So viele Kohlenhydrate brauchen Radsportler wirklich

Kohlenhydrate im Radsport
So viele Kohlenhydrate brauchen Radsportler wirklich

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 11.12.2025
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Foto: Agron Beqiri

Kohlenhydrate gelten seit Jahrzehnten als der Treibstoff des Ausdauersports – und kaum eine Disziplin zeigt eindrucksvoller, welche Macht in ihnen steckt, als der Radsport. Wer einmal erlebt hat, wie man gut versorgt selbst nach Stunden im Sattel noch kraftvoll über Anstiege fliegt, während andere scheinbar schlagartig "einbrechen", der weiß: Es sind oft nicht die Beine, nicht die Lunge, nicht der Wille, der über Leistung und Erschöpfung entscheidet – sondern der Stoffwechsel, der sich auf einen einzigen Nährstoff besonders verlässt. Kohlenhydrate sind die Währung, in der im Radsport bezahlt wird; und wer zu wenig davon dabei hat, verliert das Rennen, selbst wenn die Form eigentlich hervorragend ist.

Die Profis machen es vor: Bis zu 120 Gramm an Kohlenhydraten nehmen sie pro Stunde auf – manche sogar noch mehr. Klar, dass viele Hobbysportler dem nacheifern wollen. Doch trotz dieser zentralen Bedeutung herrscht rund um Kohlenhydrate so viel Unsicherheit wie kaum in einem anderen ernährungsphysiologischen Bereich. Es geht um die ideale Menge, um das richtige Timing und um die passende Form der Darreichung.

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Im Zentrum all dieser Diskussionen steht eine biologische Tatsache: Unsere Muskulatur kann Kohlenhydrate effizienter nutzen als jede andere Energiequelle. Wenn Intensität gefragt ist – ob im Antritt, am Berg oder während eines entscheidenden Rennmoments –, dann verbrennt der Körper bevorzugt Kohlenhydrate, weil sie schneller verfügbar sind und mehr Leistung pro Zeit ermöglichen. Fett ist zwar ein nahezu unerschöpflicher Energievorrat, aber er lässt sich nicht annähernd so schnell mobilisieren. Das bedeutet: Ohne gefüllte Kohlenhydratspeicher ist High-Performance-Radsport schlicht nicht möglich.

Doch so wichtig sachliche Grundlagen sind – im Radsport bleibt Ernährung auch eine hochgradig individuelle Angelegenheit. Jeder Körper ist anders, reagiert unterschiedlich auf Zuckerarten, Mengen und Zeitpunkte. Was für den einen perfekt funktioniert, lässt den anderen mit Magenproblemen, Leistungsschwankungen oder Energiemangel kämpfen. Damit dir das nicht passiert, erläutert die Sportwissenschaftlerin Seraphin Satzky vom Radlabor in München ausfühlrich, worauf es bei der optimalen Verpflegung auf dem Rad ankommt.