Der Preis ist eine Ansage an die Konkurrenz: Nur 499 Euro kostet der neue Hub, der erste eigene Smart Trainer von Zwift. "Es besteht kein Zweifel, dass Zwift Hub den Markt aufmischen wird, und wir denken, dass das eine großartige Nachricht für die Kunden ist", sagt Eric Min, CEO und Mitbegründer von Zwift. Das zentrale Ziel des günstigen, aber dennoch mit allen nötigen Features ausgestatteten Rollentrainers: Mehr Menschen für das Rollentraining zu damit für Zwift zu gewinnen, indem die Einstiegshürden – in diesem Fall die mitunter teure Anschaffung eines interaktiven Rollentrainers – abgebaut werden.

Der Zwift Hub in Zahlen (Hersteller-Angaben)
- Preis: 499 Euro (inkl. Kassette)
- Gewicht: 15 kg
- maximaler Widerstand: 1800 Watt
- maximale Steigung: +16%
- Schwungrad: 4,7 kg
- Genauigkeit: +/- 2,5%
- maximales Fahrergewicht: 130 kg
- verfügbare Kassetten: 8-, 9-, 10-, 11-, 12-fach, Shimano/Sram (8- bis 11-fach: 11-28, 12-fach: 11-30)
- Enthaltene Adapter: Steckachsen 142/148, Schnellspanner 130/135

Zwift Hub verspricht ein völlig neues Fahrerlebnis auf Zwift, indem es das virtuelle Gelände von Zwift sehr realistisch simuliert und das Erlebnis des Radfahrens im Freien in die Wohnung bringt. Strukturierte Trainingseinheiten im ERG-Modus, das erste Krafttraining mit Watt oder die steilsten Anstiege auf der Alpe du Zwift – mit dem Zwift Hub sollen die Nutzer fließende und verzögerungsfreie Widerstandsänderungen erfahren, die mit dem übereinstimmen, was sie auf dem Bildschirm sehen – sodass sie sich voll auf die Fahrt konzentrieren können. "Mit seinem grundsoliden Design bietet Zwift Hub ein geschmeidiges und realistisches Fahrgefühl, ohne die Nachbarn zu verärgern. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten ist der Zwift Hub flüsterleise", beschreibt Zwift den Trainer. Die Genauigkeit des Powermeters gibt Zwift mit +/-2,5% an.
Weiteres Plus: Im Preis des Zwift Hub ist eine vorinstallierte Kassette (8, 9, 10, 11 oder 12 Gänge) enthalten. Kunden können ihre Wunschkonfiguration beim Kauf angeben und somit nach Erhalt in wenigen Minuten ihre erste Fahrt mit dem Zwift Hub in Watopia starten. Auch die Montage des Hub soll möglichst einfach und auch für unerfahrene Kunden problemlos möglich sein. Deshalb wird der Hub mit zwei Adaptern für Steckachsen und Schnellspannern ausgeliefert. Eine Schablone hilft, die Breite des Hinterbaus zu messen und den richtigen Adapter zu verwenden. Für diejenigen, die AppleTV verwenden, kann der Zwift Hub als Bluetooth-Bridge für Ihren Herzfrequenz-Monitor fungieren, wodurch eine zusätzliche Bluetooth-Verbindung frei wird, die es Ihnen ermöglicht, ein weiteres Zubehör mit Zwift zu koppeln.
Zwift Hub wird ab dem 3. Oktober 2022 in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und der Europäischen Union auf Zwift.com erhältlich sein.

Erster Fahreindruck
ROADBIKE hat den neuen Hub bereits vor Veröffentlichung zum Testen erhalten und konnte so bereits die ersten Testrunden absolvieren. Die Montage ist recht einfach: Mit vier Schrauben werden die beiden Füße montiert, eine Farbcodierung hilft dabei, die beiden Füße richtig auszurichten. Ebenfalls genial simpel und sehr einfach ist die Auswahl der passenden Adapter mit der Schablone – so ist der Zwift Hub binnen Minuten einsatzbereit. Die Verbindung mit der Zwift-App via Bluetooth funktionierte wie zu erwarten problemlos, dank des offenen Protokolls sollte der Hub aber natürlich auch mit anderen Trainings-Apps funktionieren – das werden wir aber noch ausprobieren. Trotz des güntigsten Preises beeindruckt der Hub durch seine geringe Lautstärke, im Normalbetrieb ist nahezu nur das Kettengeräusch zu hören. An den Füßen fehlt zwar eine Höheneinstellung, um den Hub auf nicht ganz ebenen Fußböden auszutarieren, aber auch so steht er dank der breiten Füße sehr sicher. Der maximale Widerstand von 1800 Watt ist für Hobbyfahrer völlig ausreichend.
Was fehlt? Sicherlich dem günstigen Preis ist es geschuldet, dass sich die Füße des Hub nicht einklappen lassen. So lässt er sich nicht wie andere – deutlich teurere Geräte – zusammenklappen und platzsparend verstauen. Auch ein Griff ist nicht vorhanden, um den Hub zu tragen. Mit rund 15 kg ist der Hub aber auch nicht zu schwer.
Insgesamt bietet der günstige Hub eine beeindruckende Performance und muss sich – so der erste Eindruck – nicht vor der Konkurrenz verstecken.

Die Software-Neuheiten
Die wohl spannendste Neuheit: Die Karte "Makuri Islands" wird im November mit Straßen, Schotter und unbefestigten Strecken erweitert, die sich durch die üppige Urukazi-Karte schlängeln. "Urukazi" ist eine Kombination aus zwei okinawischen Wörtern – "uru" bedeutet "Ufer", und "kazi" bedeutet "Brise". Die Kombination der beiden Wörter soll an den ruhigen, unberührten Charakter des südjapanischen Archipels erinnern.

Verbesserte PacePartner, routenbasierte Workouts
Auch die PacePartner haben ein Update erhalten. Sie werden künftig prominent auf dem Startbildschirm angezeigt und geben Zwift-Benutzern die Möglichkeit, sich einer Gruppenfahrt anzuschließen, um in unterschiedlichen Geschwindigkeiten gemeinsam zu trainieren. Eine weitere Neuerung sind routenbasierte Workouts, die eine Alternative zum FTP-Training und ermöglichen einen leichteren Einstieg in ein strukturiertes Training bieten sollen. Diese nutzen das Zwift-Gelände und die markierten Segmente, um einen strukturierten Trainingsplan zu erstellen, mit einer Mischung von unterschiedlichen Anforderungen. Zwifter müssen ihre FTP nicht kennen, sondern können durch das System mehr über ihre Stärken erfahren. Die geländebasierten Workouts berechnen den FTP genau und ermöglichen so den Einstieg in ein "traditionelles" strukturiertes Training. Zudem geben sie Zwiftern Aufschluss über ihren Fahrertyp und sollen helfen, die eigenen Stärken und Schwächen besser zu verstehen.
Ebenfalls neu ist das – lange erwartete – Feature, Rennen gegen seine eigene Bestzeit zu fahren. Diese wird künftig mit einem "Holographic Replay", vergleichbar einem Ghost, auf der Strecke dargestellt, sodass man sein Bestzeit-Ich unterwegs live im Blick hat.

Auto-Kategorisierung
Für diejenigen, die regelmäßig an Zwift-Rennen teilnehmen, hat es eine Reihe von Neuentwicklungen gegeben, die das Zwift-Racing unterhaltsamer und auch fairer machen sollen. Eine der beliebtesten Eventserien ist die WTRL Team Time Trial League, ein Rennformat, dass auch in der Zwift Racing League durchgeführt wird. Die neue TTT-Rennfunktionalität hilft, die gemeinschaftliche Art des Wettbewerbs auf der Plattform zu verbessern. Darüber hinaus hat Zwift die Auto-Kategorisierung eingeführt, um Zwift-Rennen fairer zu gestalten. Die automatische Kategorisierung stellt sicher, dass Zwifter mit Fahrern ähnlicher Fähigkeiten zusammengeführt werden, basierend auf ihren letzten erfassten Fahrdaten.
Das beste Zubehör fürs Rollentraining:

Dämpfende Unterlage
Wer das gute Verhältnis zu den Nachbarn nicht strapazieren möchte, oder wer das Parkett vor hässlichen Schweissflecken schützen möchte, ist mit einer Unterlage für den Rollentrainer gut beraten. Die Matten gibt es von verschiedenen Herstellern (zum Beispiel die Wahoo Kickr Bodenmatte oder die Van Rysel Schutzunterlage "Flanders" von Decathlon), sie unterscheiden sich aber meist nur in der Farbe. Allen gemein ist, dass sie den Schall dämpfen und den Boden vor Schweiß schützen.
Wer auf die Optik nicht so großen Wert legt, kann sich auch mit Unterlagen für Waschmaschienen behelfen. Diese sind zwar optisch etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch günstiger. Allerdings muss man auf Grund der Maße hier zwei Matten aneinanderlegen, wenn man auch die der Haupt-Schweiß-Zone unter Kopf und Oberköper eine Unterlage bevorzugt.

ANT+ Dongle für Laptop
ANT+ hat sich als Kommunikationsprotokoll für Radcomputer, Pulsgurte und auch Rollentrainer etabliert. Und für das "smarte" Rollentraining muss häufig der Laptop mit dem Rollentrainer kommunizieren und idealerweise auch den Puls aufzeichnen. Zwar sind die allermeisten Rollentrainer auch mit Bluetooth ausgestattet, aber auch nicht jeder Laptop hat ein Bluetooth-Modul und häufig kommen sich hier Pulsgurt und Rollentrainer in die Quere.
Aber kein Problem, mit einem günstigen ANT+-Dongle von Amazon kommuniziert der Laptop einwandfrei mit dem smarten Rollentrainer.

Ventilator für die Kühlung
Klar, beim Rollentraining fehlt der kühlende Fahrtwind. Um den wenigstens ein bisschen zu Ersetzen lohnt sich die Anschaffung eines guten Ventilators. Der Rowenta Turbo Silence Extreme+ Standventilator lässt sich via Fenbedienung bequem vom Rad bedienen.
Wer es noch etwas einfacher haben möchte, holt sich einen Ventilator, der sich mit dem Rollentrainer verbinden lässt. Der Wahoo Kickr Headwind kann die Intensität auf Wunsch nach der Herzfrequenz oder der virtuellen Geschwindigkeit anpassen.

Musik auf den Ohren
Trotz Zwift und Co kann das Rollentraining manchmal ganz schön öde sein. Vor allem, wenn statt abwechslungsreichen Intervallen nur eintönige Grundlage auf dem Plan sieht. Mit einer Serie auf dem Laptop oder Musik aus dem Handy vergeht die Zeit deutlich schneller und man bleibt motiviert.
Aber wenn man nicht gerade einen flüsterleise Rollentrainer hat, muss man die Bluetooth Box schon ganz schön laut aufdrehen. Kopfhörer sind da oft die bessere Wahl. Doch statt die teuren Overear-Kopfhörer in Schweiß zu ertränken, kann man auch auf die Openrun von Shokz setzen. Die sind nämlich nach IP67-Standard wasserdicht und lassen die Ohren frei. So kann man auch noch hören, wenn die Kinder im Nebenzimmer die Bude abreißen.

Rocker Plate für realitisches Fahrgefühl
Klar, das Fahren auf einem Rollentrainer ist eher statisch. Mit einer sogenannten Rocker Plate (Dt."Wackelbrett") gestaltet sich das ganze etwas dynamischer. Die Platten kommen mit Stahlfedern oder aufblasbaren Bällen als Federung und lassen es zu, dass sich Rad und Fahrer beim festen Treten leicht zur Seite neigen kann. Außerdem soll durch die zusätzlichen Bewegungen auf der Rocker Plate auch die von Rennradfahrern oft vernachlässigte Rumpfmuskulatur mittrainiert werden.
So eine Rocker Plate ist allerdings nicht ganz billig. Wer es nicht im Eigenbau machen möchte, muss mit 200 bis 300 Euro rechnen (zum Beispiel für das Leeze Boom Board Pro)

Tisch für Laptop, Handtuch und Co.
Laptop, Trinkflaschen, Snacks, Handtuch - während einer längeren Rollentrainingseinheit muss man einiges zur Hand haben. Aber eingeklickt auf dem Rad ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Mit einem hohen Tisch, idealerweise mit Rollen, hat man die wichtigsten Dinge immer griffbereit.
Auf dem klappbaren Trainer-Tisch von Decathlon ist Platz für den Laptop. Wer etwas mehr unterbringen möchte, holt sich den rollbaren "Fahrradtisch" von PPWear mit vielen nützlichen Features wie Handtuchhalter und Flaschenhalter.
Schweißfänger
Auf der Rolle kommt man ganz schön ins Schwitzen! Selbst wenn man den Ventilator auf der Höchsstufe am offenen Fenster laufen lässt, wird sicher der ein oder andere Schweißtropfen von der Nase fallen. Und damit sich auf dem Boden keine unansehnlichen Pfützen bilden, ist ein Schweißfänger die richtige Wahl.
Für lockere Einheiten reicht vielleicht ein über den Lenker gelegtes Handtuch. Bei intensiveren Einheiten hält der günstige Van Rysel Schweißfänger von Decathlon Rad und Boden trocken.