Radcomputer im Test
Kopf an Kopf: Garmin Edge 830 vs. Wahoo Roam

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Moderne Radcomputer, neudeutsch "Headunits" genannt, sind echte Alleskönner. Nur welchen nehmen? Um Ihnen die Kaufentscheidung zu erleichtern, haben wir hier zwei der beliebtesten Modelle verglichen: Garmin Edge 830 und Wahoo Elemnt Roam. Ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Garmin vs Wahoo
Foto: Björn Hänssler
In diesem Artikel:
  • Die beiden GPS-Platzhirsche im Check
  • So kommt die Tour aufs Navi
  • Funktionsumfang im Vergleich
  • Die Bedienung
  • Navigation via GPS
  • Konnektivität mit Sensoren und Smartphone
  • Fazit
  • Die Alternativen von Sigma, Bryton und Lezyne

Die beiden GPS-Platzhirsche im Check

Radcomputer

Preis

Wahoo Elemnt Roam

349 Euro

Garmin Edge 830

399 Euro

Disc oder Felgenbremse, Weizen oder Radler, Garmin oder Wahoo? Das sind Fragen, die an Rennrad-Stammtischen heiß  diskutiert werden. Aber gibt es, zumindest bei der Frage nach dem richtigen Radcomputer, eine klare Antwort? Um der Sache auf den Grund zu gehen, haben wir den Elemnt Roam von Wahoo und den Garmin Edge 830 zum Duell gebeten. Beide Modelle sind für einen ähnlichen Preis zu haben und ähneln sich beim Funktionsumfang. Um potenzielle Schwächen und Stärken bestmöglich aufzudecken, haben wir die Garmin-Radcomputer vorzugsweise an Tester vergeben, die sonst eher auf Wahoo-Modelle schwören – und umgekehrt.

Auf dem Papier liegen der Edge 830 von Garmin und der Elemnt Roam von Wahoo nicht weit auseinander, das gilt für den Preis wie auch für die Abmessungen und die Bildschirmgröße. Der Garmin kostet laut Liste mit Halterung und ohne Sensoren 399 Euro, den Wahoo gibt’s mit ähnlicher Ausstattung für 359 Euro. Beide kommen mit einem Farbbildschirm, der beim Garmin aber als Touchscreen funktioniert. Dafür kann der Wahoo zusätzliche Informationen mittels farbiger LEDs am linken und oberen Bildschirmrand anzeigen. Der Roam-Bildschirm ist minimal größer, bei Sonneneinstrahlung mit seinem matten Display aber leichter abzulesen als der Hochglanzbildschirm des Garmin-Computers.

Beim Speicher hat dagegen der 830 die Nase vorn: Für aufgezeichnete Aktivitäten, vor allem aber fürs Kartenmaterial stehen insgesamt 16 GB zur Verfügung, der Roam kommt nur mit 2 GB Speicher. Für die Aufzeichnung von Touren-/Trainingsdaten reicht das zwar locker, wer Karten auf dem Gerät speichern möchte, kommt aber schnell an die Grenzen. Auf dem Wahoo belegt das OpenStreetMap-Kartenmaterial für Deutschland schon über die Hälfte des Speicherplatzes. Weitere Karten gibt’s kostenlos, über die App lassen sie sich im WLAN einfach auf den Roam übertragen oder wieder entfernen. Sollen noch ein paar Nachbarländer mit aufs Gerät, ist der Speicher schon voll.

Garmin vs Wahoo
Lisa Rädlein
„Garmin Edge 830 oder Wahoo Roam? Für mich haben beide Geräte ihre Stärken und Schwächen. Den klaren Gewinner für alle Ansprüche gibt’s einfach nicht.“ Sebastian Hohlbaum, Redakteur

Garmin setzt dagegen auf eigenes Kartenmaterial, ausgeliefert wird das Gerät passend zur Region, in der das Gerät gekauft wurde: In Deutschland etwa ist das Kartenmaterial für Europa vorinstalliert. Wer nach Asien, Nord- oder Südamerika reist, muss sich die entsprechenden Karten bei Garmin kaufen – oder umständlich von kostenlosen Drittanbieter-Portalen herunterladen.

Beide Radcomputer verfügen über die Drahtlos-Schnittstellen WLAN, ANT+ und Bluetooth. Absolvierte Aktivitäten landen via WLAN auf verbundenen Konten wie Strava oder Komoot. Geplante Routen lassen sich drahtlos auf beide Computer übertragen, alternativ lassen sich Garmin und Wahoo via USB-Kabel an den PC anschließen.

Den Akku-Laufzeitenvergleich entscheidet der Garmin für sich: Maximal 20 Stunden schafft er laut Hersteller, ein Wert, der im Testbetrieb realistisch erschien. Im Battery-Saver-Modus (Bildschirm schaltet sich zwischendurch ab etc.) lässt sich der Wert verdoppeln. Beim Roam hält der Akku laut Hersteller "nur" 17 Stunden, was aber auch für lange Touren ausreicht. Beide Geräte lassen sich während der Fahrt laden: der Roam nur per USB/Powerbank, Garmin zusätzlich noch über einen optionalen Zusatzakku.

Am Ende entscheiden die Details, die Ihnen besonders wichtig sind, welcher Computer die bessere Wahl darstellt.

Garmin vs. Wahoo: Modellpalette
Hersteller/ROADBIKE

Garmin

Wahoo

Garmin Edge 1030 (699 Euro)

Wahoo Elemnt Roam (349 Euro)

Garmin Edge 830 (399 Euro)

Wahoo Elemnt Bolt (279 Euro)

Garmin Edge 530 (299 Euro)

Garmin Edge 130 (199 Euro)

So kommt die Tour aufs Navi

Funktionsumfang im Vergleich

Sie suchen einen ständigen Begleiter mit Trainingskompetenz? Sowohl der 830 als auch der Roam können am Computer erstellte Trainingseinheiten importieren und darstellen, mit der Connect-App von Garmin lassen sich sogar Einheiten erstellen. Beide Geräte unterstützen zudem das Teilen der Aktivitäten mit Freunden oder der Familie. Dabei wird beim Starten der Aktivität automatisch ein Link mit der GPS-Position an vorbestimmte Empfänger verschickt. Das funktioniert allerdings nur, wenn das mit der Headunit gekoppelte Smartphone mit auf Tour geht.

Garmin

Der Funktionsumfang des 830 ist gewaltig. Distanz, Geschwindigkeit, Höhe, Neigung, Watt, Trittfrequenz, Sonnenauf- und -untergang – wer will, kann sich vom Garmin mit Daten überfluten lassen. Und neben den üblichen Pulsgurten und Sensoren für Kadenz und Geschwindigkeit lassen sich auch elektronische Schaltungen oder Garmin-eigene Leuchten und Radarwarner (Varia) koppeln.

Wer nicht nur Rennrad fährt, sondern auch mal mit dem MTB oder Gravelbike unterwegs ist, lernt schnell die verschiedenen Aktivitätsprofile des 830 zu schätzen. Hier kann man für verschiedene Aktivitätsarten unterschiedliche Ansichten erstellen. Wer zum Beispiel beim Crossen und auf MTB-Touren kein Interesse an der Durchschnittsgeschwindigkeit oder den Wattwerten hat, kann diese Felder in den entsprechenden Profilen einfach durch andere Datenfelder ersetzen.

ClimbPro heißt eine weitere Garmin-Spezialität: Der Radcomputer erkennt automatisch alle Anstiege auf einer geplanten Runde und zeigt sie in einer Liste auf einer separaten Seite des Menüs an. Kurz vor dem Anstieg wird eine weitere Datenseite mit einem Höhenprofil eingeblendet, auf der verschiedene Abschnitte je nach Steigung farblich markiert sind. Außerdem werden Länge, die eigene Position im Anstieg und die verbleibenden durchschnittlichen Steigungsprozente angezeigt.

Wahoo

Der Roam dagegen kennt nur ein Aktivitätsprofil: Radfahren. Das kann nerven, wenn man am Rennrad mit Leistungsmesser fährt, am MTB aber nicht. Dann wird immer ein leeres Leistungsfeld angezeigt – oder man muss den Screen vor der Tour anpassen. Die Zusatz-LEDs neben dem Display können dafür Herzfrequenz-, Leistungsbereiche oder auch Abweichungen von der Durchschnittsgeschwindigkeit anzeigen.

An Datenfeldern steht der Wahoo dem Garmin in nichts nach. Bei den Leistungswerten bietet der Roam sogar noch mehr Optionen an, zum Beispiel die Durchschnittsleistung der letzten Minute etc. Alle gängigen Sensoren (Tritt- und Herzfrequenz lassen sich via ANT+ oder Bluetooth koppeln). Selbst Meldungen des Garmin Varia-Radars kann der Wahoo nach einem Update nun anzeigen.

Die Bedienung

Tasten oder Touchscreen? Im Bedienkonzept der Radcomputer zeigen sich deutliche Unterschiede.

Garmin

Dank Touchscreen kommt den drei Hardware-Tasten am 830 eher geringe Bedeutung zu. Anschalten, Aufzeichnung starten und stoppen sowie Runden markieren, für viel mehr braucht es die Drücker nicht. Individualisiert wird der 830 direkt am Gerät. Das funktioniert via Touchscreen recht geschmeidig, kostet aber in Anbetracht der Funktionsvielfalt doch etwas Zeit. Wer Garmins Menüführung bereits kennt, erlebt dagegen keine Überraschungen.

Die angelegten Datenseiten lassen sich intuitiv "durchwischen", Neulinge müssen sich erst einfinden. Auch die Bedienung via Touchscreen bleibt Geschmackssache: Da das haptische Feedback fehlt, reicht der schnelle Blick nach unten nicht immer, um die richtige Schaltfläche zu treffen. Auch mit feuchten Fingern, bei Regen oder mit Langfingerhandschuhen war der Touchscreen nicht immer einwandfrei zu bedienen

Wahoo vs Garmin
Björn Hänssler
Die Multifunktionstasten am Wahoo sind dank der Vertiefungen leicht zu erfühlen, nur der Druckpunkt könnte besser sein.

Wahoo

Wahoo setzt bei der Einrichtung des Geräts voll auf seine "Companion"-App – ohne Verbindung zum Smartphone lassen sich die Datenseiten nicht anpassen. Die Koppelung mit dem Handy erfolgt aber problemlos, das Verschieben von Datenfeldern geht dann sehr geschmeidig von der Hand. Unterwegs lassen sich die Datenseiten über die zwei Scroll-/Zoom-Tasten rechts am Gerät noch anpassen. Wer bestimmte Daten nicht dauerhaft, sondern nur manchmal sehen möchte, kann mit den Tasten "zoomen" – und mehr oder weniger Datenfelder anzeigen. Die Seiten lassen sich mit einem Tastendruck durchschalten, aber nur in eine Richtung.

Die Tasten an der Seite sind leicht erhaben, die drei Multifunktionstasten sind in kleinen Mulden am unteren Rand des Geräts angebracht. So lassen sich alle zwar gut ertasten, der Druckpunkt der versenkten Tasten fällt allerdings nicht besonders definiert aus und erfordert einen beherzteren oder auch mal einen zweiten Druck.

Navigation via GPS

Die GPS-Navigation zählt zu den meistgenutzten Funktionen der Radcomputer mit Kartenmaterial.

Garmin

Die Karte ist dank kontrastreicher Farben gut ablesbar. Sie bietet zudem mehr Details als die schlichtere Wahoo-Karte, was auf den ersten Blick dafür weniger übersichtlich erscheint. Verlässt man eine geplante Route, beharrt der Algorithmus des 830 meist hartnäckig auf dem eingestellten Weg. Statt eine sinnvolle Weiterführung/Alternative zu finden, die später auf die Route zurückführt, versucht der 830 so zu navigieren, dass man möglichst wenig von der einmal geplanten Route "verpasst". Das hat zur Folge, dass der Garmin beharrlich darauf besteht, man möge wenden. Ignoriert man den Hinweis lange genug, erfolgt eine – oft unnötig umständliche – Rückführung auf die Route. Auch wenn man später wieder auf die Route zurückfindet, kommen häufig noch Aufforderungen zum Wenden. Oft erst nach einigen Kilometern "erkennt" der Computer, dass man sich bereits wieder auf der geplanten Route befindet. Wer keine (am PC) erstellte Route nachfährt, kann sich vom 830 dennoch den Weg weisen lassen. Der Garmin navigiert auf Wunsch zu Adressen oder bestimmten POIs (Point of Interest) wie Tankstellen.

Wahoo

Fast jeder Feldweg ist auf den OpenStreetMap-Karten des Wahoo eingezeichnet. Nachteil gegenüber dem Garmin: Ohne Touchscreen gestaltet sich das Scrollen innerhalb der Karte mühselig. Und: Folgt der Roam einer zuvor erstellten Route, lässt sich die Karte nicht von Hand verschieben/drehen. Davon abgesehen funktioniert die Navigation mit dem Gerät sehr gut. Abbiegehinweise zeigt der Wahoo als Pop-up – unabhängig von der angezeigten Datenseite – und weist auch mit einer Reihe von LEDs über dem Display darauf hin. Verlässt man die geplante Route, errechnet der Roam den schnellsten Weg zurück auf den Track. Er macht dabei unterschiedliche Vorschläge, abhängig davon, ob Rennrad-, Graveloder MTB-Routing gewählt wurde . Auch der Roam kann selbstständig navigieren, jedoch nicht zu Adressen oder POIs, sondern nur zu vorher gespeicherten Punkten oder zurück zum Start.

Konnektivität mit Sensoren und Smartphone

Touren aufspielen, Aktivitäten herunterladen und Sensoren koppeln. Beide Geräte lassen sich per USB am PC anschließen und wie ein Laufwerk/Massenspeicher ansprechen. So finden geplante Touren auch ohne WLAN ihren Weg aufs Gerät, Aktivitätsdaten lassen sich exportieren.

Garmin

Doch auch drahtlos lassen sich Touren von Komoot oder Strava in der Regel problemlos auf den Edge 830 übertragen. Entweder man bindet das Gerät ins heimische WLAN ein oder die Aktivitäts- und Tourdaten wandern via Bluetooth übers Smartphone und die Connect-App auf den Radcomputer bzw. auf die damit verbundenen Konten. Firmware-Updates lassen sich via WLAN oder USB (und die PC-Software) Garmin Express laden. Mit Sensoren kommuniziert der 830 via ANT+ und Bluetooth Smart. Sehr praktisch: Wer schon ein Garmin- Gerät verwendet, kann bei der Einrichtung über die App alle gekoppelten Sensoren für das neue Gerät übernehmen.

Wahoo

Auch der Roam kann sich Routen und Updates direkt via WLAN herunterladen. Die Synchronisation von Aktivitäten erfolgt via Bluetooth über die App, nur eine eigene PC-Anwendung bietet Wahoo nicht an. Auch der Roam verbindet sich mit Sensoren oder smarten Rollentrainern via ANT+ oder Bluetooth Smart und kann – wie Garmin – bei elektronischen Schaltungen von Sram und Shimano Gänge und Akkustand anzeigen.

Fazit

Den perfekten Radcomputer gibt’s (noch) nicht, doch Elemnt Roam und Edge 830 kommen dem Ideal recht nahe.

Am Ende hat der Garmin die Nase ein klein wenig vorn, doch ein klarer Sieg sieht anders aus. Speicherplatz, Batterielaufzeit und die verschiedenen Aktivitätsprofile stehen auf der Habenseite des 830. Auch die ClimbPro-Funktion konnte die Tester überzeugen.

Wahoo vs Garmin
Hersteller
Garmin Edge 830

Das bessere Re-Routing, die übersichtlichere Karte und das solide Bedienkonzept sprechen dagegen für den Wahoo. Zudem ist der Bildschirm des Roam minimal größer, das Gerät selbst ein bisschen günstiger, der Garmin wiederum minimal leichter.

Wahoo vs Garmin
Hersteller
Wahoo Elemnt Roam

Und trotz der leisen Kritik an der einen oder anderen Stelle, die auf insgesamt hohem Niveau stattfindet, machen die beiden GPS-Radcomputer im Vergleich eine Menge richtig. Die wichtigsten Daten lassen sich nach Vorliebe des Benutzers in unterschiedlichen Ansichten auf gut ablesbaren Bildschirmen darstellen. Und die Navigation bringt den Radler am Ende in beiden Fällen verlässlich ans Ziel.

So bleibt die Entscheidung vor allem eine der persönlichen Vorlieben, die jede Rennradfahrerin und jeder Rennradfahrer für sich allein treffen muss. Doch egal, ob die Funktionsfülle des Garmin oder die schlankere Funktionalität des Wahoo am Ende den Ausschlag gibt, eine wirklich schlechte Wahl trifft in diesem Fall wohl keiner.

Garmin vs Wahoo
ROADBIKE
Garmin und Wahoo im direkten Vergleich

Die Alternativen von Sigma, Bryton und Lezyne

Neben den Platzhirschen von Garmin und Wahoo gibt es noch andere, durchaus interessante Radcomputer, die teils mit Alleinstellungsmerkmalen glänzen.

Sigma ROX 12.0 Sport

Garmin vs Wahoo
Sigma

Das gefällt:

 Bedienung via Touchscreen ist intuitiv

 auf den erweiterten Speicher passt viel Kartenmaterial

Das gefällt weniger:

 Display im Verhältnis zum Gehäuse klein

 Routing überzeugt nicht immer

Was macht der ROX 12.0 von Sigma zum ernst zu nehmenden Konkurrenten für Garmin und Co? Er ist über sechs Tasten, aber auch per Touchscreen bedienbar, der Speicher lässt sich simpel per SD-Karte erweitern, zudem bietet der ROX massig Trainingsfunktionen. Zudem kommt er etwas günstiger als der Garmin Edge 830 oder der Wahoo Elemnt Roam. Das knapp drei Zoll große Farbdisplay erlaubt eine sehr gute Kartenübersicht, nur bei der Routenführung zeigt er hier und da Hänger: Geplante Routen werden auf die OSM-basierte Karte des ROX umgerechnet, weshalb es in seltenen Fällen zu kleineren Abweichungen kommen kann. Innovativ funktioniert hingegen das Routing anhand zuvor eingegebener Zielpunkte über attraktive Strecken. Wer möchte, kann einfach per Fingerstrich auf der Karte seine Route grob zeichnen, der ROX errechnet daraus eine Runde, wenn auch mit teils mäßigen Ergebnissen. Die Akkulaufzeit von etwa 16 Stunden kann sich sehen lassen, der große Rand ums Display wirkt nicht ganz zeitgemäß . Ein so großes Gehäuse sollte mit einem passenden Display aufwarten.

Bryton Rider 750

Garmin vs Wahoo
Moritz Pfeiffer

Das gefällt:

 großer Funktionsumfang zum fairen Preis

 intuitive Bedienung und konsequente App-Anbindung

Das gefällt weniger:

 Touchscreen und Knöpfe sensibel

 Display könnte besser ablesbar sein

Eine weitere Alternative zu den Platzhirschen Garmin und Wahoo ist der Rider 750 der taiwanischen Marke Bryton. Mit Farb-Touchscreen, vorinstallierten Karten, Steuerung per Sprachbefehl und vielfältigen Trainingsfunktionen bietet der GPS-Radcomputer viel Leistung zum vergleichsweise fairen Preis von knapp 270 Euro "nackt" (340 Euro inklusive Geschwindigkeits-, Kadenz- und Herzfrequenzsensor). Drei Sportprofile und selbst konfigurierbare Bildschirmansichten bieten viel Gestaltungsspielraum; sehr gut gefällt auch die enge Anbindung an die App "Bryton Active". Diese bietet sich mit feinen Statistiken und farbigen Balkendiagrammen auch zur Trainingsauswertung an – als kostenlose Alternative etwa zu Strava, TrainingPeaks etc., die sich übrigens einfach verknüpfen lassen. Insgesamt gefällt der Rider 750 mit intuitiver Bedienung, stabiler Verbindung zu gekoppelten Sensoren und ansprechender Benutzeroberfläche. Kritik aus der Praxis: Der Touchscreen reagiert nicht immer zuverlässig, der Druckpunkt der Knöpfe ist wenig definiert, das Display könnte kontrastreicher sein.

Lezyne Mega XL GPS

Garmin vs Wahoo
Björn Hänssler

Das gefällt:

 vielseitiges Gerät mit vielen sinnvollen Funktionen

 Akku-Laufzeit herausragend

Das gefällt weniger:

 Datentransfer via App erfolgt zäh

 Navigation läuft nicht optimal

  • Preis: 199 Euro
  • Gewicht: 89 Gramm
  • Lezyne Mega XL GPS im Partnershop kaufen
Garmin vs Wahoo
Björn Hänssler
Hoch oder quer - der Lezyne erlaubt beides.

Großes Display, gute Ausstattung, fetter Akku: Für knapp 200 Euro Listenpreis bietet der Mega XL einen reellen Gegenwert. Zum Lieferumfang gehört eine Lenkerhalterung, die den GPS-Computer sicher fixiert, optional bietet Lezyne einen Aero-Halter an. 48 Stunden Laufzeit verspricht der Hersteller pro Akkuladung, und auch wenn der Akku, abhängig von den genutzten Funktionen, früher schlappmacht, schlägt der Lezyne in dieser Disziplin alle Mitbewerber. Das Gerät lässt sich mit Sensoren und Powermetern koppeln, per Smartphone-App individualisieren und zur Navigation nutzen. Um Firmware-Updates einzuspielen, braucht es allerdings einen Rechner. Auch das übertragen von Offline-Karten (OSM) auf das Gerät und der Upload der aufgezeichneten Touren geht besser per Computer – via Smartphone dauert es teils endlos lange. Die Tasten am GPS-Gerät könnten leichtgängiger sein, die Navigation verlässlicher: Gibt’s etwa mehrere dicht aufeinanderfolgende Abbiegehinweise, reagiert das Gerät meist zu träge. Klappt’s mit der Navigation, wählt der Mega XL bevorzugt Nebenstraßen und Radwege.

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Erscheinungsdatum 12.09.2023