Test: MTB-Enduro-Reifen für 29-Zoll-Bikes

Die besten Reifen für Enduro-MTBs
Test: Reifen für Enduro-Bikes

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Zuletzt aktualisiert am 08.07.2022

Diese Reifen haben wir getestet:

Die Reifen können über Fluch und Segen auf der Ausfahrt entscheiden. Kein Bauteil am Rad beeinflusst die Fahreigenschaften so sehr wie das "Schwarze Gold". Man sollte seine Pneus also klug wählen. Nicht umsonst haben Downhill-Teams ganze Reifenlager für alle Bedingungen im Servicetruck parat. Als Hobbyist kann man sich das kaum leisten, und auch ambitionierten Bikerinnen und Bikern fällt es schwer, überhaupt den Überblick bei der Vielfalt an Reifenmodellen, Karkassen und Gummimischungen zu behalten. Deswegen testen wir regelmäßig Reifen aufwendig in der Praxis sowie im Labor. Hier kommt es vornehmlich auf sehr viel Grip, hohe Antriebs- und Bremstraktion, idealen Pannenschutz sowie ein stabiles Kurvenverhalten an. Widerstandsfähigkeiten gegen Durchschläge und -stiche sowie Seitenstabilität erreichen die Hersteller durch dicke Karkassen mit mehrlagigem Gewebe und Aramid-Einlagen. Das erhöht jedoch die Gewichte der Reifen enorm. Grip generieren Maxxis, Schwalbe und Co. über weiche, "klebrige" Gummimischungen, die wiederum den Vortrieb hemmen. Gewicht und Rolleigenschaften dürfen aber nicht komplett vernachlässigt werden. Denn auch Enduro-Reifen sollten zumindest manierlich rollen, um die Anfahrt zum Trail nicht vollends zur Qual werden zu lassen und auch, um auf dem Trail eine gewisse Leichtfüßigkeit zu garantieren.

Vorne griffig, hinten schnell

Ein seit Jahren angewandter Lösungsansatz an Performance-orientierten Mountainbikes ist, eine Kombination aus speziellen Vorder- und Hinterreifen zu fahren. Vorne braucht man im Prinzip so viel Grip, so viel Bremstraktion und so viel Seitenhalt wie möglich – denn rutscht das Vorderrad weg liegst du wortwörtlich im Dreck. Hinten sind dagegen niedriger Rollwiderstand bei guter Antriebstraktion sowie ein hoher Durchschlagschutz wichtiger. In der Regel bietet der Vorderreifen daher eine weichere Gummimischung, und die Stollen sind so angeordnet, dass mehr Seitenhalt entsteht und dass Bremskräfte von den Mittelstollen ideal übertragen werden. Am Hinterreifen setzen viele Hersteller hingegen auf eine stabilere Karkasse sowie ein rollfreudigeres Profil mit härterem Gummi: Bergab darf es am Heck ruhig mal leicht rutschen, im Uphill spart ein leicht rollender Hinterreifen richtig Körner.

Bei Enduro sind es Kenda, Maxxis, Schwalbe, Specialized und WTB. Generell gilt: Die jeweilige Kombi ist eine Empfehlung von uns und/oder seitens der Hersteller. Nur wenige Modelle sind dezidiert nur als Vorder- oder Hinterreifen vorgesehen. Wer zum Beispiel mehr auf Rollfreude sowie Pannenschutz und weniger auf maximalen Grip setzt, kann viele der getesteten Hinterreifen auch prima am Vorderrad fahren. Umgekehrt generieren die eigentlichen Vorderreifen auch am Hinterrad noch einmal einen Schuss mehr Grip – falls genau das gewünscht ist. Und wer diesen Extragrip dann noch mit maximalem Pannenschutz kombinieren will, greift zu einer dickeren Karkasse.

Die Ergebnisse zeigen: Unsere Auswahl war ein Volltreffer. Nahezu alle Reifen konnten sowohl für sich genommen als auch in Kombination überzeugen Bei unserem MOUNTAINBIKE-Test für Enduro-Reifen gewinnt der beste Kompromiss: die leichte und preiswerte Kombi von Außenseiter Kenda

Labor und Praxistest: So testet MOUNTAINBIKE

Redaktion

Reifen umbauen, mit dem richtigen Druck versehen und fahren. Wieder und wieder. Ein Reifentest ist in der Praxis einer der aufwendigsten MOUNTAINBIKE-Tests. Hierbei gilt es, Traktion, Kurvenhalt und Rollverhalten genauestens im Blick zu halten. Für jede Wertung gibt es eine definierte Sektion. Wichtig dabei ist zudem, das ganze Prozedere auf unterschiedlichen Untergründen durchzuführen. Vier Tester waren für den Test in drei Kategorien unterwegs, notierten ihre Eindrücke und gaben Noten für neun unterschiedliche Fahrsituationen ab.

Reifentest 2021
Stefan Eigner