Hammerhead Karoo jetzt mit über 35 Stunden Akku

Strom sparen dank Software-Update
Hammerhead Karoo jetzt mit über 35 Stunden Akku

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Veröffentlicht am 31.10.2024
Hammerhead Karoo Radcomputer Headunit Rennrad Navigation GPS
Foto: Agron Beqiri

Mit einem am 31. Oktober 2024 veröffentlichten und kostenfreien Software-Update will Hammerhead seinem GPS-Radcomputer Karoo mehr Lebenszeit einhauchen – über 35 Stunden sollen nun machbar sein. Interessant für alle Langstreckler und diejenigen, die das Aufladen (mal wieder) vergessen haben. Ab sofort lassen sich im Hammerhead Karoo drei verschiedene Batterie-Modi aktivieren:

  • Standardmodus: 15+ Stunden Akkulaufzeit
  • Sparmodus: 30+ Stunden Akkulaufzeit
  • Erweiterter Sparmodus: 35+ Stunden Akkulaufzeit

"Wir wissen, dass die Akkulaufzeit für viele Sportler ein echtes Problem ist und sie versuchen, die Laufzeit zu maximieren. Unser Team hat umfangreiche Tests durchgeführt, damit das Betriebssystem des Hammerhead Karoo künftig viele Möglichkeiten zum Akkusparen bietet."” – Grayson Pollock, Software Product Manager, Hammerhead

Sparmodus

  • Screen schaltet sich automatisch aus und dann wieder ein, wenn Hinweise wie Abzweigungen oder Anstiege bevorstehen
  • Display schaltet nach 35 Sekunden ab. Die Dauer ist in den Einstellungen individuell anpassbar
  • Fahrer können selbst wählen, bei welchen Ereignissen das Display aufleuchtet
  • die maximale Displayhelligkeit ist auf 45 Prozent begrenzt
  • die Einstellungen können in den jeweiligen Fahrt-Profilen gespeichert bzw. unterwegs jederzeit geändert werden

Erweiterter Sparmodus

  • maximale Displayhelligkeit lässt sich noch weiter herabsetzen
  • CPU lässt sich herabsetzen, um Strom zu sparen. Der Karoo arbeitet dann allerdings träger.

Kurz & knapp: Der Hammerhead Karoo

  • Display: Touchscreen mit 3,2 Zoll, 480x800 Pixel
  • Prozessor: Quad Core 2.0 GHz
  • Speicher: 64 GB (4 GB RAM)
  • Verbindungen: ANT+, Bluetooth, WLAN, Companion-App
  • Satelliten: Multi-Band (L1 + L5), GNSS, GLONASS, GALILEO, QZSS, BEIDOU
  • Weitere Sensoren: barometrische Höhenmessung, magnetischer Kompass, Beschleunigungssensor
  • Akku-Laufzeit: über 35 Stunden (Herstellerangabe, im Nicht-Sparmodus ca. 12 Stunden im ROADBIKE-Test bei Navigation, Beleuchtung, Herzfrequenz & Leistungsmesser), aufladbar via USB-C
  • Weitere Funktionen: Strava Live-Segmente, automatische Anstiegserkennung, weltweites Kartenmaterial, Sturzerkennung, Smartphone-Benachrichtigungen
  • Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch
  • Gewicht: 118 g (ROADBIKE-Messung, ohne Halterung)
  • Wasserdichtigkeit: IP67
  • Preis: 499,99 Euro

Größerer Speicher, mehr Akkulaufzeit

Auf die 2 folgt gewissermaßen die 1: Hammerheads neuer GPS-Radcomputer heißt künftig nur noch Karoo – und punktet vor allem mit überarbeiteter Hardware. So gibt es mit nun 64 GB internem Speicher doppelt soviel Kapazität, auch bei der Akkulaufzeit wurde nachgebessert. Immerhin geben die US-Amerikaner über 15 Stunden für den Hammerhead Karoo an im Normalbetrieb ohne Akku-Sparmodus an – ein Wert, der sich im ROADBIKE-Test so leider nicht ganz bestätigte. Aber dazu später mehr...

Bestehen bleibt, dass Hammerhead auf sein eigenes Halterungssystem setzt. Der Hammerhead Karoo wird dazu von oben auf die Halterung geschoben, bis er merklich einrastet – zum Lösen verdreht man ihn um wenige Grad. Zum Lieferumfang gehört auch ein Adapterstück, mit dem der Hammerhead Karoo in eine herkömmliche Garmin-Halterung montiert werden kann.

Hammerhead Karoo Radcomputer GPS Halterung
Hammerhead

Neue Hammerhead-Companion-App

Mit der ebenfalls neu präsentierten, kostenfreien Companion-App soll zudem die Einrichtung sowie der mobile Upload absolvierter Fahrten möglich sein – bislang setzte der Vorgänger Karoo 2 dazu auf eine integrierte SIM-Karte.

Nutzer von Srams AXS-Produkten haben zudem die Möglichkeit, ihre Schaltung mit dem Hammerhead Karoo zu koppeln und so die Headunit über die neuen Zusatzknöpfe an Srams Red AXS zu bedienen oder ihre Komponenten in der Headunit im Blick zu behalten. Shimano-Di2-Fahrer hingegen brauchen die etwas umständlich zu installierende App Ki2 (online erhältlich), um ihre Schaltung mit Hammerhead-Produkten koppeln zu können.

Mit 499,99 Euro im UVP kostet der Hammerhead Karoo immerhin 100 Euro mehr als sein Vorgänger, bietet aber mit dem doppelten Speicher reichlich Kapazität für die Karten Zentraleuropas, wo sich die meisten von uns eh zu 99,9 Prozent aufhalten dürften. Wenn's doch mal weiter weg gehen soll, ist die entsprechende Map im Gerät schnell und kostenfrei heruntergeladen und installiert.

Hammerhead Karoo Radcomputer GPS
Hammerhead

Hammerhead Karoo im ROADBIKE-Test

ROADBIKE hatte die Gelegenheit, den neuen Hammerhead Karoo bereits ausgiebig zu testen. Die Einrichtung am Gerät selbst funktionierte dabei selbsterklärend und kann am Gerät selbst vorgenommen werden – wer sich bereits mit ähnlichen Produkten von den Mitbewerbern Garmin oder Wahoo etwas auskennt, hat hier keine Schwierigkeiten, die gewünschten Datenfelder bzw. die Sensoren wie Herzfrequenz oder Leistungsmessung zu konfigurieren.

DAs GPS-Signal ist beimn Losfahren auffallend schnell gefunden, selbst wenn die Route an einem anderen Ort gestartet wird als wo die letzte Aktivität zu Ende ging. Beim Fahren gefällt das klare, gut lesbare Display: Dieses ist per Touch oder über die Tasten auch bei Regen oder mit Handschuhen gut bedienbar, zeigt sich aber beim Wischen aber manchmal etwas träge. Wer mag, kann den Bildschirm auch sperren und so den Hammerhead Karoo ausschließlich über die Tasten bedienen.

Hammerhead Karoo Radcomputer Headunit Rennrad Navigation GPS
Agron Beqiri

Die klaren und lauten Signaltöne etwa beim Abbiegen sind deutlich zu vernehmen, wurden aber von mehreren Mitfahrern nach einer Weile unabhängig voneinander als "nervig" empfunden. Eine Möglichkeit Tonkonfiguration oder Lautstärkenregulierung gibt's leider nicht. Auch eine Einrichtung individualisierter Alarme (etwa regelmäßige Erinnerungen ans Essen/Trinken) sind derzeit nicht möglich.

Bei der Akkulaufzeit mit über 15 Stunden laut Hersteller bleibt der Hammerhead Karoo leider etwas hinter den Erwartungen zurück – im Feldtest mit Navigation, mittlerer Display-Helligkeit und gekoppelten Puls- und Leistungssensoren waren rund 12 Stunden ein realistischer Wert. Hier bieten die Mitbewerber Garmin und Wahoo Produkte mit teils doppelter Akku-Laufzeit – auch wenn der neue Sparmodus am Karoo die Möglichkeit bietet, seltener Laden zu müssen. Leider jedoch zu Lasten des Nutzererlebnisses: Denn wer während der Fahrt gern Daten wie Leistung, Herzfrequenz oder Geschwindigkeit im Auge behält, erfährt durch die Auto-On/Off-Funktion des Displays keinen Vorteil.

Die kostenlose Companion-App ermöglicht den mobilen Up- bzw. Download – bei der Einrichtung des Geräts bietet sie aber Stand Oktober 2024 keinen Mehrwert. Anders gesagt: Wer seine Fahrten stets zuhause startet und beendet, braucht neben dem heimischen WLAN keine zusätzliche mobile App.