Radroute Pustertal: Natur, Kultur und Brauchtum entdecken

Radfahren im Pustertal
Natur, Brauchtum und Kultur im grünen Pustertal

Veröffentlicht am 17.09.2024
Natur, Brauchtum und Kultur im grünen Pustertal
Foto: Alex Moling

Ganz viel Natur, gelebtes Brauchtum und vielfältige Kultur

Im stetigen Auf und Ab entlang der Flüsse Rienz und Drau durchquerst du das grüne Pustertal. Dabei streifst du seine Ortschaften, in denen es spannende Kulturgüter zu entdecken gibt. Die meisten davon in der mittelalterlichen Kleinstadt Bruneck, wie etwa das Schloss Bruneck. Entlang der Hauptachse kommst du immer wieder zu Abzweigungen in eines der Seitentäler – jedes anders, jedes entdeckenswert. So das ladinische Gadertal mit seinen markanten Dolomitengipfeln. Das Tauferer Ahrntal mit seinen wasserreichen Kraftorten. Das Antholzertal mit seinem weltbekannten Langlauf- und Biathlonzentrum. Und das Gsieser Tal mit seinen ursprünglichen Bauernhöfen. Je weiter du Richtung Osten fährst, wird das Terrain alpiner, wie im Höhlensteintal mit Blick zu den Drei Zinnen oder im Bergsteigerdorf Sexten. Die Fahrradroute Pustertal führt über die Landesgrenze nach Lienz in Österreich. Wir empfehlen, die Route in Etappen zu bewältigen, um sich so Zeit für die einzelnen Seitentäler mit ihren Eigenheiten zu nehmen.

Etappe: Franzensfeste – Bruneck

Noch ein letzter Blick über die Schulter auf die Stadt Brixen und schon geht es Richtung Osten in den alpineren Teil Südtirols. Auf deiner Fahrt werden die Bergipfel mehr und die Temperaturen niedriger. Entlang des Flusses Rienz durchquerst du Felder, Wälder, Wiesen und Dörfer. Historische Zeugnisse und Bauwerke begegnen dir ebenfalls auf deinem Weg, wie eine römische Siedlung, eine mittelalterliche Klause und bäuerliche Ansitze. In Bruneck, dem Hauptort des Pustertals, wird es quirliger – der Radweg führt direkt in die Stadt. Falls du mehr über die bäuerlich geprägte Vergangenheit dieser Gegend wissen möchtest, empfehlen wir dir einen Besuch im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde. Im Freigelände siehst du alte originale Bauernhäuser, Handwerksstätten und Bauerngärten. Bedenke bei der Planung, dass es bei dieser Etappe tendenziell aufwärts geht. Falls es zu anstrengend wird, kannst du Abschnitte mit dem Zug bewältigen: Der Radweg verläuft entlang der Bahnlinie.

🎡 Unser Ausflugstipp: Besichtige die ältesten profanen Wandmalereien im deutschsprachigen Raum auf Schloss Rodeneck bei Mühlbach.

Etappe: Toblach – Bruneck

Auf dieser Route dominiert vor allem eins: die Farbe Grün. Grün sind die Misch- und Nadelwälder, die du durchquerst. Grün die Wiesen, über die der Weg führt. Und grün-blau der See, den du streifst. Kinder werden für ihre Ausdauer auf dieser Strecke besonders belohnt: In jedem Dorf laden Parks und Spielplätze zur Rast ein, ideal für eine kurze Verschnaufpause. Vor in der Stadt wird es landschaftlich noch einmal eigen: Wie der Name Rienzschlucht verrät, dominieren hier Fels und Fluss, es ist felsig und feucht. Zwei Tunnels klammern das Tageslicht aus. Nachdem du dich in Bruneck umgesehen hast, kann die Rückfahrt samt Rad mit dem Zug erfolgen. Falls du mit Kindern unterwegs bist, plane für die Etappe am besten den ganzen Tag ein.

🎡 Unser Ausflugstipp: Fährst du von Toblach ins Höhlensteintal, siehst du auf der Höhe von Landro die Drei Zinnen. Einen besonderen, weitläufigen Spielplatz mitten im Wald findest du in der Kinderwelt Olang.

Etappe: Toblach – Innichen – Lienz (A)

Ohne größere Anstrengung geht es auf dieser grenzübergreifenden Strecke von Südtirol nach Österreich. Landschaftlich gesehen ändert sich nach der Grenze nicht viel: Der gesamte Radweg ist gesäumt von Bergen, dem Alpenhauptkamm auf der linken und den Dolomiten in Fahrtrichtung auf der rechten Seite. Dorf- und Stadtzentren, eine Südtiroler Waffelfabrik, Picknickplätze am Fluss oder eine Burg bieten Anlass, um über den Radweg hinaus zu blicken. Die gesamte Strecke verläuft entlang der Zuggleisen, daher können Teilstrecken oder die Rückfahrt bequem im Zug erfolgen. Wir empfehlen die Route im Frühling und Herbst.

🎡 Unser Ausflugstipp: Wirklich sehenswert ist die aufwändig restaurierte Burg Heinfels. Wir empfehlen den Besuch mit Führung, bei der auch Säle, Wehrgänge und die Burgkapelle geöffnet werden.

💡 Gut zu wissen: Die Etappe streift den Ursprung der Drau zwischen Toblach und Innichen. Außerdem startet in Toblach der Drauradweg, der dich in 510 km durch Kärnten bis an die kroatisch-slowenische Grenze bei Varaždin bringt.