A-E: Abdrücken, Asymmetrische Einspeichung, Carbon-Felgen, Centerlock, Einbaubreite, Einspeichen
Abdrücken
Nach dem Zentrieren drückt der Mechaniker ein frisch eingespeichtes Laufrad ab, damit sich Speichen und Nippel in der Felge und an der Nabe setzen können. Dazu hält er es am Felgenring und drückt es mit der Nabenachse kräftig auf die Werkbank. Dann wird nachzentriert. Das Abdrücken soll verhindern, dass die Speichen im Fahrbetrieb zu schnell an Spannung verlieren.
Alunippel
Werden meist in hochwertigen Laufrädern verbaut. Im Vergleich zu Messingnippeln sparen Alunippel rund 30 Prozent Gewicht.
Asymmetrische Einspeichung
Symmetrisch eingespeichte Laufräder finden sich im MTB nur noch vorne und bei Felgenbremseneinsatz. Am Hinterrad muss die Felge asymmetrisch eingespeicht werden, da die Felge wegen des breiten Freilaufkörpers sonst aus der Mitte laufen würde. Vergleichbar ist die Situation am Vorderrad mit Scheibenbremsaufnahme – symmetrisches Einspeichen ist hier durch den zusätzlichen Platzbedarf für die Disc ebenfalls nicht möglich.
Carbon-Felgen
Carbon-Felgen liegen im Trend. Befürworter loben ihr geringeres Gewicht bei gleicher Steifigkeit und bessere Dämpfungseigenschaften als bei Alufelgen. Nachteil: Die aufwendige Herstellung in Handarbeit ist teuer.
Centerlock

Von Shimano entwickelter Befestigungsstandard für Scheibenbremsen. Anders als bei der Sechslochbefestigung wird die Scheibe mit einem einzigen Schraubring an der Nabe befestigt. Dazu ist ein Kassettenabzieher erforderlich.
Einbaubreite
Der Begriff steht für die Breite der Nabe im Ausfallende. Im MTB gängige Größen fürs Vorderrad: 100 mm für 9-mm-Schnellspannachsen sowie 15QR-Steckachsen und 110 mm für 20-mm-Steckachsen. Am Hinterrad sind folgende Breiten gängig: 135 mm bei Standard-Schnellspannachsen sowie 10- und 12-mm-Steckachsen. Der neue X-12-Standard von Syntace verlangt Naben mit 142 mm Einbaubreite. Downhillbikes kommen meist mit 150 mm breiten Steckachsen mit 10/12 mm Durchmesser.
F-H: Felge, Felgenbreite, Felgendurchmesser, Felgenprofil, Felgenstoß, Flansch, Freilauf, Freilaufkörper, Gekreuzte Speichen, Geöste Felgen, Hochflanschnaben, Höhenschlag, Hohlkammerfelgen
Felge
In ihr sitzt der Reifen, sie besteht meist aus Aluminium. Die Speichen verbinden die Felge mit der Nabe.
Felgenbreite
Bei der Angabe der Felgenbreite wird meist die äußere Breite angegeben. Wichtiger ist aber das Innenmaß: Race-Felgen liegen bei rund 17 mm, AM-/Endurofelgen um 20 mm, Freeride-/Downhill-Felgen über 24 mm.
Felgendurchmesser
26 Zoll gilt als klassisches Maß für Mountainbike-Laufräder. Die Zoll-Angabe steht dabei für den ungefähren Umfang des Reifens, nicht den der Felge! 559 mm ist der Innendurchmesser eines 26-Zoll-Reifens – und zu dem muss die Felge passen. Weniger verbreitet sind 24- und die in den USA sehr beliebten 29-Zoll-Bikes.
Felgenprofil
Variiert je nach Philosophie des Herstellers. Klassische V-Profile sind der Standard. Wer Felgenbremsen fährt, benötigt Felgen mit entsprechend ausgelegten Bremsflanken.
Felgenstoß

Alu-Felgen werden aus Alu-Profilen hergestellt, die maschinell zu einem Kreis gebogen und am so genannten Felgenstoß vernietet oder verschweißt werden.
Flansch
Der Teil der Nabe, in dem die Speichen hängen. Der Flanschdurchmesser variiert je nach Hersteller und Einsatzzweck (siehe Hochflanschnabe).
Freilauf
Befindet sich auf der rechten Seite der Hinterradnabe im Freilaufkörper. Er entkoppelt entweder durch ein Klinken- oder Zahnscheibensystem den Antriebsstrang (Kurbeln, Kette, Kassette) vom Hinterrad.
Freilaufkörper
Er beherbergt den Freilauf (siehe dort). Auf dem Freilaufkörper sitzt die Zahnkranzkassette.
Gekreuzte Speichen

Laufräder lassen sich tangential oder radial einspeichen. Bei der tangentialen Einspeichung laufen die Speichen schräg von der Nabe weg und kreuzen sich dabei – abhängig von ihrer Anzahl – mehrfach. Tangentiale Speichen können höhere Drehmomente übertragen als radial angeordnete Speichen ohne Kreuzung, die gerade von der Nabe zur Felge laufen. Radialspeichen sind kürzer als gekreuzte und deshalb etwas leichter. Im MTB finden sich meist Laufräder mit dreifach gekreuzten Speichen.
Geöste Felgen
Tragen um die Felgenlöcher kleine Stahlringe (Ösen) zur Verstärkung. Dadurch soll ein Herausreißen des Nippels aus der Alufelge bei harter Beanspruchung vermieden werden.
Hochflanschnaben
Besitzen Flansche (siehe dort) mit größerem Durchmesser. Das schafft Platz für mehr Speichen und erlaubt die selten verwendete Einspeichung mit vierfach gekreuzten Speichen (siehe dort). Das Laufrad wird stabiler, weil die Speichen in flacherem Winkel von der Felge zur Nabe laufen.
Höhenschlag
Läuft das Laufrad in vertikaler Richtung nicht mehr rund, spricht man von einem Höhenschlag.
Hohlkammerfelgen

Zeichnen sich durch eine interne Querversteifung aus, durch die eine geschlossene Kammer entsteht. Üblicherweise in allen hochwertigen Laufrädern verbaut.
L-R: Lager, Laufrad, Lochanzahl, Nabe, Nachzentrieren, Niederflanschnaben, Nippel, Nippelspanner, Radialspeichen, Rundlauf
Lager
Sie erlauben die reibungsarme Drehung des Laufrads (siehe dort) um die Achse. Häufig verbaut werden einstell- und zerlegbare Konuslager sowie wartungsfreie Industrielager, die sich allerdings nur komplett tauschen lassen.
Lochanzahl
Naben und Felgen gibt es mit unterschiedlicher Lochanzahl. Sie gibt vor, wie viele Speichen für den Laufradbau benötigt werden. Die im MTB-Bereich häufigste Größe sind 32-Loch-Felgen/-Naben. Ebenfalls gängig: 28 sowie 36 Speichen.
Nabe
Sie dreht sich über die Lager (siehe dort) um die Achse. An den Nabenflanschen sind die Speichen eingehängt.
Nachzentrieren
Nachzentrieren ist bei minderwertigen Laufrädern oft schon nach wenigen Kilometern notwendig. Das Laufrad wird im Zentrierständer auf mögliche Höhen oder Seitenschläge kontrolliert. Durch Nachziehen einzelner Speichen lassen sich Unregelmäßigkeiten korrigieren (Zentrieren). Regelmäßiges Nachzentrieren hilft, Schäden zu vermeiden.
Niederflanschnaben
Niederflanschnaben werden oft am Vorderrad verbaut. Sie helfen, die Bauhöhe und das Gewicht der Nabe gering zu halten.
Nippel

Nippel sind kleine Muttern, die die Speichen in der Felge verankern. Man unterscheidet: Schlitzkopf-/Rundkopfnippel (häufig verbaut) und Sechskantkopfnippel (seltener). Beim Zentrieren wird über den Nippel die Speichenspannung erhöht.
Nippelspanner
Auch Zentrierschlüssel genannt. Der Nippelspanner dient beim Zentrieren zum Drehen der Nippel auf dem Gewinde.
Radialspeichen
(siehe gekreuzte Speichen)
Rundlauf
Er definiert sich über die Höhen- und Seitenschläge des Laufrads. Bleiben beide Werte innerhalb enger Toleranzen, ist der Rundlauf zufriedenstellend.
S-Z: Schnellspanner, Sechslochaufnahme, Seitenschlag, Speichen, Speichenbruch, Speichenbogen, Speichenlänge, Speichenspannung, Speichenspannungsprüfer, Steckachse, Symmetrische Einspeichung, Systemlaufräder, Tubeless, Zentrieren, Zentrierlehre, Zentrierständer
Schnellspanner
Erfunden Ende der 1920er von Tulio Campagnolo. Heute das gängigste System, um die Laufräder in den Ausfallenden des Rahmens zu fixieren.
Sechslochaufnahme
Standard zur Befestigung von Scheibenbremsen. Die Scheibe wird mit sechs Torx-25- Schrauben an der Nabe befestigt (vgl. auch Centerlock).
Seitenschlag
Umgangssprachlich: Achter. Die Felge läuft an einer Stelle seitlich aus der Mitte. Durch Nachzentrieren meist zu entfernen.
Speichen

Speichen verbinden Nabe und Felge. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen und Felgendurchmessern. Konifizierte Speichen mit wechselndem Durchmesser (obere Speiche im Bild rechts) sparen Gewicht und sind zugfester. Abgeflachte Messerspeichen (untere Speiche im Bild rechts) versprechen aerodynamische Vorteile. Gekröpfte Speichen (siehe Speichenbogen) finden im klassisch aufgebauten Laufrad Verwendung. In Systemlaufrädern (siehe dort) finden sich unterschiedlichste Bauformen und Materialien.
Speichenbruch
Er kann mehrere Gründe haben: Reißt die Speiche am Kopf ab, liegt‘s häufig an Spiel im Nabenloch, das zum Ermüdungsbruch führen kann. Bei Überlast reißt die Speiche eher in der Mitte oder am Nippel ab.
Speichenbogen
Auch Kröpfung genannt. Er befindet sich bei konventionell eingespeichten Laufrädern an dem Ende der Speiche, das in die Nabe eingehängt wird. Systemlaufradhersteller verzichten häufig auf den Bogen, da er als potenzielle Schwachstelle für einen Bruch gilt.
Speichenlänge
Ein wichtiges Maß für den Laufradbauer. Bei richtiger Speichenlänge schließt das Gewinde der Speiche bündig mit dem oberen Nippelende ab.
Speichenspannung
Sie sollte im kompletten Laufrad gleichmäßig sein. Ausnahme: die Antriebsseite am Hinterrad muss wegen der Antriebskräfte eine höhere Speichenspannung aufweisen.
Speichenspannungsprüfer

Auch Tensiometer. Messuhr, mit der sich die Speichenspannung prüfen lässt.
Steckachse
Wie der Schnellspanner eine Lösung, um das Laufrad im Ausfallende zu fixieren. Steckachsen bieten oft höhere Steifigkeit als Schnellspanner. Am Vorderrad gibt es 15-, 20- sowie 25-mm-Steckachsen. Fürs Hinterrad Varianten mit 10 und 12 mm.
Symmetrische Einspeichung
(siehe asymmetrische Einspeichung).
Systemlaufräder

Systemlaufräder setzen auf spezielle, besonders aufeinander abgestimmte Komponenten. Die Hersteller versuchen, die Schwächen konventionell eingespeichter Laufräder auszumerzen. So werden beispielsweise oft gerade statt gekröpfter Speichen verbaut. Meist auffällige Optik. Nachteil: schwierigere Ersatzteilversorgung.
Tubeless
Englisch für schlauchlos. Erfordert spezielle Felgen, deren Bett geschlossen ist. Mit einem Tubeless-Reifen entsteht so ein luftdichtes System. Mit Umrüst-Kits lassen sich herkömmliche Felgen Tubeless-tauglich machen.
Zentrieren
(siehe unter Nachzentrieren)
Zentrierlehre
Mit der Zentrierlehre lässt sich überprüfen, ob der Abstand zwischen Felge und Nabenachse auf beiden Seiten des Laufrads gleich groß ist.
Zentrierständer
Elementares Werkzeug im Laufradbau. Das Laufrad wird wie im Rahmen mit der Achse eingespannt und ggf. auf Seitenschlag und Höhenschlag überprüft und zentriert.
Laufrad und Nabe im Detail
Laufrad im Detail

Nabe im Detail
