Nur kurze Zeit nach Shimanos Vorstellung der neuen Generation der XTR-Schaltung mit 12 Gängen legt Rotor im wahrsten Sinne des Wortes noch eine Schippe drauf. Diese besteht aus einem 13. Zahnkranz im Ritzelpaket und bedeutet laut Rotor die erste Dreizehnfach-Schaltung der Welt.
Das System soll dabei nicht nur am Rennrad, sondern auch am Graveller, Cyclocrosser und Mountainbike zum Einsatz kommen und sich je nach Disziplin modular mit anderen Antriebskomponenten kombinieren lassen.
2x11 ergibt 14? Rotors Begründung

Warum Rotor eine 1x13-Schaltung auf den Markt bringt, während sich die Welt noch um 12 Ritzel dreht, erklären sie folgendermaßen: Bei einer 2x11-Schaltung (im Rennrad-, Gravel- und Cyclocross-Bereich noch etwas geläufiger als beim Mountainbiken) gibt es zwar 22 theoretische Gänge – aufgrund der Überlappung verschiedenener Kombinationen erhält man aber effektiv nur 14 signifikante Übersetzungsveränderungen. Mit einer 1x13-Schaltung käme man diesen 14 Gängen näher als mit 1x12-fach, erklärt Marketing-Manager Paul McGuinness.
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Road, Gravel und Cyclocross sollen mit Mountainbike gleichziehen

Rotor erhofft sich, dass die große Auswahl erhältlicher Kettenblätter (38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54) dafür sorgt, dass Einfachschaltungen im Zukunft bei Rennrädern, im Graveln und beim Cyclo-Cross ähnlich geläufig werden wie im Mountainbike-Sport. Für Biker sind übrigens Kettenblätter in den Größe 26 bis 40 Zähnen erhältlich. Lassen sich in den bisher noch klassisch Zweifach fahrenden Disziplinen ähnliche Gangabstufungen erreichen wie bei 2x11, würde eine 1x13-Schaltung Gewicht sparen (kein Umwerfer, ein Kettenblatt weniger). Mountainbiker profitieren immerhin von einem Gang mehr.
Warum hydraulisch?

Ohne Züge keine Zugerneuerung: Als Hauptgrund für eine hydraulische Schaltgruppe führt Rotor die leichte Wartung an: „Install, Bleed, Forget“ – Installieren, Entlüften, nicht mehr drüber nachdenken. Di2-Hasser freuen sich: Auch Batterien müssen nicht geladen werden.
Kein neuer Schalthebel nötig

Da bei den Schaltungen von Rotor die Indexierung nicht im Schalthebel, sondern im Schaltwerk sitzt, ist die neue 1x13 mit dem Schalthebel der 2x11-Schaltgruppe Rotor Uno kompatibel. Rotor-Uno-Fahrer können also einfach von 11 auf 13 Gänge aufrüsten.
Übersetzung und Bandbreite: Ein Zahn mehr als Shimano

Bei Rotors 1x13-Schaltung hat das größte mögliche Ritzel 52 Zähne (das freut Mountainbiker in alpinem Gelände) – und somit einen mehr als die Konkurenz aus Japan. Insgesamt kommt Rotor mit 13 Gängen in der Übersetzung 34/10-52 auf eine Bandbreite von 520 Prozent, die 12-fach-Konkurrenz mit 34/10-51 auf 510 Prozent. Kassetten für Straße und Gravel bietet Rotor zum Beispiel in 10-36, 10-39, 10-46 und 10-52 an.
Brauche ich einen neuen Freilaufkörper?

Für die neuen 13-Fach-Schaltungen von Rotor ist eine neuer Freilaufkörper nötig. Das System ist dem offenem Shimano-Standard sehr ähnlich, ist auf einen breiteren Nabenflansch optimiert, den die große 13-Gang-Kassette braucht.
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