UPDATE 2017: 10 Vario-Sattelstützen im Test
Wer sicher und elegant bergab schwingen will, senkt vorher den Sattel ab. Denn der ist im steilen Downhill oder generell bei körperbetonten Manövern im Weg – dazu noch an einer ziemlich empfindlichen Stelle.
Aber vor jeder Abfahrt mit dem MTB anhalten und an der Sattelrohrklemme rumfummeln? Genauso nervig. Sogenannte Vario- oder Teleskop-Sattelstützen fürs Mountainbike lösen das Problem auf Knopfdruck. Über einen Hebel am Lenker senken oder heben die Stützen den Sattel. Einfach. Genial.
Da Vario-Sattelstützen immer noch nicht an allen Komplett-Bikes verbaut werden, gelten sie als beliebtes Nachrüstteil (Kaufberatung: Darauf kommt es bei einer Vario-Sattelstütze an). Mussten einst die ersten Vario-Stützen via Hebel am Sattel bewegt werden, hat sich inzwischen die Lenker-Fernbedienung durchgesetzt. Der Mountainbiker muss die Hand nicht vom MTB-Lenker nehmen, das bringt Sicherheit.
Der Nachteil: noch mehr Kabelsalat. Um diesen abzumildern, sind heute viele Stützen so angelenkt, dass das Kabel durch den Rahmen läuft. Wie bei sieben der acht Teststützen, die aber auch zumeist in einer außen angelenkten Version (7 außen angelenkte Modelle im Test) verfügbar sind.
Denn: Nicht alle MTB-Rahmen sind für "interne" Stützen vorbereitet, ein Umbau ist problematisch. Magura indes löst dieses Problem ganz elegant und kabellos, die Magura Vyron wird via Funk angesteuert.
Die 8 Vario-Stützen in diesem Test
Acht Vario-Stützen der neuesten Generation treten im Test an, mit Preisen von 199 bis 491 Euro. Die meisten Stützen bieten 125 mm Hub – was sich als bewährtes Maß für genügend Bewegungsfreiheit etabliert hat.
Die Easton Haven Dropper Post und die Magura Vyron gehen mit stolzen 150 mm Hub ins Rennen. Für kleine Biker ist ein so langer Hub jedoch oft ungeeignet, da bei voll ausgefahrener Stütze der Sattel zu hoch steht. Deswegen gilt es, auf die Gesamtlänge der ausgefahrenen Stütze zu achten. Sie verrät, ob die Stütze zum Bike passt. Den Weg zur passenden Stütze zeigen wir hier.
Drei Tester prüften die acht Vario-Stützen auf Herz und Nieren. Beurteilt wurden das Gewicht, die Montage, die Bedienung und die Funktion. Klasse: Fast alle Modelle agieren auf sehr gutem oder zumindest gutem Niveau, sind die teils hohen Anschaffungskosten angesichts des enormen Plus an Fahrspaß also wert.
Der Testsieg geht nicht an die Platzhirsche Kind Shock LEV Integra und Rock Shox Reverb Stealth, sondern an die neue 9Point8 Fall Line Dropper Post aus Kanada. Teils bekannte, im Dauereinsatz auftretende Probleme flossen nicht ins Testurteil ein.
Werkstatt-Tipps und -Tricks rund um die Vario-Stütze, speziell zum korrekten Einbau, gibt es in der folgenden Fotostrecke:





So testet MountainBIKE die Vario-Sattelstützen
Wie testet man eine Vario-Stütze? Natürlich, indem man sie ihrem Einsatzzweck gemäß verwendet. Also fleißig mit ihr fährt, sie einem buchstäblich ständigen Auf und Ab unterzieht. Vor dem Gebrauch aber muss die Stütze eingebaut werden und für Service-Fälle oder Transporte eventuell demontiert werden. Vor allem für Käufer, die im Internet shoppen, ist es wichtig, dass sich der Einbau simpel gestaltet.

Aber selbst Profi-Schrauber kommen beim Einbau einer intern angelenkten Vario-Stütze schon mal ins Straucheln. Also begutachteten die Tester zunächst den Lieferumfang und die Bedienungsanleitung, machten sich dann damit an die Montage.
Das Ergebnis der "Schrauber-Orgie" ergibt 15 Prozent des Testergebnisses.
Jeweils drei Tester führten den Test unabhängig voneinander durch und notierten die Ergebnisse. Jede der acht Stützen wurde von den drei Testpiloten auf einer standardisierten Testrunde auf ihre Funktion überprüft.
Hier galt es, die Absenkfunktion sowie etwaiges Spiel zu überprüfen und die Ausfeder-Performance der einzelnen Stütze zu beurteilen. Die Resultate ergeben schließlich die Wertung Funktion, die mit 35 Prozent den größten Anteil an der Endnote trägt.

Fast genauso wichtig ist die Bedienbarkeit und Erreichbarkeit des Hebels. Ist dieser leichtgängig und ergonomisch? Oder sind etwa hohe Bedienkräfte nötig? Dieses Urteil floss mit 30 Prozent ins Ergebnis ein.
Anschließend wurde das Gewicht ermittelt, das mit 20 Prozent zur Endnote beiträgt. Sämtliche Ergebnisse wurden in einer Auswertungstabelle zusammengetragen, die die Note sowie die Punktzahl errechnet.
Zuletzt wurde Maß genommen. Dabei spielte nicht nur der effektive Hub eine Rolle, sondern auch der Versatz am Stützenkopf sowie die Gesamtlänge und der Längenbereich der Stütze.
Letzterer verrät, ob die Stütze zur Rahmengröße und Sitzhöhe passt. Alle Angaben stehen in den Testberichten zu den jeweiligen Vario-Stützen.
Testergebnisse: Punktevergabe und Wertung
Anhand einer Auswertungstabelle wird die Punktezahl für jedes Produkt errechnet und somit die Endnote bestimmt.
Die Punkte erlauben eine feine Unterscheidung in der Beurteilung etwa zwischen zwei Produkten, die beide im "sehr gut" liegen, aber dennoch nicht auf demselben Niveau abschneiden.

Setup-Tipps für Sattelstütze und Sattel:




