Bewertung:

Testurteil: Sehr gut (74 Punkte)
Was uns gefällt:
sehr vielseitiger Allround-Renner
Ösen zur Schutzblechbefestigung
üppige Bereifung
Was uns nicht gefällt:
etwas teuer
Das Konzept des Road Rage überzeugt: Ein maximal vielseitiger Alleskönner für alle Wege, zu allen Jahreszeiten. Dafür hat Ghost den soliden Carbon-Rahmen mit praktischen Details wie Befestigungsösen für Schutzbleche bestückt, zudem gibt es massig Reifenfreiheit. Alles klar also für den grenzenlosen Spaß, irgendwo zwischen Straße und Gravel?

Eigentlich schon: Man sitzt bequem und recht entspannt, dank ausgeprägtem Geradeauslauf hält das Road Rage unbeirrt die Spur, auch wenn es mal ruppiger wird. Die Tester waren mit der Reifenwahl von Ghost allerdings nicht ganz zufrieden: Für einen Straßenreifen sind die 32er-Gummis mit minimal profilierter Flanke zu träge, für einen Gravel-Reifen zu schmal. Ein reinrassiger Slick mit 32 mm würde dem Testrad spürbar Beine machen – ein heißer Tuning-Tipp.

Passend zur üppigen Bereifung mit größerem Umfang, montiert Ghost den Kurbelsatz mit 46/36er-Kettenblatt. Sram bietet das für die montierte Rival-Gruppe an, die sehr gut zu so einem Alleskönner passt. Vor allem die Disc hat sich dickes Lob verdient: Sie packt nicht so giftig zu wie die Shimano- Stopper, bremst aber sehr kraftvoll. Gerade in brenzligen Situationen ein wichtiger Sicherheitsfaktor.
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Etwas zurückhaltender fällt das Urteil über die mechanische Rival- Schaltung aus: Sie funktioniert zwar tadellos und zuverlässig. Gut ist auch die bergtaugliche Übersetzung. Aber dem Vergleich mit der aktuellen mechanischen 105 von Shimano hält sie nicht stand: Gangwechsel klappen zwar präzise, aber nicht so knackig, direkt und leichtgängig. Gemessen am Preis des Testrades, dürfte man sich ohnehin eine höherwertige Gruppe wünschen – 2599 Euro sind, gemessen an der Ausstattung, viel Geld.


Sitzposition: sehr/eher komfortabel
Charakter: sehr/eher laufruhig
Fazit
Das Road Rage von Ghost begeistert die Tester als Alleskönner. Und Details wie Befestigungsösen für Schutzbleche machen das Rad noch vielseitiger. Die Ausstattung bleibt ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Die Sram Rival Gruppe bremst zwar ausgezeichnet, die Schaltung könnte aber noch etwas zackiger die Gänge wechseln.