"Für die kältesten Tage des Jahres. Für lange Winterkilometer auch in den dunkelsten Monaten." Velocio geizt in der Produktbeschreibung seiner "bislang wärmsten Jacke" nicht mit Superlativen. Bis –18 °C soll sie warmhalten, was wir mangels Gelegenheit nicht austesten konnten. Fakt ist: Die Alpha Zero ist eine warme, vielseitige Jacke, die bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen sehr gut funktioniert. An milderen Wintertagen reicht ein Winterunterhemd, darunter getragen, um warm zu bleiben.

Die Alpha Zero hält warm, ist vielseitig und funktioniert bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen sehr gut.
Kurz & knapp: Velocio Men Alpha Zero Jacket
📏 XS-4XL
🔴🔵🟢 Drei Farben
💰275,95 Euro/ Frauenversion zum gleichen Preis
Das Material
Das wind- und wasserabweisende Obermaterial ist nicht besonders dick und nur begrenzt dehnbar, trägt sich aber sehr angenehm. Die besondere Wärmeleistung verdankt das Alpha Jacket dem flauschig warmen Polartec Alpha-Futter, das nur auf der Vorderseite, an den exponierten Vorderseiten der Ärmel sowie im Schulterbereich und am Kragen zum Einsatz kommt. So bleibt die Jacke leicht und fasst sich recht luftig an – spürbar fluffiger als klassische Softshell-Materialien. Die Jacke ist insgesamt etwas salopper geschnitten. Wer auf eine körpernahe, rennradtaugliche Passform Wert legt, sollte ggf. eine Nummer kleiner kaufen als üblich.
Die drei Rückentaschen kommen mit Dehnfalte am Boden und bieten ordentlich Stauraum. Was fehlt, ist ein Reißverschlusstäschchen für kleine Wertgegenstände oder Schlüssel. Auch eine Zipperverlängerung am Zwei-Wege-Frontreißverschluss, der sich von oben und unten öffnen lässt, wäre hilfreich, da man die Jacke wohl die meiste Zeit mit Handschuhen nutzen wird. Beim Bergauffahren kann es bei hochgeschlossenem Kragen schnell zu warm werden.
Ein schöner Farbtupfer an grauen Wintertagen ist das freundliche Ringelblumengelb ("Marigold") der Testjacke. Zudem fällt die Farbe im Straßenverkehr natürlich eher auf als das ebenfalls lieferbare Schwarz oder Blau. Ein recht kleines, reflektierendes Velocio-Logo am Rücken sorgt zusätzlich für Sichtbarkeit.
Bei Wind und Wetter
Gut ist das Körperklima, für das die Alpha verantwortlich zeichnet. Nur wenn dauerhaft ein eisiger Wind von hinten bläst, fällt auf, dass die Rückseite ohne Polartec Alpha-Isolierschicht auskommen muss. Unter normalen Umständen – und mit Wind von vorn – geht das Konzept sehr gut auf. Die Ärmelbündchen liegen ausreichend eng an, ohne einzuschnüren. Eine Silikonleiste hinten am dehnbaren Bund hält alles an Ort und Stelle. Der kuschelig-warme, aber nicht besonders hochgeschnittene Kragen hält Zugluft zuverlässig draußen. Und selbst Regen lässt Jacke und Fahrer unbeeindruckt: Wasser perlt einfach ab, auch nach zwei Wäschen hält der Effekt unvermindert an. Der Hersteller gibt eine Wassersäule von 20.000 mm an, was auch für längere Regenfahrten reichen sollte.
Mein Kurzfazit
Die Velocio ist eine sehr warme, hoch funktionale und zudem bequeme Winterjacke, die auch unter widrigsten Bedingungen funktioniert. Sie hält angenehm warm und sorgt für gute Sichtbarkeit – ganz ohne Warnwesten-Nimbus. 276 Euro sind definitiv kein Pappenstiel, die Investition lohnt sich aber für alle, die auch im Winter häufig auf dem Rad sitzen. Eine Zipperverlängerung werde ich wohl selbst nachrüsten.





