Wenn sich das Wetter zwischen warm und kalt, trocken und feucht mal wieder nicht entscheiden kann, machst du mit einer dieser neun Longpants alles richtig.
Cube ATX Zip Off Pants

- Preis: 100 Euro
- Herrenhose
Endura Hummvee Zip-Off Hose II

- Preis: 85 Euro
- Herrenhose
Gore Fernflow Hose

- Preis: 170 Euro
- Herrenhose
Monserat LP02

- Preis: 140 Euro
- Herrenhose
Mons Royale Momentum Bike Pants

- Preis: 180 Euro
- Unisex-Hose
Norrøna Fjørå Infinium Pants

- Preis: 299 Euro
- Herrenhose
Pearl Izumi Launch Trail Pant/W Launch Trail Pant

- Preis: 160 Euro
- Unisex-Hose
Rapha Men's/Women's Trail Pants

- Preis: 155 Euro
- Unisex-Hose
Supernatural M/W Unstoppable Pants

- Preis: 120 Euro
- Unisex-Hose
Es gibt vier Kategorien langer Radhosen. Auf der einen Seite gibt es drei mit einem klar definierten Auftrag: Regenhosen mit Membran-Lage und wasserabweisender Beschichtung sollen vor Nässe schützen, meist hauteng anliegende Softshell- Hosen müssen vor allem kuschelige Wärme bei winterlichen Temperaturen bieten, und Downhill-Pants aus schweren Materialien wie Cordura bewahren bei Stürzen vor Schürfwunden oder Schlimmerem. Dann gibt es aber auch noch – wie hier im Test – Hosen, deren Einsatzbereich gröber umrissen ist: Herbsttauglich müssen sie sein, sollen also bei kühlerem oder feuchtem Wetter warm halten, dürfen aber dabei nicht zu schwitzig werden. Zudem sollen sie einen Trail-tauglichen, lässigen Schnitt bieten, ohne jedoch locker zu sitzen. Taschen für Kleinteile, Kletts zur Anpassung oder Reißverschlüsse am Hosenbein zum schnelleren An-/Ausziehen oder Anlegen von Protektoren sehen Bikerinnen und Biker ebenfalls gerne an der "Herbstzeithose". Viele Möglichkeiten, um die Gunst der Käuferschaft zu gewinnen, aber auch viel Gestaltungsfreiheit, wie der Test von neun Hosen für die Übergangszeit belegt.
Die Palette der getesteten Modelle reicht von der ultrabequemen Multisporthose mit Merino-Anteil von Supernatural bis hin zur hochtechnischen Norrøna mit Gore-"Infinium"-Material und getapeten Nähten. Ihre knapp 300 Euro Kaufpreis bilden auch die einsame Spitze in diesem Testfeld. Neben den Unterschieden haben die Hosen aber auch eine Gemeinsamkeit: Sie wärmen. Das tun sie nicht auf dem Niveau einer "fetten" Winter-Softshell, und auch die erwähnten Downhill-Hosen sind aufgrund ihrer robusten Machart (ungewollt) wärmer, dafür tragen sich die von uns getesteten Modelle aber auch bei weitem nicht so schwitzig-feucht.

Die Wärmeleistung der Testmodelle staffelt sich wie folgt: Alle, die Wärme wünschen, aber schnell ins Schwitzen geraten, sollten die leichteren Hosen von Supernatural, Rapha und Pearl Izumi ins Auge fassen. Sie bieten mittlere Isolierung und bleiben auch bei höherer Belastung überwiegend schwitzfrei. Einen Tick wärmer wird es mit den Modellen von Cube, Monserat und Mons Royale sowie der preiswerten Endura. Hier kommen schneller fröstelnde Bikerinnen und Biker an ein Beinkleid, das auch an kälteren Herbsttagen zuverlässig wärmt und sehr gut vor Fahrtwind schützt. Wer vollen Windschutz wünscht und zusätzlich Wert auf Nässeschutz legt, sollte die beiden Modelle aus Gore-"Infinium"-Material (Gore und NorrØna) checken. Konzipiert für wechselhafte Wetterlagen, hält das Membran-Material Wind komplett ab. Bei aufwendiger Verarbeitung mit fast vollständig abgeklebten Nähten wie bei der Hose von Norrøna macht das stark wasserabweisende Material gar mancher Regenhose Konkurrenz. Da Membranen bei hoher Belastung zu schwitzigem Klima tendieren, statten beide Hersteller ihre Hosen mit Belüftungsreißverschlüssen aus.

Getestet haben wir sämtliche Modelle bei gemäßigten Spätsommer-Temperaturen um 15° Celsius. Ein längerer Anstieg diente zum Test des Hosenklimas, vorhandene Belüftungsreißverschlüsse wurden geöffnet. Auch die Platzierung von Nähten beeinflusst das Tragegefühl und floss daher in die Bewertung des Komforts ein. Eine Trail-Abfahrt machte den Windschutz spürbar, zusätzlich wurden alle Materialien im Labor auf Winddurchlässigkeit geprüft. Da zum Testzeitpunkt eher trockene Bedingungen herrschten, haben wir den Wetterschutz mittels eines Wasser-Sprühnebels und Einreiben der Flüssigkeit ins Material geprüft. Die Angaben zur Passform beziehen sich auf das Männermodell.

Da die Modelle im Test in Sachen Wetterschutz und damit Einsatzbereich wie eingangs erwähnt sehr divers und damit nicht seriös vergleichbar sind, haben wir auf Endnoten verzichtet. Dennoch gibt es ein paar "Sieger".

Die Endura beweist, dass eine vielseitige, ausreichend warme Herbsthose kein Vermögen kostet. Als Allrounder für Trailrides, Bikepacking-Touren und zum Pendeln ist sie prima geeignet. Wer das Augenmerk auf stärkeren Nässeschutz legt, wird mit der sportlich geschnittenen Gore glücklich, noch mehr Allwettertauglichkeit bietet die sündteure, toll gemachte Norrøna, die sich dafür minimal schwitziger trägt. Die "klimafreundlichsten" Hosen bieten hingegen Rapha und Supernatural – perfekt für milde, trockene, goldene Tage auf dem Bike.