kurz und knapp
- Die neue Shimano Ultegra erbt viele Technologien von der neuen Top-Gruppe Dura-Ace.
- Erstmals gibt es eigene Ultegra-Scheibenbremsen.
- 4 verschiedene Kettenblatt-Kombinationen und 2 Schaltwerke erlauben viele verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten.
- Die neue Shimano Ultegra soll ab Juni (mechanische Schaltung und Bremsen), bzw. August (hydraulische Bremsen und Di2-Schaltung) in Europa erhältlich sein.
Bestseller reloaded: Shimano spendiert der neuen Ultegra viele Technologien der erst kürzlich überarbeiteten Dura-Ace und bietet gleich vier Varianten an.
So wird die neue Ultegra R8000 wahlweise mechanisch oder elektronisch als Di2 angeboten, mit klassischen Felgenbremsen oder –erstmals auch „gruppenrein“ – mit eigener hydraulischer Scheibenbremse.
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Neue Ultegra-Kurbel: Viele Übersetzungen möglich

Die Übersetzungsvielfalt ist enorm: Die Kurbel, die optisch stark an die Dura-Ace erinnert, ist in den Abstufungen 53/39, 52/36, 50/34 und 46/36 verfügbar, neben den sechs 11-fach-Kassetten der Ultegra (11–25, 11–28, 11–30, 11–32, 12–25 und 14–28) lässt sich auch das schon länger verfügbare Ritzelpaket CS-HG800 mit der besonders leichten Bergübersetzung 11–34 verwenden.
Das Schaltwerk übernimmt das schlanke „Shadow“-Design der Dura-Ace, wodurch es laut Shimano im „Schatten“ der Kassette besser geschützt und zudem aerodynamischer angebracht ist. Zwei Varianten sind verfügbar: Mit kurzem Schaltkäfig lassen sich Kassetten mit bis zu 30 Zähnen am größten Ritzel schalten, die lange Version ist für alle größeren Kassetten obligatorisch.
Shimano Ultegra Bremsgriffe: Kaum Unterschied zwischen mechanischen und hydraulischen Bremsen

Die STI-Schaltbremsgriffe ähneln in Ergonomie und Optik ebenfalls der großen Schwester Dura-Ace. Interessant: Zwischen den Griffen für klassische Felgen- und hydraulische Scheibenbremsen soll es kaum noch einen Größenunterschied geben – bis dato waren die Disc-Griffe durch den integrierten Hydraulikzylinder deutlich wuchtiger.
Bei der elektronischen Di2-Schaltung bietet die Ultegra nun ebenfalls die Möglichkeit, über nur zwei Tasten teilautomatisiert zu schalten: Je nachdem, welcher Gang hinten am Ritzelpaket aufgelegt ist, betätigt das System selbstständig den Umwerfer und wechselt das Kettenblatt (Voll-Synchro-Shift). Alternativ nimmt die Schaltung im Modus Semi-Synchro-Shift bei manuellem Kettenblattwechsel nötige Ausgleichsschaltungen vor, um die Gangsprünge klein zu halten.
Natürlich lässt sich die Di2 auch vollständig manuell bedienen. Wie bisher kann der Nutzer zudem festlegen, was mit welcher Taste geschaltet wird. Jeder Di2-Griff verfügt zudem an der Oberseite, versteckt unter der Gummiabdeckung, über eine Zusatztaste, mit der sich die Schaltung, aber auch kompatible Radcomputer oder Leuchten bedienen lassen.
Hydraulische Scheibenbremse: erste „gruppenreine“ Ultegra-Bremse
Bei den Bremssystemen ist die größte Neuerung eine hydraulische Scheibenbremse, die den Gruppennamen trägt. Die Zeiten, als Ultegra-Komponenten mit Bremssätteln/-scheiben ohne Gruppenzugehörigkeit kombiniert werden mussten, gehören der Vergangenheit an. Die Ultegra-Disc kommt ohne Adapter im Flatmount-Standard, Shimano verspricht beste Verzögerung bei hervorragender Dosierbarkeit und ein schlankes, zum Rennrad passendes Design. Integrierte Kühlrippen an den Scheiben in Sandwichbauweise (Alu/Stahl) sollen Bremshitze besonders effektiv abführen. Das Gesamtgewicht aus Bremssätteln und 160er-Scheiben beziffert Shimano mit 534 Gramm, ein Mehrgewicht von 174 Gramm gegenüber der neuen Felgenbremse (alle Gewichte ohne Leitungen/Öl bzw. Züge/Hüllen).
Apropos Gewichte: Auffällig ist, dass viele Einzelkomponenten der neuen Ultegra minimal schwerer geworden sind. Wie bisher wird es nur eine Farbversion der Ultegra geben. Auch das für die Dura-Ace angekündigte, in die Kurbel integrierte Leistungsmesssystem wird für Ultegra nicht adaptiert. Dafür gibt es neue Ultegra-Carbon- Pedale, Zeitfahrkomponenten sowie Laufräder mit Carbon-Felgen und überarbeiteten Naben.
In der mechanischen Ausführung soll die neue Ultegra laut Shimano ab Juni in Europa erhältlich sein. Di2-Komponenten und hydraulische Scheibenbremsen sollen dann ab August folgen. Preise nannte Shimano bislang noch nicht, die mechanische Ultegra R8000 soll preislich aber auf dem Niveau der Vorgängerin liegen.