Vorstellung aktueller Rollentrainer für den Winter 2023/24

Rollentrainer von Tacx, Elite, Wahoo und anderen
Übersicht der besten aktuellen Rollentrainer

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Veröffentlicht am 04.11.2023
Übersicht der besten aktuellen Rollentrainer
Foto: Det Goeckeritz

Wer regelmäßig auf der Rolle trainieren will, sollte auf jeden Fall in einen Rollentrainer mit Direktantrieb investieren. Dabei setzt der Widerstand direkt an der Kassette an und der Umweg über die namensgebende Rolle, die das Hinterrad bremst wie bei klassischen Rollentrainern, entfällt. Die großen Vorteile: Rollentrainer mit Direktantrieb sind leiser, bei den Top-Modellen ist oftmals kaum mehr als die Kette zu hören. Außerdem gibt es kein Durchrutschen des Hinterrades mehr, was insbesondere bei hohen Widerständen ein größeres Problem war. Und schließlich entfällt das aufwendige Aufziehen eines speziellen Indoor-Reifens: normale Straßenreifen sind zum einen noch lauter und verschleißen auf der Rolle sehr schnell. Stattdessen muss nur das Hinterrad ausgebaut werden.

Übersicht Rollentrainer

Elite Direto XR-T

Elite XR-T,Rollentrainer
Elite

Der Elite Direto XR-T ist der Nachfolger des Direto X und wurde laut Elite in einigen Punkten deutlich verbessert. Das Schwungrad ist mit 5,2 kg fast 1 kg schwerer als beim Vorgänger Direto X und soll für ein noch harmonischeres Fahrgefühl sorgen. Dank des stärkeren, maximalen Widerstands, bis zu 2300 Watt, kann der Direto XR-T Steigungen von bis zu 24 % simulieren. Der Direto XR-T kommt mit dem "Optical Torque Sensor", der die Leistung höchst präzise misst (+/–1,5 %). Wie der Direto X soll der Direto XR-T auch besser mit langen Schaltwerkskäfigen klarkommen. Zudem geht auch etwas leiser zu Werke als der Vorgänger.

In der Praxis sind diese kleinen, aber feinen Unterschiede kaum spürbar, dennoch gefiel schon der Vorgänger Direto X sofort mit seinem runden Fahrgefühl und der geringen Lautstärke. Tritt man nicht allzu kräftig in die Pedale, ist nicht viel mehr als das Laufgeräusch der Kette zu hören, selbst im Maximalsprint bleibt der Geräuschpegel erfreulich gering.

Leider liegt keine Kassette bei. Aber: Dank entsprechender Adapter können auch Laufräder mit Steckachsen genutzt werden, und das Koppeln mit verschiedenen Apps funktioniert ebenfalls problemlos. Des Weiteren spendierte Elite dem XR-T in jüngster Vergangenheit ein Update. So gibt es jetzt speziell für Zwift-Nutzer die Swift Supertuck-Funktion. Damit kann der Smart-Trainer reaktionsschnell Leistungsdaten zurücksetzen, wenn mit dem Pedalieren aufgehört wird. Ein Stillstand der Kurbeln erkennt Zwift sofort und aktiviert die aerodynamische Supertuck-Position für den Avatar ohne jegliche Verzögerung, erklärt Elite.

Dazu kam ein verbessertes Bremsenmanagement, die Leistungsglättungs-Funktion sowie die Möglichkeit Herzfrequenz- oder Trittfrequenzsensor direkt an den Smart Trainer zu koppeln. Praktisch für Apple-TV-Nutzer, da hier sonst nur eine Bluetooth-Verbindung genutzt werden kann. Auch Firmware-Updates können nun einfach mit der App aufgespielt werden. Und zu guter Letzt gibt es on top seit September eine Preissenkung von 825 Euro UVP auf 699 Euro UVP.

Kintetic R1

Ein Schnäppchen kannst du gerade eventuell mit dem Kinetic R1 machen. "Ein Gefühl wie auf der Straße" verspricht Kinetic für sein Top-Modell, welches leider nur noch als Auslaufmodell zu bekommen ist. Dank zweier Elastomere kann der R1 etwas zur Seite schwingen, sodass sich zum Beispiel Wiegetritt-Einlagen deutlich realistischer anfühlen. Nicht zuletzt soll so dann auch die Belastung für den eingespannten Rahmen geringer ausfallen.

Aber auch beim normalen Fahren sorgt die leichte seitliche Bewegung für ein deutlich angenehmeres Fahrgefühl als bei "unbeweglichen" Rollentrainern. Über zwei Einstellschrauben lässt sich anpassen, wie stark der R1 nachgeben soll, wichtig etwa bei extrem schweren oder auch sehr leichten Fahrern. Die breiten, ausklappbaren Füße sorgen dabei jederzeit für einen sehr sicheren Stand.

Dank der ANT+-FE-C- und Bluetooth-Schnittstellen ist der R1 auch problemlos mit Trainings-Apps wie Zwift, TrainerRoad oder auch einem Radcomputer à la Garmin zu verbinden. Das große Schwungrad sorgt für ein sehr angenehmes Fahrgefühl, gerade auch bei hohen Widerständen oder "bergab". Unschön: Beim Testgerät gab es Probleme mit einem hakelnden Freilauf.

Saris H3

Saris

Nichts weniger als der "leiseste Rollentrainer, den man je gebaut hat", so bewirbt Saris das Topmodell Saris H3. Und in der Tat gefällt der Trainer ab der ersten Pedalumdrehung mit angenehm geringem Geräuschpegel – beim entspannten "Rollen" um 150 Watt ebenso wie bei Vollspeed.

Doch das ist nicht der einzige Pluspunkt: Dank großem Schwungrad und dem sehr gleichmäßigen, elektromagnetisch gesteuerten Widerstand überzeugt der H3 mit exzellentem Fahrgefühl, sowohl an Anstiegssimulationen als auch bei hohen Geschwindigkeiten "bergab". Die breiten Füße sorgen selbst bei intensiven Einheiten für sicheren Stand. Per ANT+-FE-C oder Bluetooth lässt sich der Trainer problemlos mit Apps oder Radcomputern verbinden.

Weiterer Pluspunkt: Der H3 nimmt nahezu jeden Rahmen auf, die mitgelieferten Adapter erlauben es, Räder mit klassischen Schnellspannern ebenso wie mit 142 x 12-mm-Steckachsen oder auch 148er-(Boost-)Steckachsen zu montieren. Freilaufkörper für die neuen XD/XDR-Naben von Sram sind optional ebenfalls erhältlich.

Tacx Flux S Smart

Tacx

Rollentrainer jenseits der 1000 Euro? Es geht auch deutlich günstiger, beispielsweise mit dem Flux S Smart Trainer. Das ist der – leicht überarbeitete – Nachfolger des Flux (nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls aktuellen Flux 2). Mit einem Preis von rund 600 Euro zählt er zu den günstigsten Rollentrainern mit Direktantrieb und bietet dennoch ein sehr gutes Fahrgefühl – dank dem 7 kg schweren Schwungrad.

Der maximale Widerstand von rund 1500 Watt und die maximal simulierbare Steigung von 10 % ist nicht ganz so hoch wie bei den Top-Modellen – nach ROADBIKE-Erfahrung reicht das für die allermeisten Hobbyfahrer vollkommen aus. Gleiches gilt für die Genauigkeit der Leistungsmessung, die Tacx mit +/–3 % angibt.

Per ANT+-FE-C und Bluetooth lässt er sich auch mit allen Trainings-Apps verbinden. Wichtig: Für Steckachsen benötigt man ein optionales Adapter-Set.

Tacx Neo 2T Smart

Tacx

Der Tacx Neo 2T Smart ist, wie der Name schon ahnen lässt, die aktuelle Generation des Top-Modells Neo von Tacx. Tacx hat den Widerstand überarbeitet, um das Trittgefühl, vor allem an Anstiegen und bei Sprints noch realistischer zu machen. Ein besonderer Clou: Der Neo benötigt keine externe Stromversorgung, die für den Betrieb notwendige Energie wird vom Fahrer selbst erzeugt. So kann der Neo 2T Smart überall eingesetzt werden und ist nicht auf die Nähe zu einer Steckdose angewiesen.

Zunächst ist erfreulich, wie schnell die Rolle einsatzbereit ist. Eine aufwendige Montage ist nicht notwendig. Es müssen nur die Füße ausgeklappt und ein passendes Ritzelpaket montiert werden – das leider nicht zum Lieferumfang zählt. An unserem Testgerät war der Adapter für klassische Schnellspanner vormontiert, aber auch der Wechsel auf Steckachsen ist kein Hexenwerk. Dem Neo 2T Smart liegen mehrere Adapter bei, mit denen sich die allermeisten Rennräder mit Steckachsen auf dem Neo montieren lassen sollten.

Vom Start weg beeindruckt die extrem leise Widerstandseinheit, das Kettengeräusch übertönt alles andere – top! Das virtuelle Schwungrad sorgt zusammen mit der neuen Steuereinheit für ein realistisches Fahrgefühl mit sanften Übergängen zwischen den Widerständen, etwa bei Intervallen.

Ebenfalls angenehm: Der Rahmen kann sich ein paar Grad nach rechts und links neigen, was das Fahrgefühl noch realistischer macht. Das Verbinden mit Trainings-Apps wie TrainerRoad oder Zwift funktionierte problemlos, der Neo wurde schnell erkannt und verbunden. Die ermittelten Watt-Werte – Tacx verspricht eine Abweichung von weniger als einem Prozent – erschienen im Test schlüssig und konsistent.

Mit der aktuellen Generation ist auch eine verbesserte Pedaltritt-Analyse hinzugekommen. Dank der "ANT+ Cycling dynamics" lässt sich die Kraftverteilung der Pedalumdrehung auch von Drittanbietern, wie beispielsweise Garmin-Radcomputern analysieren. Mit einem maximalen Widerstand von 2200 Watt und einer maximalen Steigung von 25 % bietet der Neo 2T darüber hinaus natürlich absolute Top-Werte und deutlich mehr, als jeder Hobbyfahrer (und die meisten Profis) jemals brauchen.

Zugegeben: Zu Beginn war es ungewohnt, den Tacx ohne externen Strom zu fahren. Aber schon nach ein paar Metern war es völlig vergessen, denn auch ohne Strom fühlt sich der Neo 2T Smart erstaunlich gut an, die Testrunde auf Zwift fuhr sich nicht wirklich anders an als mit externem Strom. Einzig bei steilen Abfahrten sind ein paar kleinere, zu vernachlässigende Abstriche zu machen.

Wahoo Kickr Core

Wahoo

So realistisch wie möglich soll sich das Rollentraining in der Wintersaison anfühlen – das verspricht zumindest Wahoo: Interaktive Rollentrainer mit Direktantrieb, die automatisch den Widerstand an die Vorgaben von Trainingsplattformen wie Zwift oder TrainerRoad anpassen, sind aktuell das Maß der Dinge. Und sie werden günstiger, wie etwa der Wahoo Kickr Core, der sogar momentan für knapp 700 Euro (inkl. 1 Jahr Zwift-Mitgliedschaft) zu haben ist und damit deutlich unter der 1000-Euro-Schallmauer bleibt.

Im Test überzeugte der Kickr Core vorrangig durch sein sehr realistisches Fahrgefühl, das dem deutlich teureren Modell Wahoo Kickr in nichts spürbar nachsteht, auch wenn das Schwungrad knappe zwei Kilo leichter geriet. Auch den etwas geringeren maximalen Widerstand von 1800 Watt im Vergleich zu den 2200 Watt des Wahoo Kickr werden nur wenige Hobbyfahrer wirklich vermissen. Die Messgenauigkeit gibt Wahoo beim Core mit +/-2 % an, beim Kickr mit +/–1 %. Und auch bei Testfahrten mit kalibrierten Garmin-Vector-3-Pedalen zeigten sich beim Kickr Core keine signifikanten Abweichungen. Der wichtigste Unterschied: der "große" Kickr lässt sich bei Nichtgebrauch leichter zusammenklappen, transportieren und verstauen als der günstigere Core.

Zu den größten Stärken von Wahoo-Geräten zählt die Konnektivität: Sowohl via ANT+-FE-C als auch mit Bluetooth Smart ließ sich der Kickr Core schnell, unkompliziert und zuverlässig mit den beiden für den Test verwendeten Apps Zwift und TrainerRoad koppeln. Ebenfalls beeindruckend ist die geringe Lautstärke. Selbst bei intensiven Einheiten arbeitet der Kickr Core erfreulich leise und vibrationsarm. Zudem kommt er mit zahlreichen Adaptern und ist so mit allen gängigen Achsstandards kompatibel.

Wahoo Kickr v6 Wifi

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Wahoo

Kein mühsames Einrichten, sondern aufstellen und fast sofort losfahren: Der Wahoo Kickr v6 Wifi, überzeugt quasi vom Start weg. Vor allem die jetzige Konnektivität durch Wifi ist eine der großen Stärken des neuen Modells. App öffnen, Trainer suchen und nahezu direkt wird er erkannt und verbunden. Dazu ist das problemlose Connecten mit anderen Plattformen nun wesentlich einfacher. Wifi sorgt auch dafür, das Problem von Verbindungsabbrüchen zu lösen, da die Datenübertragungsgeschwindigkeit wesentlich höher ist als bei Bluetooth oder ANT+. Dazu gestaltet sich das Aufspielen von Firmware-Updates jetzt ebenfalls einfacher. Weiteres Plus: Eine 11fach-Kassette gehört zum Lieferumfang, sodass es nach dem problemlosen Montieren des Renners sofort losgehen kann.

Das Fahrgefühl auf dem Kickr ist ebenfalls herausragend. Sowohl bei hohen Widerständen als auch bergab fühlt sich der Tritt sehr flüssig an, die Widerstände bauen sich gleichmäßig, sanft, aber doch schnell genug auf. Den maximalen Widerstand des Kickr gibt Wahoo mit 2200 Watt an – mehr als genug für alle Hobbyfahrer. Steigungen werden bis 20 % simuliert. Gleichzeitig soll er die Leistung mit einer Abweichung von +/- 1 Prozent messen. In der neuesten Version ist auch kein eigener Trittfrequenzsensor mehr nötig.

Ein weiteres Feature ist die Easy Ramp-Funktion. Wer abrupt hohe Widerstände wie bei Intervallen unterbrechen muss, der hat durch die neue Funktion es leichter, wieder loszufahren. Bisher war dies nur teils mit großem Kraftaufwand möglich.

Der Kickr arbeitet ausgesprochen leise, viel mehr als das Abroll-Geräusch der Kette ist nicht zu vernehmen. Hinzu kommt, dass Wahoo neben dem Trainer noch ein ergänzendes Setting anbietet wie den Kickr Climb, der das Rad – je nach Steigung – vorn anhebt oder absenkt. Oder dem Headwind, ein gekoppelter Ventilator, der entweder manuell eingestellt werden kann, oder sich nach Tempo oder Herzfrequenz richtet. Beide Geräte sind auch mit dem Kickr Core kompatibel.

Dank praktischem Tragegriff und der einklappbaren Füße lässt sich der Kickr auch klein zusammenpacken und transportieren, im Gegensatz zum Kickr Core, der ohne Griff und mit starrem Fuß ausgestattet ist.

Wahoo Kickr Move

Wahoo Fitness

Mehr Realismus für die Rolle: Mit dem neuen Top-Modell Kickr Move rundet Wahoo sein Portfolio an Indoor-Trainern nach oben ab. Der besondere Clou: Der Rollentrainer ist auf einer leicht gebogenen Schiene montiert, sodass er beim Pedalieren mehrere Zentimeter nach vorn oder hinten schwingen kann – so kommt deutlich mehr Bewegung ins Training, das sich dadurch deutlich realistischer anfühlt. Die Längsbewegung lässt sich übrigens auch ganz einfach manuell durch den großzügig dimensionierten Schalter ganz vorn auf der Schiene ausschalten.

Die Widerstandseinheit selbst ist mit dem vorgestellten Kickr V6 identisch und bietet mit maximal 2200 Watt Widerstand und einer Genauigkeit von +/-1 % alles, was sich auch sehr ambitionierte Indoor-Fahrer nur wünschen können. Zudem arbeitet das Gerät extrem leise, die Bremse greift feinfühlig und baut den Widerstand auch bei Intervallen nicht zu hart auf.

Günstige Alternativen

Zwift Hub

Zwift

Kein Schnickschnack, aber alles Notwendige, was es zum ambitionierten Rollentraining braucht, bietet Zwifts eigener Rollentrainer Hub. Für 599 Euro kommt er günstiger als die meisten Konkurrenten. Ein Jahr Zwift-Mitgliedschaft gibt’s als Bonus obendrauf. Eine zum eigenen Rad passende Kassette zählt ebenfalls zum Lieferumfang. Im ROADBIKE-Test überzeugte der Hub durch seine geringe Lautstärke und das angenehme Fahrgefühl mit gutem Widerstand.

Elite Suito-T

ROADBIKE Adventskalender 2022
Hersteller

Das Einstiegsmodell Suito-T von Elite kostet faire 549 Euro/ UVP und empfiehlt sich damit ebenfalls für alle, die kein Vermögen für ihre Indoor-Ausrüstung ausgeben können oder wollen. Beim Fahrgefühl und der Lautstärke liegt der Suito auf einem sehr guten Niveau. Die Genauigkeit ist zwar mit +/-2,5 % nicht ganz auf dem Niveau der Topmodelle, für Hobbyfahrer ist das aber zu verschmerzen. Dafür lässt sich der Suito dank einklappbarer Füße recht klein zusammenpacken und so gut verstauen.

Das beste Zubehör fürs Rollentraining:

1
Elite Rizer
Elite

Dämpfende Unterlage

2
Rollentrainer Zubehör
Hersteller

ANT+ Dongle für Laptop

3
Rollentrainer Zubehör
Hersteller

Ventilator für die Kühlung

4
Rollentrainer Zubehör
Hersteller

Musik auf den Ohren

5
LEEZE/KENO TOPILIN

Rocker Plate für realitisches Fahrgefühl

6
Rollentrainer Zubehör
Hersteller

Tisch für Laptop, Handtuch und Co.

7

Schweißfänger