FAQs in Sachen GPS-Navigation – die wichtigsten Fragen und Antworten
GPS-Navigation – die wichtigsten Fragen und Antworten

Inhalt von

Die MTB-Navigation mit GPS-Geräten wird bei Mountainbikern immer beliebter, stellt aber nicht nur ausgesprochene Technik-Muffel vor so manche Frage. MountainBIKE gibt die Antworten auf die wichtigsten Fragen und zeigt Ihnen, "wo es langgeht".

MB-1214-GPS-Geraete-Test-01-UB (jpg)
Foto: Uli Benker

1. Welche Vorteile bietet GPS denn überhaupt?

Sie biken immer noch ohne GPS? Warum eigentlich? Denn mal ehrlich: Nervt Sie nicht auch das lästige Stop-and-go an jeder Kreuzung, um nachzugucken, wo‘s langgeht? Und hat man einmal den richtigen Abzweig verpasst, findet man oft nur mit Spürsinn zurück auf den richtigen Trail.

Das muss nicht sein: Mit GPS erfüllt sich der Traum von entspannten Touren ohne Orientierungsstopps. Doch nicht nur deshalb steigert GPS den Spaß auf Touren. Der GPS-Empfänger fungiert auch als digitaler Tourenguide, stehen doch im Internet eine Fülle GPS-fertiger Bike-Abenteuer zum kostenlosen Download bereit.

GPS-Geräte: Tests, Touren und FAQs

2. Funktioniert ein Bike-GPS genauso wie mein Navi im Auto?

Routing, das automatische Berechnen einer Strecke, hat auch beim Biken Einzug gehalten. Vor allem von Garmin und Falk gibt es ein breites Angebot routingfähiger Navis, neben geeigneten Karten die Basis für die automatische Zielführung. Anders als im Auto, kündigen die meisten Bike-GPS-Geräte Abzweigungen aber nicht per Sprachansage an, sondern nur mit einem akustischen Signal, unterstützt durch eine Abbiegevorschau.

3. Weiß das Gerät, was unter meinen Stollen scharrt?

Singletrail, Forstweg oder Straße? Analog zum Auto-Navi lassen sich diverse Vorgaben für die Routenberechnung eingeben. Bei Garmin und Falk können Sie Einfluss nehmen auf die Wege, über die die Route führen oder ob sie Anstiege vermeiden soll. Dennoch folgen die vorgeschlagenen Routen überwiegend breiteren Waldund Feldwegen oder sogar Straßen.

Biker mit Vorliebe für Singletrails sollten besser auf fertig erstellte Touren in Form von Tracks zurückgreifen. Bike-Navis zeichnen die zurückgelegte Strecke als Track auf — eine feine Spur, die im Display sichtbar wird. Mit der elektronischen Wegaufzeichnung können Sie ebenso gut über die Trails navigieren wie mit Routen. Nicht nur, wenn Sie eine Tour wiederholen: Tracks bilden auch die Basis der Tourenportale im Internet.

4. Welche Bike-GPS-Geräte gibt es denn überhaupt?

Das größte Angebot gibt‘s bei "klassischen" Touren-Lotsen. Mit allen Geräten — egal zu welchem Preis — können Sie Touren aus Portalen absolvieren und eigene Bike-Erlebnisse als Track aufzeichnen. Unterschiede bestehen vor allem bei der Ausstattung.

Sportlich ambitionierte Biker profitieren von GPS-gestützten Fitnesscomputern wie dem Garmin Edge 500 oder dem Sigma Rox 10.0, die eine detaillierte Analyse des Workouts ermöglichen. Beide eignen sich dank simpler Trackfunktion sogar, um Touren aus Portalen nachzufahren. Weitreichendere Navigationsfunktionen, die denen von Touren-Navis kaum nachstehen, bieten der Garmin Edge 1000 und der Falk Pantera, die sich sogar mit Karten füttern lassen.

5. Was kostet der Spaß? Was brauche ich alles?

Für kartenfähige Empfänger mit Routen- und Tracknavigation, Routing, Farbdisplay, Höhenmesser und Kompass werden 160 bis 400 Euro fällig. Mehr GPS braucht man nicht, zumindest nicht unbedingt, bieten doch Top-Modelle vor allem mehr Extras – etwa eine Kamera oder Auto-Navigation mit Sprachansage.

Diese Funktionsfülle hat ihren Preis: ab 400 Euro aufwärts. Dabei bleibt es nicht, müssen doch Topokarten extra erworben werden, auch wenn die Deutschlandkarte oft vorinstalliert oder im günstigen Set mit dem Gerät erhältlich ist. Weitere Karten kosten je nach Region 100 bis 300 Euro.

6. Gibt es Karten auch umsonst?

Für Garmin stehen viele, oft sogar routingfähige Gratiskarten zum Download im Internet, darunter spezielle für Mountainbiker. Die Karten basieren auf den freien Geodaten der "Mitmachkarte" OpenStreetMap (OSM). Deren Qualität schwankt je nach Region: Während die Karten in Deutschland und einigen anderen Ländern recht detailliert ausfallen, bestehen etwa in Frankreich noch größere weiße Flecken. Dennoch bleiben die Karten für Sparfüchse eine Option. Falk und andere Anbieter installieren auf vielen Modellen sogar OpenStreetMaps vor, wieder andere – etwa Mio – bauen (fast) ausschließlich darauf.

7. Raster- oder Vektorkarte — was ist besser?

Beim Kauf eines GPS-Lotsen spielt das Angebot an guten, zum Gerät passenden Karten eine wichtige Rolle, schließlich bindet man sich auch an die Karten. Zur Wahl stehen Raster- und Vektorkarten: Während CompeGPS und Satmap auf anschauliche Rasterkarten mit der klassischen Optik von Papierkarten setzen, ziehen die meisten anderen Anbieter Vektorkarten vor.

Aus gutem Grund, führen doch nur Vektorkarten Biker mit automatischer Wegfindung ans Ziel. Schließlich lassen sie sich anders als Rasterkarten beliebig vergrößern, ohne an Schärfe zu verlieren. Die besseren Karten also? Nicht unbedingt, zeigen Vektorkarten doch oft eine schematische, weniger detailreiche Ansicht des Geländes.

8. Wo finde ich denn die besten Touren zum Download?

Im Internet tummeln sich unzählige Portale mit einer großen Auswahl an GPS-fertigen Outdoor-Touren aus aller Welt, fast immer gratis. Um nur einige zu nennen:

Bikemap: www.bikemap.net GPSies: www.gpsies.com GPS-Tour: www.gps-tour.info Outdooractive: www.outdooractive.com

Gefüttert werden die Tourenbörsen von GPS-begeisterten Bikern, die ihre Lieblingstrails ins Netz stellen. In vielen Portalen finden Sie auch redaktionell geprüfte Touren, die einwandfreie GPS-Daten garantieren. Eine reiche Auswahl an Touren gibt's hier auf der MountainBIKE-Webseite zum Downloaden.

Die aktuelle Ausgabe
MOUNTAINBIKE 04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023