Bewertung:
Was uns gefällt:
extrem leichter Rahmen, der auch im Fahrbetrieb überzeugt
hohe Tretlagersteifigkeit und ausreichend Sitzkomfort
moderne, matte Optik mit dekorativen Farbtupfern
Was uns nicht gefällt:
leichte, aber für starke Sprinter zu spurschwache Laufräder
Das S-Works Tarmac SL3 Superlight zeigt es Ihnen! Man könnte den Namenszusatz SL problemlos mit „Superlativ“ auflösen, denn als erstes Rennrad durchbricht es die Schallmauer von 500 KSG-Punkten im RoadBIKE Komfort-Steifigkeits-Gewicht-Index. Mit dem neuen Boliden wirft Specialized eine aktuell nur schwer zu übertrumpfende Karte ins Spiel um das beste Rennrad der Welt. Für ambitionierte Radfahrer scheint es die perfekte Waffe gegen schlechte Ergebnisse – oder allzu anhängliche Hinterradlutscher zu sein.
Kleiner Wermutstropfen: Die Hightech-Maschine liegt mit 5830 g (ohne Pedale) deutlich unter dem UCI-Mindestwert von 6,8 Kilo. Das fehlende Gewicht können auch Pedale, Flaschenhalter und Tachometer nicht „kompensieren“. Sei’s drum, wen stören schon überkommene UCI-Bestimmungen, wenn er ein solches Geschoss fahren darf! Beim ersten Aufsitzen scheint das SL3 zu rufen: „Tritt mich, lass es krachen und gib Vollgas.“ Ganz klar, das Tarmac SL3 hat den unbedingten Drang nach vorn. Hier zahlt sich die Energie aus, die die Ingenieure von Specialized in das Projekt investiert haben: Das Tarmac verlangt förmlich nach harten Sporen und fliegt dann förmlich davon.
Den Vorwärtsdrang unterstützen das steife Tretlager, die massive Front sowie das spurtreue Cockpit. Schnell kommen Tempo und Freude auf. Dazu passt die sportliche Sattelüberhöhung, die aus dem kurzen Steuerrohr resultiert. Nichts für Weicheier, das überrascht kaum, doch das Tarmac SL3 fährt sich auch in gemäßigtem Tempo sehr angenehm. Wenn die Haxen brennen und die Lunge pfeift, heißt es einen Gang zurückzuschalten und die hohe Laufruhe und den Sitzkomfort genießen. Besonders letzterer zählt schon seit Jahren zu den typischen Stärken der US-amerikanischen Räder. Erstaunlich, wie angenehm solch eine Race-Feile sein kann!
Schade nur, dass die Laufräder bei der Spurtreue das hohe Niveau nicht mitgehen: Sie waren im Test die einzige Schwäche, die es am fast 8000 Euro teuren Boliden zu bemängeln gab. Srams Red-Schaltgruppe harmoniert technisch wie optisch mit der unter 500 Gramm leichten S-Works-Kurbel – die bissigen Red-Stopper fehlen leider. Dennoch: Specialized komplettiert den technisch ausgereiften und schicken Rahmen durchaus standesgemäß.
Preis | 7999 Euro |
Gewicht | 5830 g |
Rahmengewicht | 871 g |
Gabelgewicht | 344 g |
Rahmenhöhen | 49/52/54/56/58/61 cm |
Getestete Rahmenhöhe | 56 cm |
Rahmenmaterial | Carbon |
Sitzwinkel | 73,5 ° |
Lenkwinkel | 73 ° |
Sitzrohr | 555 mm |
Oberrohr | 568 mm |
Steuerrohr | 152 mm |
Lenkkopfsteifigkeit | 104 Nm/Grad |
Tretlagersteifigkeit | 126 N/mm |
Komfort vorne | 438 N/mm |
Komfort hinten | 241 N/mm |
Laufradsteifigkeit Vorderrad | 66 Nm/Grad |
Laufradsteifigkeit Hinterrrad | 58 Nm/Grad |
Schaltgruppe | Sram Red, 11–25 |
Kurbelsatz | S-Works Superlight 53/39 |
Bremse | TRP R970E Magnesium |
Laufräder | Zipp 202 Carbon |
Reifen | S-Works Mondo Tub., 23 mm |
Gabel | S-Works Tarmac SL3 |
Gabelmaterial | Vollcarbon |
Steuersatz | Specialized, integriert |
Vorbau | S-Works SL |
Lenker | SW SL Carbon |
Sattel | Specialized BG Toupe Team |
Sattelstütze | S-Works Fact C., Ø 27,2 mm |
*0–20 schwach, 20–40 befriedigend, 40–60 gut, 60–80 sehr gut, 80–100 überragend

Fazit
Superleicht, superschnell, ein Superlativ – das Tarmac SL3 Superlight ist ein Geschoss sondergleichen. Für die Eisdiele ist es zu sportlich, für den Lizenzsport zu leicht: Doch haben will es jeder!