kurz und knapp:
- Reichweite ist für E-Biker essentiell.
- Je mehr Wh der Akku bietet, desto höher die Reichweite.
- Steigung, Gelände, Temperatur und Fahrstil etc. beeinflussen ebenfalls die Reichweite.
- Alle Tipps zur Steigerung der Reichweite.
Die Reichweite und das E-Bike: das Thema ist so interessant, dass sich zum Beispiel auch überregionale Tageszeitungen wie die Süddeutsche damit beschäftigen. Gleich vorneweg - das ist keine einfache Beziehung, da unglaublich viele Faktoren eine Rolle spielen. Eins lässt sich relative einfach und am Ende doch stark vereinfacht feststellen: Je höher die Wattstundenzahl (Wh), also die gespeicherte Energiemenge, eines Akkus, desto weiter kommt man mit dem E-Bike.
Allerdings heißt das noch lange nicht, dass jeder mit diesem E-Bike auf die gleiche Reichweite kommt. Diese ist, wie bereits angekündigt, von zahlreichen Einflussvariablen abhängig. Temperatur, Geländebeschaffenheit, Gegen- oder Rückenwind, Untergrundbeschaffenheit, Gewicht des Fahrers, Zuladung, Fahrstil, Zuladung, gewählter Gang und viele, viele andere Dinge beeinflussen, wie weit Sie mit Ihrem E-Bike tatsächlich kommen.
Zum Glück können Sie einige dieser Faktoren und damit auch die Reichweite Ihres E-Bikes selbst beeinflussen. ElektroBIKE gibt Ihnen hierfür die sieben besten Tipps.
Und denken Sie immer daran: Auch wenn der Akku tatsächlich einmal leer läuft - ein E-Bike ist immer noch ein Fahrrad. Sie können ganz normal in die Pedale treten und kommen vom Fleck. Nur eben in diesem Fall ohne Motorunterstützung.
Schalten nicht vergessen
Sie können die Reichweite steigern, indem Sie rechtzeitig schalten. Hoch und runter! Generell fahren sich E-Bikes bei höheren Drehzahlen, also mehr Kurbelumdrehungen pro Minute, sparsamer. Als Richtzahl gelten 60 bis 80 Kurbelumdrehungen pro Minute. Sind Sie in schweren Gängen und mit einer geringeren Trittgeschwindigkeit unterwegs arbeitet der Motor mehr als Sie - und das kostet Strom.
Um auf die richtige Drehzahl zu kommen, müssen Sie im wahrsten Sinne des Wortes mal einen Gang rausnehmen. So lohnt es sich beim Anfahren auf einen kleinen Gang zu schalten. Wechseln Sie weiter die Gänge, um Ihre Trittfrequenz auf dem oben beschriebenen Niveau zu halten. Das ist übrigens das Funktionsprinzip der Automatikschaltung NuVinci Harmony: Hier wählen Sie eine konstante Trittfrequenz vor. Durch die ständige stufenlose Anpassung der Übersetzung können Sie mit der Harmony die vorgewählte Trittfrequenz halten und so im Umkehrschluss auch die Reichweite des E-Bikes steigern.
Sie greifen durch aktives Schalten übrigens nicht nur der Reichweite unter die Arme, sondern helfen auch ihrer Gesundheit. Wer ausdauernd nur schwere Gänge tritt, kann unter Umständen Probleme mit den Kniegelenken bekommen.
Unterstützungsstufen anpassen
Vollgas fahren macht Spaß, keine Frage. Allerdings verbrauchen Sie in der höchsten Unterstützungsstufe auch am meisten Strom. Wenn Sie besonders viel Reichweite aus einer Akkuladung herauskitzeln möchten, dann variieren Sie die Fahrmodi. So können Sie zum Beispiel auf einer flachen Strecke auch mit weniger Motor-Power locker Tempo machen, vor allem wenn Sie in einer Gruppe (Windschatten) oder bei Rückenwind unterwegs sind. In Bergab-Passagen können Sie dem Motor auch ganz den Saft abdrehen.
Stop-and-go vermeiden
Anhalten, anfahren, anhalten, anfahren: Das kostet bei E-Bikes nicht wirklich Kraft, sondern zieht vor allem ordentlich Energie aus dem Akku. Daher versuchen Sie folgende Sachen zu beachten: Wenn Sie anfahren, schalten Sie in einen niedrigen Gang (siehe auch Tipp 1). Durch vorausschauendes Fahren können Sie übrigens die ein oder andere Stop-and-Go-Situation vermeiden.
Der Weg zum Ziel
Nicht immer ist die kürzeste oder schnellste Route die beste. Vielleicht können Sie durch einen kurzen Umweg eine steile Rampe oder nervige Ampelstopps vermeiden. Da Sie mit einem E-Bike unterwegs sind, verschmerzen Sie die längere Strecke leicht. Und Sie können möglicherweise noch mehr Reichweite aus Ihrem Akku herausholen (siehe auch Tipp 3).
Gepflegt weiter kommen
Wer sein E-Bike liebt, der pflegt es. Nicht nur, um möglichst lange daran Freude zu haben, sondern auch um mehr Reichweite aus dem System herauszuholen. Der richtige Reifendruck im Zusammenspiel mit einer geölte Kette sorgen für geschmeidigen Leichtlauf und geringen Rollwiderstand – und damit auch für eine höhere Laufleistung.
Nimm 2
Wer seine Reichweite spielend einfach verdoppeln möchte, nimmt einen zweiten (vollen) Akku mit auf Reisen. Allerdings dürfte diese Lösung primär von Reiseradlern in Betracht gezogen werden, die richtig lange Etappen pro Tag fahren möchten.
Für einen zweiten Akku muss man nicht nur hohe Anschaffungskosten (zwischen 500 und 800 Euro) einplanen, sondern auch zusätzliches Gewicht (ungefähr zwischen 2 und 5 Kilo).
Nachladen
Es muss nicht zwingend ein zweiter Akku sein: Wer zum Beispiel mit seinem Rad zur Arbeit pendelt, kann im Büro ein (zweites) Ladegerät deponieren. Auch auf Tour kann es sinnvoll sein, ein Reiseladegerät (gibt es unter anderem vom Bosch) im Gepäck zu haben. So können Sie zum Beispiel in der Mittagspause in einem Restaurant nicht nur Ihren, sondern auch den Akku-Tank aufladen. In beiden Fällen fragen Sie vorher Ihren Arbeitgeber oder im Restaurant nach, ob Sie den E-Bike-Akku laden dürfen.