Über das Thema Leistungsdiagnostik ist mittlerweile fast jeder Rennradfahrer schon einmal gestolpert. Alles dreht sich um die Bestimmung genauer Trainingsbereiche und Schwellen, um Herzfrequenzen, Wattwerte - und vor allem um Laktat. Aber warum ist das für den durchschnittlich ambitionierten Rennradfahrer wichtig?
Ist ein Laktattest wirklich notwendig zur optimalen Belastungssteuerung? Merkt man nicht selbst, bei welcher Belastung man Grundlage fährt und wie hart Intervalle sein müssen?
Die meisten Rennradfahrer würden sich wohl selbst zutrauen, die Beanspruchung ihres eigenen Körpers auf dem Rad einigermaßen einschätzen zu können. Doch weiß wirklich jeder Radsportler was 150 Schläge/Minute auf seinem Pulsmesser bedeuten? Sind 150 S/min zu schnell oder genau richtig, und was trainiere ich eigentlich in dieser Intensität?
Die Auflösung folgt bei der Auswertung eines Laktattests im Labor. So einfach, wie es scheint, ist es nicht, die Vorgänge im eigenen Körper einzuschätzen! Selbst gestandene Rennradfahrer bekommen z.B. nicht selten gesagt, dass Sie seit Jahren ihre Grundlage mit einem bspw. 10 S/min zu hohen Puls fahren. Na und? Warum ist das schlecht?
Die Antwort auf diese Frage liefert der Blick in die zu Grunde liegende Physiologie - konkret der Energiestoffwechsel. Von dieser Seite betrachtet ist ein Ziel des so wichtigen Grundlagentrainings, den Fettstoffwechsel so effektiv wie möglich zu trainieren. Fährt man nun die Grundlage mit zu hohem Puls, reicht der Fettstoffwechsel nicht aus, um die benötigte Energie bereitzustellen und andere Systeme werden zunehmend "dazugeschaltet".
So trainiert man nicht mehr optimal den Fettstoffwechsel und erzielt nicht den bestmöglichen Effekt für die Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit.
Auch alle übrigen Trainingsformen haben nur dann den gewünschten Effekt, wenn die entsprechende individuelle Belastung möglichst exakt getroffen wird – ein Problem vom Profi bis zum Jedermann.
Selbst die Anschaffung eines Powermeters macht das Training erst dann hocheffektiv, wenn die einzelnen Trainingsbereiche bekannt und exakt angesteuert werden können.
Wer immer noch nicht vollständig von einem Laktattest überzeugt ist, dem sei ein Blick zu den Profisportlern gegönnt. Diese gehen zwei bis drei Mal pro Jahr ins Labor und lassen sich dort ihren Leistungsfortschritt attestieren und die Trainingsbereiche neu anpassen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse können dann im Training direkt umgesetzt werden. Was den Profi besser macht, hilft auch dem passionierten Rennradfahrer seine Leistung zu steigern.
Das Radlabor hat einen Betreuungsauftrag von Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und führt die Leistungsdiagnostik für die Nachwuchskaderathleten durch. Außerdem suchen noch viele weitere namhafte und sympathische Radsportler den professionellen Rat bei uns.
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Vorteile eines Laktattest auf einen Blick:
- Exakte Ermittlung der individuellen Trainingsbereiche in Herzfrequenz und Leistung
- Erkennung von Stärken/Schwächen in der Ausdauerleistungsfähigkeit
- Bestimmung des Punktes, an dem die Muskulatur übersäuert (individuelle anaerobe Schwelle)
- Bei Folgetests: klare Erkennung einer Leistungssteigerung u. -minderung
- Aussagen über die zukünftigen Trainingsschwerpunkte
Darauf sollten Sie bei einer professionellen Laktattest achten:
- Sportwissenschaftlicher Hintergrund
- Erfahrung in der Auswertung von Profis bis Jedermann
- Qualitativ hochwertige Messinstrumente wie Ergometer (SRM), professionelles Laktat-Analysegerät
- Sportwissenschaftlich ausgebildetes, erfahrenes Personal
- Genormtes Testprotokoll (z.B. Standardprotkoll der deutschen Nationalfahrer: Beginn bei 100 Watt, 3min Stufen mit 20 Watt Erhöhungen)
Fazit:
Auch für den Jedermann lohnt sich eine professionelle Leistungsdiagnostik, auf deren Grundlage das Training exakt gesteuert werden kann und damit automatisch auf eine neue Qualitätsstufe gehoben wird. Denn sowohl Profis als auch Jedermänner wollen möglichst effektiv trainieren - das heißt, den möglichst höchsten Wirkungsgrad im Training zu erreichen. Denn fünf Stunden Training „nach Gefühl“ sind nicht gleich fünf Stunden Training mit exakter individueller Belastungssteuerung.
Zum Autor:

Tim Böhme ist Profi im Team BULLS und leitet im Radlabor Freiburg, München & Frankfurt die Bereiche Training, Sitzpositionsanalysen und Leistungsdiagnostik. Mit seiner Expertise als Berufssportler, A- Trainer und Coach von passionierten Rennradfahrern, ist Tim Böhme unser langjähriger Trainingsexperte bei RoadBIKE.
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