"Leistungsstark, vielseitig und perfekt für Abenteurer" – so preist Wahoo die dritte Generation seines GPS-Radcomputers Elemnt Roam an. Speziell Radsportler, die lange Fahrten und Erkundungen lieben, sollen von den Funktionen des neuen Wahoo Elemnt Roam 3 profitieren.
Die Fakten zum Wahoo Elemnt Roam 3
- 25 Stunden Akkulaufzeit (zuvor: 17 Stunden), aufladbar via USB-C
- 108 Gramm schwer (zuvor: 100 Gramm), ohne Halterung und Zubehör
- 2,8 Zoll TFT-Touchscreen (zuvor: 2,7 Zoll Farbdisplay mit 64 Farben, ohne Touch)
- Dual-Band-GPS: zur Verbesserung der Genauigkeit
- Kompatibilität: Strava, Komoot, Trainingpeaks u.a.
- Schnittstellen: Bluetooth, ANT+, WLAN
- Summit Segments: Steigungen auf einer gespeicherten Route werden erkannt und detailliert angezeigt
- Routen teilen: Routen mit anderen Nutzern in der Nähe per App teilen
- neue Funktionen: integrierte Klingel, Sprachausgabe, Karten mit Points of Interest, Ready to Ride-Startbildschirm
- Preis: 450 Euro
Die augenscheinlichste Neuerung am etwas größer bauenden Wahoo Elemnt Roam 3 ist das neue 2,8 Zoll große TFT-Farbdisplay mit Touchscreen, das auch schon am Top-Modell Wahoo Elemnt Ace zum Einsatz kommt – dort allerings in 3,8 Zoll. Bisher gab es den Roam "nur" mit einem 64-Farben-Display. Das neue Display soll sich auch mit Handschuhen gut bedienen lassen – am Ace zumindest zeigte unser Test, dass die Bedienung noch Luft nach oben lässt. Wer kein Touchscreen braucht oder mag, kann das Gerät auch über die sechs bekannten Tasten bedienen. Am neuen Roam entfallen zudem die zwei Reihen "QuickLook"-LED des Vorgängers.
Die Farbtiefe des TFT-Screens kommt auf der Karte zum Einsatz, aber auch andere Datenfelder können farblich hervorgehoben werden. So können Steigung- und Herzfrequenzfelder farblich hinterlegt werden, je nach Steigungsgrad und Herzfrequenz. Auch auf dem Höhenprofil einer geplanten Tour werden die verschiedenen Steigungsabschnitte farblich markiert. Zudem liefert der Roam mit der Summit-Funktion detaillierte Einblicke in den aktuellen sowie kommende Anstiege.
Im Gegensatz zum Topmodell Wahoo Elemnt Ace kommt der Elemnt Roam 3 ohne den integrierten Windsensor und fällt kleiner aus, das Familienoberhaupt – aber dafür etwas größer als der ebenfalls neu präsentierte Wahoo Elemnt Bolt 3.
Konnektivität und Einrichten via Wahoo-App
Durch die vielen Schnittstellen ANT+, Bluetooth und Wifi kann der Wahoo Elemnt Roam mit vielen Sensoren wie Pulsgurt, Trittfrequenz oder Powermeter sowie dem Smartphone gekoppelt werden und diese Informationen während der Fahrt anzeigen.Wahoo integriert Daten von Drittanbietern wie Strava oder Komoot und zieht sich von dort beispielsweise gespeicherte Routen. Das Hochladen der Tourendaten funktioniert kabellos via WLAN oder Bluetooth via App, sodass man den Wahoo Elemnt Roam nicht dafür an einen PC anschließen muss.
Die Ersteinrichtung und Anpassung der verschiedenen Bildschirme und Datenfelder funktioniert nicht am Gerät selbst, sondern über die Wahoo-App fürs Smartphone, nicht mehr wie bislang über die Elemnt-App. In der nahen Zukunft möchte Wahoo die Einrichtung sämtlicher GPS-Geräte aber auch Indoor-Trainer und Zubehör in die Wahoo-App umziehen, damit Nutzer künftig nur eine App benötigen. Während der Fahrt kann man am Radcomputer allerdings die Menge der angezeigten Datenfelder über die Zoom-Tasten einstellen.

Etwas kleiner als der Wahoo Elemnt Ace, aber mit vielen ähnlichen Funktionen kommt der neue Elemnt Roam V3.
Der Elemnt Roam 3 lässt sich auch mit den Wahoo-Indoortrainern Kickr oder Kickr Core koppeln, sodass kein Smartphone oder Tablet mehr notwendig ist. Zudem können auf dem Elemnt Roam gefahrene Touren vom Wahoo-Indoor-Trainer authentisch wiedergegeben und nachgefahren werden. Der Rollwiderstand passt sich automatisch dem aufgezeichneten GPS-Profil an. Außerdem kann man Trainingseinheiten von diversen Plattformen wie Trainerroad, intervals.icu oder Wahoos Trainingsplattform Systm exportieren und auch draußen absolvieren.
Dauertest: Das kann der neue Roam 3
Seit dem Markstart im Mai konnten wir den Roam 3 mittlerweile mehrere Monate lang testen. Auf Anhieb fällt auf, dass der Neue etwas schmaler als sein Vorgänger baut, aber auch länger und deutlich tiefer. Er wirkt zudem kantiger und auch im Zusammenspiel mit dem Lenkerhalter weniger aerodynamisch. Den kleinen Gewichtsnachteil von zehn Gramm gleicht der beiliegende, entsprechend leichtere Halter allerdings exakt aus.

Routen lassen sich einfach per Handy-App auf das Gerät übertragen.
Die Erstinstallation geht problemlos von der Hand. Einfach den auf der Innenseite auf die Verpackung gedruckten QR-Code scannen, Wahoo-App fürs Handy runterladen und die vorgegebenen Schritte befolgen. Bei bestehendem Wahoo-Account werden die Daten einfach übernommen. Kompatibles Zubehör wie Leistungsmesser oder Brustgurt lassen sich schnell und unkompliziert verbinden.
Satte 64 GB Speicher bieten Platz für reichlich Kartenmaterial und unterstreichen so neben dem Dual-Band-GPS sowie der höheren Akkulaufzeit den Anspruch des Roam 3, vor allem im Radurlaub, auf der Langstrecke oder beim Bikepacking zu glänzen. Im direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell Roam 2 fährt der neue Roam 3 einige Sekunden schneller hoch. Zudem dauerte es im Test deutlich kürzer, bis er ein stabiles GPS-Signal aufweisen konnte.

Schmaler, länger, tiefer, schwerer: Der neue Wahoo Elemnt Roam 3 (links) im Vergleich zum Vorgängermodell Roam 2.
Das neue Touchscreen-Display funktionierte im Test einwandfrei. Auch Regen- oder Schweißtropfen auf dem Display konnten den Roam 3 nicht verwirren. Das ist bei manchem Konkurrenzprodukt anders. Dennoch: Fast alle Funktionen bis auf das Verschieben der Karte können am neuen Roam auch weiterhin per Tastendruck erreicht werden. Speziell während der Fahrt lässt sich der Computer deutlich einfacher über die griffigen Tasten bedienen.
Lange Laufzeit
Voll überzeugen kann die Akkuleistung des neuen Roam 3. Der Hersteller gibt eine Laufzeit von 25 Stunden an. Im Test musste das Gerät selbst bei dauerhaft auf höchster Stufe eingeschalteter Displaybeleuchtung erst nach mehreren mehrstündigen Touren aufgeladen werden. Zur Feuerprobe ging es bei der 315 Kilometer langen Runde um den Vätternsee (siehe Reportage im ROADBIKE Magazin 07/2025). Im Modus mit bei Berührung des Touchscreens fünf Sekunden lang aktivierter Displaybeleuchtung meldete der Radcomputer zum Abschluss der Tour noch satte 68 Prozent Akkuladung. Und das bei einer Fahrzeit von 11:15 Stunden und insgesamt über 15 Stunden Laufzeit des Geräts.

Ausdauersportler: Nach der mehr als 300 Kilometer langen Vätternrundan in Schweden war der Akku noch zu 68 Prozent gefüllt.
Auch die Kommunikation mit der Wahoo-App auf dem Handy funktioniert prinzipiell sehr gut. So können etwa Routen oder Trainingspläne auf den Radcomputer übertragen werden. Hin und wieder kam es im Testzeitraum allerdings vor, dass Routen zwar in der App als "erfolgreich übertragen" angezeigt wurden, aber nicht auf dem Wahoo Roam 3 ankamen. Dann half nur ein Neustart des Radcomputers. Apropos Neustart: In sehr seltenen Fällen blieb das Gerät auch beim Einschalten hängen, lief dann nach einem Reboot aber problemlos. Deutlich besser als beim Vorgänger gefiel uns die Vorschau geplanter Strecken auf dem Gerät, inklusive übersichtlichen Höhenprofil.
Die in den Radcomputer integrierte Klingelfunktion ist ein prinzipiell nettes Feature, allerdings im Einsatz nicht praktikabel. Selbst bei Betätigung der Klingel während langsamer Fahrt unmittelbar hinter Spaziergängern wurde sie von diesen meist nicht wahrgenommen. Sie ist schlichtweg zu leise, lauter stellen lässt sie sich nicht. Zudem ersetzt sie die laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung verpflichtende mechanischen Klingel am Fahrrad nicht.

Leichtbau: Der neue Lenkerhalter gleicht das 10-Gramm-Mehrgewicht des neuen Roam 3 im Vergleich zum Vorgänger exakt aus.