 253,8 | 213,8 | 25,4 |
Lyrik | 262,4 | 217,6 | 25,1 |
Zeb | 296,4 | 230,9 | 31,4 |
Fazit von MOUNTAINBIKE: Wer gewinnt das Duell? Fox oder Rock Shox?
Fox oder Rock Shox? Beides! Alle sechs Gabeln sind brillante Vertreterinnen ihrer Art. Auch wenn die hellsten Köpfe der beiden US-Giganten vermutlich bereits die nächste Generation entwickeln, aus meiner Fahrersicht kann ich mir Stand heute keine besseren Gabeln an einem (E-)MTB vorstellen. Welche am Ende im direkten Duell "besser" ist? Das kommt einmal mehr auf den Einsatzbereich, vor allem auf den persönlichen Geschmack an. Bei den 140-mm-Gabeln Fox 34 und Rock Shox Pike (die es beide auch mit weniger Hub gibt) würde ich klar nach dem Charakter des Bikes wählen. Am Tourenfully ist die leichtere und eine Spur komfortablere Fox 34 für mich die erste Wahl, je Trail-lastiger das Bike, desto mehr fährt die viel steifere, wuchtigere und reservenreichere Pike nach vorne. Bei den Duellen im All-Mountain- und Enduro-Bereich benötigt es feine Sensorik, um die Unterschiede auf dem Trail herauszufahren, am prägnantesten ist noch die hohe Steifigkeit der Lyrik im Vergleich zur Fox 36.
Mein hauchdünner persönlicher Sieger ist Rock Shox, weil mich das einfachere Setup und die haptisch besseren Knöpfe ebenso überzeugen wie die unglaublichen Reserven im harten Gelände. Dass man dies genauso gut anders sehen kann, zeigt das Fazit unseres Testers und Chefschraubers Jens Kraft: Meine Favoriten sind die Fox-Modelle. Mit der neuen Dämpfung hat Rock Shox einen großen Schritt nach vorne gemacht, aber in Summe bietet Fox mehr Details, die mich ansprechen: die Verarbeitung, bei 36 und 38 die Achsklemmung mit Toleranzausgleich. Zudem hat Fox für mich in Sachen Sensibilität noch die Nase vorne, spürbar gerade im mittleren Hub.