1. Hydraulisch oder mechanisch
Die Klemmung ist entscheidend, denn hier liegt einer der größten Unterschiede von Vario-Stützen. Die meisten Stützen sind mit einer hydraulischen Klemmung versehen, die ähnlich wie ein Bürostuhl eine stufenlose Höhenverstellung bietet. Einige Hersteller setzen auf eine mechanische Arretierung, bei der ein Bolzen die Stütze fixiert. Ein Vorteil mechanischer Stützen ist, dass sie (theoretisch) weniger anfällig sind. Der Nachteil ist, dass man die Einrastposition genau treffen muss.

2. Der richtige Durchmesser
Das richtige Maß sollte Ihre neue Vario-Stütze haben. An Bikes etabliert sind die Sattelrohrinnendurchmesser 27,2/30,9/31,6 und 34,9 Millimeter. Entweder Sie messen Ihre alte Stütze mit einem Messschieber oder Sie schauen auf die Aufschrift.
Dann gilt es nur noch, die richtige Stütze zu finden. Passt Ihr Wunschmodell nicht, können Sie diese auch über eine Reduzierhülse (Bild unten) in einem großen Sattelrohr verbauen. Besitzt Ihr Rad etwa ein 34,9-mm-Sattelrohr, benötigen Sie eine Hülse, die die 3,3 mm ausgleicht, um eine 31,6-mm-Vario-Stütze zu verbauen (z. B. von Sixpack für 10 Euro).

3. Kabelführung
Wo läuft die Leitung entlang? Vario-Stützen, die einen Lenkerhebel besitzen (Ausnahme Magura Vyron), sind über eine Leitung oder einen Kabelzug mit diesem verbunden. Sogenannte außen angelenkte Vario-Sattelstützen sind entweder am Stützenkopf (siehe Bild 2 unten) befestigt oder am unteren fest stehenden Part der Stütze (siehe Bild 3 unten).
Erstere Lösung ist nicht optimal, da Zug oder Leitung immer mit bewegt werden, wenn die Stütze ein- oder ausfährt. Zum Nachrüsten ist die Variante 3 simpel, denn hier wird lediglich die Stütze eingebaut und die Leitung am Rahmen entlang verlegt.
Die eleganteste Lösung ist Variante 1 (siehe Bild 1 unten). Hierbei wird die Leitung oder der Zug durch den Rahmen verlegt und mit dem unteren Ende der Stütze verbunden. Neben der aufgeräumten Optik bietet dies zusätzlich einen Diebstahlschutz der Stütze. Nachteil: Sie benötigen einen Rahmen, der für die Montage vorbereitet ist.



4. Einbaulänge
Extrem wichtig: Die Einbaulänge und Einbautiefe muss zum Rahmen passen. Dies betrifft besonders kleine Fahrer. Die Sitzhöhe muss stimmen, wenn die Stütze komplett ausgefahren ist, darf keinesfalls darüber liegen! Deshalb ergibt sich bei vollständig in den Rahmen geschobenem unteren Rohr eine kleinstmögliche Länge.
Klingt kompliziert, ist es aber nicht.
Am besten messen Sie an Ihrem Bike mit alter Stütze bei üblicher Sattelhöhe den Abstand von Oberkante Sitzrohr bis zum Sattelgestell (siehe Punkt A im Bild unten). Dieser Wert muss im Längenbereich der jeweiligen Stütze liegen (siehe Tabelle unten). Um die maximale mögliche Einschubtiefe zu ermitteln, messen Sie die Tiefe des Sitzrohrs.


5. Richtig klemmen
Auf die Klemmkraft kommt es an, denn die Wandstärken der Vario-Stützen sind dünn. Klemmt man zu fest, kann es sein, dass das innere Rohr beim Ein- und Ausfahren eingeklemmt wird. Sie sollten die Sattelklemme lediglich mit minimaler Klemmkraft anziehen. Hierbei hilft ein Drehmomentschlüssel. Um ein Verdrehen der Stütze zu verhindern, tragen Sie Montagepaste auf die Klemmstelle, diese sorgt durch feine Partikel für mehr Reibung.

6. Service
Bewegliche Teile brauchen Service. Das Innenleben von Vario-Stützen kann nicht in Eigenregie gewartet werden, hier hilft nur der Fachmann (beachten Sie die Service-Intervalle der Hersteller).
Sie können aber darauf achten, dass die Züge regelmäßig geölt werden. Denn erhöhte Reibung sorgt für erhöhte Handkräfte am Hebel. Rock Shox setzt bei der Rock Shox Reverb Stealth als einziger Hersteller auf eine Hydraulikleitung (siehe Bild unten). Hier bleibt die Handkraft über einen langen Zeitraum gleich. Ein Entlüften ist aber irgendwann nötig.

Mehr Infos zum Thema Vario-Sattelstützen:









