Bewertung:
Was uns gefällt:
insgesamt hoher Komfort, besonders auf der Langstrecke
extrem hoher Dämpfungskomfort an der Sattelstütze
gelungene Geometrie, bringt viel Laufruhe
Was uns nicht gefällt:
gemessen am Rahmengewicht dürfte Lenkkopf steifer sein
Auffällige Designs sind derzeit angesagt bei Fuji – speziell mit seinen Teamrädern fällt der US-amerikanische Hersteller auf.
Aktuell ist das ProTour-Team Footon-Servetto-Fuji in markantem Gold-Finish unterwegs, das neue Altamira, Teamrad der Saison 2011, rollte mit knalligen Höhlenmalereien auf dem Rahmen zum RB-Test. Name und Design des neuen Top-Modells nehmen Bezug auf das Team, dessen Hauptquartier nahe der nordspanischen Höhle mit ihren steinzeitlichen Malereien liegt.
Ein Hingucker wäre der Rahmen aber selbst ohne Lack: Steuerrohr, Gabel, Unterrohr, Tretlagerbereich und Kettenstreben kommen ungemein wuchtig daher, in krassem Gegensatz dazu stehen die filigranen Sitzstreben. Diese zeitgemäße Bauweise soll satte Steifigkeiten mit hohem Dämpfungskomfort vereinen.
Beim Altamira geht diese Rechnung auf – größtenteils: Das Tretlager ist mehr als ausreichend steif, und der Hinterbau erreicht einen der besten Komfortwerte, die RoadBIKE bislang gemessen hat. Der Lenkkopf dagegen erreicht gerade so den für jedes Fahrergewicht empfohlenen Mindestwert, in der Praxis – verglichen mit einem wirklich steifen Lenkkopf – durch eine etwas unpräzisere Lenkung zu spüren.
Obendrein haben die Entwickler für den Rahmen samt integriertem Sitzdom (der nur beim Top-Modell zum Einsatz kommt) ein Gewicht von 815 Gramm angepeilt – dieses Ziel liegt, zumindest für das Testrad, in weiter Ferne: Über 1100 Gramm wiegt der Rahmen, selbst abzüglich der integrierten Stütze bliebe er damit über der Ein-Kilo-Marke.
Zusammen mit der vorbildlich integrierten und montierten elektronischen Di2-Schaltung wiegt das Testrad so knapp über sieben Kilo. Auch wenn Profis penibel aufs Gewicht achten – sie dürfen sich trotzdem auf das Altamira freuen. Denn in der Praxis gefällt der Renner mit sattem Vortrieb und unbeirrbarer Laufruhe. Die Geometrie ist mit ihrer gestreckten Sitzposition konsequent auf Etappenrennen ausgelegt.
Durch das nicht zu kurze Steuerrohr gerät die Sattelüberhöhung dabei nicht zu extrem, es bleibt genügend Sitzkomfort auch für längere Etappen. Der deutlich spürbare Dämpfungskomfort, besonders am Heck, harmoniert mit dieser Ausrichtung hervorragend.
Großes Lob auch für die steifen und spurstabilen Carbonlaufräder von Oval. Und Shimanos Di2-Schaltung begeisterte einmal mehr mit ihren präzisen, zackigen Gangwechseln.
Preis | 7499 Euro |
Gewicht | 7060 g |
Rahmengewicht | 1123 g |
Gabelgewicht | 382 g |
Rahmenhöhen | 44/47/50/53/55/58 cm |
Getestete Rahmenhöhe | 53 cm |
Rahmenmaterial | Carbon |
Sitzwinkel | 75,5 ° |
Lenkwinkel | 73,5 ° |
Sitzrohr | 505 mm |
Oberrohr | 564 mm |
Steuerrohr | 161 mm |
Lenkkopfsteifigkeit | 70 Nm/Grad |
Tretlagersteifigkeit | 106 N/mm |
Komfort vorne | 427 N/mm |
Komfort hinten | 165 N/mm |
Laufradsteifigkeit Vorderrad | 83 Nm/Grad |
Laufradsteifigkeit Hinterrrad | 84 Nm/Grad |
Schaltgruppe | Shimano Di2, 11-25 |
Kurbelsatz | Shimano Dura-Ace, 53/39 |
Bremse | Oval RB-900 |
Laufräder | Oval W-945 |
Reifen | Vittoria Open Corsa, 23 mm |
Gabel | Fuji FC-330 |
Gabelmaterial | Carbon |
Steuersatz | FSA No 42, integriert |
Vorbau | Oval R-900 |
Lenker | Oval R-920 |
Sattel | Oval SR-900 |
Sattelstütze | integriert, Ritchey Stubby |
*0–20 schwach, 20–40 befriedigend, 40–60 gut, 60–80 sehr gut, 80–100 überragend.

Fuji Altamira Limited im Vergleichstest
Fazit
Zwar verfehlt das Altamira das angepeilte Gewichtslimit, in der Praxis gefällt es – besonders auf der Langstrecke – mit satter Laufruhe und maximalem Dämpfungskomfort.