Jan Ullrich spaltet nach wie vor die Radsportfans. Die einen verteufeln ihn, für die anderen ist er immer noch der Größte. In der neuen amazon prime-Doku "Jan Ullrich – Der Gejagte" macht er endlich reinen Tisch und gibt Doping zu.
Er erzählt reflektiert über die damalige Wildwest-Zeit des Dopings und seine Eskapaden nach seiner Radsportkarriere. Auch die Familie, Weggefährten und sein damaliger größter Konkurrent beim Kampf um das Gelbe Trikot bei der Tour de France, Lance Armstrong, kommen zu Wort. Entstanden sind dabei bemerkenswerte Zitate, die wir hier einmal zusammengestellt haben.

Zum Foto: Bei der 16. Etappe der Tour de France 2004 fuhr Jan Ullrich beim Zeitfahren von Bourg d'Oisans nach Alpe d'Huez auf dem zweiten Platz.
"Ulle" und Alpe d’Huez
"Ich wusste gar nicht, dass Alpe d’Huez so steil ist. Hab ich ganz vergessen."

Zum Foto: Nach der 10.Etappe der Tour de France 1998 von Pau nach Luchon luchste Ullrich dem französischen Fahrer Laurent Desbiens das Gelbe Trikot wieder ab, nachdem er es nach der 8. Etappe kurzzeitig verloren hatte.
Es ist, wie es ist
"Radfahren ist einfach geil."

Zum Foto: Am 1. Juli 2000 raste Jan Ullrich auf seiner Zeitfahrmaschine auf der 1. Etappe der TdF durch die Landschaft am Freizeitpark Futuroscope gelegen.
Zeitfahren
"Was man im Sport perfekt lernen kann: Man kann so viel mehr, als man denkt."

Zum Foto: Auf der 15. Etappe der TdF 2003 zwischen Bagneres-de-Bigorre und Luz-Ardiden erzielte Ulle im Trikot von Bianchi den dritten Platz.
Jan Ullrich zum Thema Bergfahren
"Man braucht nur den richtigen Gang und viel Zeit, dann kommt man überall hoch."

Zum Foto: Jan Ulrich vor dem Start der Tour Of Catalonia 2001
Ulle zu der berühmten Geschichte mit dem Durchfall
"Eigentlich sind die Mützen nicht schlecht, hab nicht mal einen Streifen in der Hose."

Zum Foto: die 14. Etappe der Tour de France 2001. Lance Armstrong täuschte die ganze Zeit Schwierigkeiten vor, doch dann schaute er auf Ullrich, trat plötzlich mit hoher Trittfrequenz in die Pedale und fuhr davon. Ulle hatte dem nichts entgegenzusetzen. Der Bluff war gelungen. Dieser Moment ging in die Radsportgeschichte ein.
The Look
"Ich glaube, ich hatte über 500 Watt auf den Pedalen – was richtig, richtig schnell ist. Alle waren schon am absoluten Limit. Lance steht auf, schaltet einen Gang runter und fährt weg."

Zum Foto: Der spanische Arzt Eufemiano Fuentes war einer der Hauptakteure in einer der größten Dopingskandale in der Sportgeschichte.
Der Arzt Eufemiano Fuentes kommt zu Wort
"Man kann aus einem Esel kein Rennpferd machen. Ein Esel ist und bleibt ein Esel.".

Zum Foto: Jan Ullrich beim obligatorischen Medizin-Check vor dem Start der Tour de France 2006 in Strasbourg.
Erkenntnis
“Fuentes fragte mich: ‘Willst du bei Rot, Gelb oder Grün über die Ampel gehen?’ Da wurde mir klar: Es geht um das Risiko. Ich entschied mich für Grün – das kleinste Risiko.”

Zum Foto: Jan Ullrich während der Team-Präsentation der Tour de France 2001 in Dunkerque.
Die Wirkung
"Die Wirkung eines Blutbeutels spürt man deutlich. So wie man es spürt, wenn man das Blut abgegeben hat."

Zum Foto: Es war einmal, das Ehepaar Ullrich.
Ex-Frau Sara zu seiner Autofahrt unter Alkoholeinfluß
"Jetzt bist du halt das erste Mal 100 Prozent selbst schuld.”

Zum Foto: Jans Bruder Stefan war im Team Telekom, hier ein Bild von 2005, als Techniker angestellt.
Jans Bruder Stefan zu Ulles Drogenrausch im Jahre 2018
"Ich habe ihm in die Augen gesehen. Da war nicht mehr der Jan, den ich kannte.”

Zum Foto: Jan Ullrichs Mutter umarmt ihren Sohn nach der 17. Etappe der TdF 1997 von Fribourg nach Colmer.
Ulles Mutter Marianne erzählt aus schlechten Zeiten
"Jan verlangte von jedem Besucher, aufzuschreiben, was man ihm denn Gutes im Leben getan hätte. Ich sagte: ‘Jan, ich bin deine Mutter!’”

Zum Foto: Danilo Hondo bei der Präsentation von Team Gerolsteiner 2004.
Danilo Hondo, Ex-Team-Kollege und selbst gedopt
"Wenn du dich – so wie wir – mit 120 km/h in strömendem Regen eine Abfahrt runterhaust auf 23 mm Reifen, das Letzte, woran du denkst, ist eine Nieren-Insuffizienz.“

Zum Foto: Lance Armstrong und Jan Ullrich am 24. Juli 2005 in Paris nach dem Ende der Tour de France.
Lance Armstrong
"Jan braucht Zeit. Als meine Welt explodierte, dachte ich: Das dauert ungefähr zwei Jahre und dann ist alles wieder gut. Es waren zehn verdammte Jahre."