Was spricht für eine Werkzeugflasche?
Zunächst die Optik: Wer seine Tools in der Werkzeugflasche mitnimmt, kann auf Satteltaschen etc. verzichten und das Rad behält seine cleane, aufgeräumte Optik – für viele Rennradfahrer ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Außerdem bieten selbst kleine Werkzeugflaschen mit 500 ml ordentlich Stauraum, sodass alles Nötige Platz findet.
Einmal gepackt, kann die Flasche problemlos zwischen verschiedenen Rädern gewechselt werden. Dort ist das Werkzeug sicher und vor allem trocken verpackt – im Gegensatz zur Satteltasche, die bei schlechtem Wetter permanent Spritzwasser abbekommt.
Zudem: An AeroSattelstützen oder spezielle Sattelgestelle passt längst nicht jedes Täschchen. Größter Nachteil der Werkzeugflasche: Sie blockiert einen Flaschenhalter, bei hohen Temperaturen im Sommer bleibt kein Platz für eine zweite Trinkflasche.
Wer den Behälter zwischen mehreren Rädern wechselt, muss darauf achten, für alle passendes Werkzeug und einen Ersatzschlauch (Volumen/Ventillänge beachten) dabeizuhaben.

Wie groß muss die Flasche sein?
Ob 500 ml oder knapp ein Liter: Welche Größe die richtige ist, richtet sich danach, was mitmuss. Soll beispielsweise eine Minipumpe reinpassen, solltet ihr schon wegen der Länge zu größeren Modellen greifen.
Zweiter Platzfresser ist der Ersatzschlauch: Wer beispielsweise einen Schlauch für 40er-Gravelreifen unterbringen muss, ist ebenfalls mit mindestens 800 ml gut beraten. Aber auch in den kompakten 500-ml-Dosen lässt sich mit ein paar Kniffen alles Wichtige unterbringen.
Tipp 1: Schläuche wie Schwalbes Aerothan oder ein Tubolito sind deutlich kompakter als ein Standard-Butylschlauch. Wer Hochprofil-Laufräder fährt, sollte an eine passende Ventilverlängerung denken, die passt immer noch rein.
Tipp 2: Kleiner als eine Minipumpe ist eine CO2-Kartuschenpumpe, wer auf Nummer sicher gehen möchte, packt eine Ersatzpatrone ein.
Tipp 3: Auch unter den Minitools gibt es deutliche Größenunterschiede. Wichtig: Checkt vorher, ob das Tool zum Rad passt, also über Bits für die wichtigsten Schrauben verfügt – beispielsweise an der Sattelstütze oder Lenkerklemmung.

Checkliste: Bordgepäck
■ Ersatzschlauch mit passender Ventillänge
■ Minitool
■ 2 Reifenheber
■ Luft (Minipumpe oder CO2-Kartusche/-Pumpe)
■ Optional: Reifenflickzeug/zweite CO2-Patrone

4 Euro oder 40 Euro: Wo liegen die Unterschiede?
Die günstigsten Werkzeugflaschen sind nicht viel mehr als eine einfache Trinkflasche mit größerer Öffnung. Wichtig: Achtet darauf, dass der Rand sauber entgratet ist, sonst besteht Verletzungsgefahr.
Bei den etwas teureren Modellen zählt meist eine Neopren-Innentasche zum Lieferumfang, die das Klappern des Werkzeugs verhindert und es außerdem erleichtert, das Werkzeug herauszuziehen. Alternativ erfüllt natürlich eine alte, etwas dickere Socke den gleichen Zweck.
Die teuersten Modelle sind solche mit umlaufendem Reißverschluss. Der macht den Zugang zum Inhalt natürlich komfortabel, dank guter Inneneinteilung mit abgetrennten Taschen/Fächern findet alles einen sicheren Platz – auch eine EC-Karte oder ein Not-Zehner.
Allerdings: Je nach Modell kann der Reißverschluss etwas auftragen, sodass die Werkzeugflasche nicht mehr perfekt in jeden Flaschenhalter passt. Das solltet ihr vor dem Kauf unbedingt checken!
