Diese Reifen haben wir getestet:
- Kenda Hellkat Pro ATC 29 x 2,4
- Kenda Pinner Pro ATC 29 x 2,4“
Bei Enduro-Reifen kommt es mehr auf Durchschlagschutz, Traktion und Grip an als auf gute Rolleigenschaften. Dennoch wollten wir das Testfeld nicht mitden massivsten Reifen der Hersteller besetzen, sondern entschieden uns für „tourentaugliche“ Enduro-Reifen. Für die meisten Enduro-Fans, die auchvor längeren Uphills nicht zurückschrecken, bieten diese Modelle den besten Kompromiss aus gutem Rollverhalten bei immer noch tollem Grip.Wer bei Enduro-Rennen an den Start geht, mitdem Enduro viel Zeit im Bikepark oder mit Shuttle-Runs verbringt, sollte eventuell „eine Karkassedicker“ wählen. Auch gibt es schwere und/oder aggressiv fahrende Enduristinnen und Enduristen, welche den Reifen schneller zum Walken bringen – hier empfiehlt sich ebenfalls ein Karkassen-Upgrade. Um eine Aussage überdie Stabilität treffen zu können, brachten auch wirdie Testreifen natürlich ans Limit und kritisierendies entsprechend im Test.
Kenda Hellkat Pro ATC 29 x 2,4“

- Vorderreifen
- Preis: 60 Euro
- Breite/Gewicht: 58 mm/905 g
Zusatzinfos: 2-fach-Gummimischung. 120-TPI-Karkasse. Auch als 26"- und 27,5"-Reifen erhältlich.
Kenda Pinner Pro ATC 29 x 2,4“

- Hinterreifen
- Preis: 58 Euro
- Breite/Gewicht: 2-fach-Gummimischung. 120-TPI-Karkasse. Auch als 26"- und 27,5"-Reifen erhältlich
Zusatzinfos: 2-fach-Gummimischung. 120-TPI-Karkasse. Auch als 26"- und 27,5"-Reifen erhältlich.
Schwalbe Magic Mary TLE Super Trail Addix Ultra Soft 29 x 2,4"

- Vorderreifen
- Preis: 63 Euro
- Breite/Gewicht: 57,7 mm/1142 g
Zusatzinfos: 3-fach-Gummimischung. 67-TPI-Karkasse. Auch als 20"-, 24"-, 26"- und 27,5"-Reifen erhältlich.
Schwalbe Big Betty TLE Super Trail Addix Soft 29 x 2,4"

- Hinterrad
- Preis: 63 Euro
- Breite/Gewicht: 59,8 mm/1140 g
Zusatzinfos: 3-fach-Gummimischung. 67-TPI-Karkasse. Auch als 26"- und 27,5"-Reifen erhältlich.
Maxxis Assegai 3C Maxx Grip Exo+ TR 29 x 2,5" WT

- Vorderreifen
- Preis: 80 Euro
- Breite/Gewicht: 60,4 mm/1206 g
Zusatzinfos: 3-fach-Gummimischung. 60-TPI-Karkasse. Auch als 27,5"-Reifen erhältlich.
Maxxis Minion DHR 2 3C Maxx Terra Exo+ TR 29 x 2,4" WT

- Hinterreifen
- Preis: 80 Euro
- Breite/Gewicht: 58,8 mm/1075 g
Zusatzinfos: 3-fach-Gummimischung. 60-TPI-Karkasse. Auch als 20"-, 24"-, 26"- und 27,5"-Reifen erhältlich.
Specialized Butcher Grid Gripton-T9-Compound 2 Bliss 29 x 2,3"

- Vorderreifen
- Preis: 60 Euro
- Breite/Gewicht: 57,7 mm/988 g
Zusatzinfos: Gripton-Compound-Gummimischung. 60-TPI-Karkasse. Auch als 27,5"-Reifen erhältlich.
Specialized Eliminator Grid Trail Gripton-T9-Compound 2 Bliss 29 x 2,3"

- Hinterreifen
- Preis: 60 Euro
- Breite/Gewicht: 58,3 mm/945 g
Zusatzinfos: Gripton-Compound-Gummimischung. 60-TPI-Karkasse. Auch als 27,5"-Reifen erhältlich.
WTB Vigilante Light High Grip SG2 TCS 29 x 2,5

- Vorder- und Hinterreifen
- Preis: 68 Euro
- Breite(Gewicht: 54,9 mm/1152 g
Zusatzinfos: 3-fach-Compound-Gummimischung. 60-TPI-Karkasse. Auch als 27,5"-Reifen erhältlich.
Die Reifen können über Fluch und Segen auf der Ausfahrt entscheiden. Kein Bauteil am Rad beeinflusst die Fahreigenschaften so sehr wie das "Schwarze Gold". Man sollte seine Pneus also klug wählen. Nicht umsonst haben Downhill-Teams ganze Reifenlager für alle Bedingungen im Servicetruck parat. Als Hobbyist kann man sich das kaum leisten, und auch ambitionierten Bikerinnen und Bikern fällt es schwer, überhaupt den Überblick bei der Vielfalt an Reifenmodellen, Karkassen und Gummimischungen zu behalten. Deswegen testen wir regelmäßig Reifen aufwendig in der Praxis sowie im Labor. Hier kommt es vornehmlich auf sehr viel Grip, hohe Antriebs- und Bremstraktion, idealen Pannenschutz sowie ein stabiles Kurvenverhalten an. Widerstandsfähigkeiten gegen Durchschläge und -stiche sowie Seitenstabilität erreichen die Hersteller durch dicke Karkassen mit mehrlagigem Gewebe und Aramid-Einlagen. Das erhöht jedoch die Gewichte der Reifen enorm. Grip generieren Maxxis, Schwalbe und Co. über weiche, "klebrige" Gummimischungen, die wiederum den Vortrieb hemmen. Gewicht und Rolleigenschaften dürfen aber nicht komplett vernachlässigt werden. Denn auch Enduro-Reifen sollten zumindest manierlich rollen, um die Anfahrt zum Trail nicht vollends zur Qual werden zu lassen und auch, um auf dem Trail eine gewisse Leichtfüßigkeit zu garantieren.
Vorne griffig, hinten schnell
Ein seit Jahren angewandter Lösungsansatz an Performance-orientierten Mountainbikes ist, eine Kombination aus speziellen Vorder- und Hinterreifen zu fahren. Vorne braucht man im Prinzip so viel Grip, so viel Bremstraktion und so viel Seitenhalt wie möglich – denn rutscht das Vorderrad weg liegst du wortwörtlich im Dreck. Hinten sind dagegen niedriger Rollwiderstand bei guter Antriebstraktion sowie ein hoher Durchschlagschutz wichtiger. In der Regel bietet der Vorderreifen daher eine weichere Gummimischung, und die Stollen sind so angeordnet, dass mehr Seitenhalt entsteht und dass Bremskräfte von den Mittelstollen ideal übertragen werden. Am Hinterreifen setzen viele Hersteller hingegen auf eine stabilere Karkasse sowie ein rollfreudigeres Profil mit härterem Gummi: Bergab darf es am Heck ruhig mal leicht rutschen, im Uphill spart ein leicht rollender Hinterreifen richtig Körner.
Bei Enduro sind es Kenda, Maxxis, Schwalbe, Specialized und WTB. Generell gilt: Die jeweilige Kombi ist eine Empfehlung von uns und/oder seitens der Hersteller. Nur wenige Modelle sind dezidiert nur als Vorder- oder Hinterreifen vorgesehen. Wer zum Beispiel mehr auf Rollfreude sowie Pannenschutz und weniger auf maximalen Grip setzt, kann viele der getesteten Hinterreifen auch prima am Vorderrad fahren. Umgekehrt generieren die eigentlichen Vorderreifen auch am Hinterrad noch einmal einen Schuss mehr Grip – falls genau das gewünscht ist. Und wer diesen Extragrip dann noch mit maximalem Pannenschutz kombinieren will, greift zu einer dickeren Karkasse.
Die Ergebnisse zeigen: Unsere Auswahl war ein Volltreffer. Nahezu alle Reifen konnten sowohl für sich genommen als auch in Kombination überzeugen Bei unserem MOUNTAINBIKE-Test für Enduro-Reifen gewinnt der beste Kompromiss: die leichte und preiswerte Kombi von Außenseiter Kenda
Labor und Praxistest: So testet MOUNTAINBIKE

Reifen umbauen, mit dem richtigen Druck versehen und fahren. Wieder und wieder. Ein Reifentest ist in der Praxis einer der aufwendigsten MOUNTAINBIKE-Tests. Hierbei gilt es, Traktion, Kurvenhalt und Rollverhalten genauestens im Blick zu halten. Für jede Wertung gibt es eine definierte Sektion. Wichtig dabei ist zudem, das ganze Prozedere auf unterschiedlichen Untergründen durchzuführen. Vier Tester waren für den Test in drei Kategorien unterwegs, notierten ihre Eindrücke und gaben Noten für neun(!) unterschiedliche Fahrsituationen ab.
