Canyon Endurace CFR im Rennrad-Test

Noch schneller und komfortabler
Im Test: Das neue Canyon Endurace CFR

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Veröffentlicht am 17.10.2023
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Foto: Benjamin Zöller

Stehen da nun 120 Kilometer auf dem Display des Radcomputers oder doch schon 150? "Tempus fugit, die Zeit fliegt", sagt der Lateiner – ein Satz, wie gemacht für Canyons neues Endurace CFR. In seinem Sattel verfliegt die Zeit, Distanzen schmelzen zur Bedeutungslosigkeit. Mehr noch als auf vielen anderen Rennrädern wünscht man sich, die Straße voraus möge niemals enden.

Ein Jahrzehnt lang: Canyons Endurace CFR ist ein Dauerläufer

Und es braucht nicht viele Testkilomter, um zu einem ersten Fazit zu kommen: Das neue Endurace ist ein mehr als würdiger Thronfolger in einer noch jungen Dynastie: Vor fast genau zehn Jahren erblickte das erste Endurace von Canyon das Licht der Welt – und setzte gleich Maßstäbe in der damals noch aufstrebenden Kategorie der Endurance- oder Marathon-Rennräder.

Mit Fahrkomfort als anerkanntem Entwicklungsziel, Sattelstützen mit mehr vertikaler Nachgiebigkeit und einer etwas entspannteren, aufrechteren Sitzgeometrie. Mit der charakteristisch geteilten S15-VCLS-Sattelstütze begeisterte das erste Endurace schon damals mit herausragendem Komfort am Heck – und das gilt unverändert auch für die Neuauflage: Egal wie löchrig der Asphalt auch sein mag, das Endurace CFR gleitet geschmeidig drüber weg. Rahmen, Gabel und S15-VCLS-Sattelstütze der aktuellen Generation absorbieren die kleinen, permanenten Erschütterungen sowohl an der Front wie auch am Heck nahezu perfekt. Ein Eindruck, der sich mit einem Topwert von 130 N/mm auch im ROADBIKE-Labor bestätigt.

Doch ein Endurance-Renner des Modelljahrs 2024 muss mehr können, als "nur" komfortabel zu sein. Es braucht auch mehr Platz für breitere Reifen sowie eine verbesserte Aerodynamik. Die offenbart sich auf den ersten Blick, denn Canyon spendiert auch dem Endurace in den Topversionen CFR und CF SLX sein hauseigenes CP0018-Aerocockpit, dass sich in der Breite verstellen lässt.

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Benjamin Zöller

Feinabstimmung

Außerdem wurde die Frontpartie geglättet, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten. Laut Canyon spart das neue Endurace im Vergleich zum Vorgänger ganze sieben Watt bei 45 km/h ein. Hinzu kommen die ERC 1100 von DT Swiss mit ihren höheren Felgen. Dennoch bleiben die Unterschiede zu den beiden Sportlern Ultimate und Aeroad deutlich spürbar – vor allem bei der Sitzposition. Die gerät auf dem Endurace mit kürzerem Oberrohr (–1,3 cm) und längerem Steuerrohr (+2,3 cm) deutlich aufrechter und damit entspannter.

Gleichzeitig fallen Kettenstreben und Radstand etwas länger aus, um gemeinsam mit dem flacheren Lenkwinkel mehr Laufruhe zu bescheren. Maximal passen laut Canyon bis zu 35 mm breite Pneus in den Rahmen, was das neue Endurace auch in diesem Bereich auf den aktuellen Stand hebt. Angenehmer Nebeneffekt: Mit den breiten Reifen geht eine sehr satte, sichere Straßenlage einher, die auf schnellen und kurvigen Abfahrten viel Sicherheit und satten Grip garantiert.

Schnell hinauf

Bergauf profitiert das Endurace CFR von den leichten ERC 1100-Laufrädern, nimmt jeden noch so langen Anstieg mit souveräner Lässigkeit in Angriff. Doch damit nicht genug: Im Endurace stecken zusätzlich ein paar clevere Extras, die das Rad zum perfekten Begleiter für epische Touren macht. Allen voran das im Oberrohr versteckte Zusatzfach, in dem ein Täschchen Reifenheber, CO2-Kartusche und Minitool extrem smart und aufgeräumt unterbringt.

👍 Das gefällt

Aerodynamisch, leicht und dennoch komfortabel: Dem Endurace CFR gelingt dieser anspruchsvolle Spagat.

👎 Das weniger

Canyons Trinkflaschen sind 2 mm dicker als Standard-Modelle, so sitzen diese nicht optimal in den Haltern.

💗 Das perfekte Rad für...

... alle, die ein schnelles Rennrad mit entspannterer, aber nicht unsportlicher Sitzgeometrie suchen, das auch sehr ambitionierten Ansprüchen mit Bravour gerecht wird.

Mehr Informationen beim Hersteller: Canyon Bikes