Bewertung:
Was uns gefällt:
Rahmen superleicht und steif
Brillantes Handling bergab
Erstaunlich breitbandiger Racer
Alltagstaugliche Ausstattung
Testurteil

Auch wenn CC-Ass Nino Schurter zurzeit meist auf sein Scott Spark-RC-Fully setzt, als Hardtail-Fan war der Schweizer federführend für die Entwicklung des Scott Scale.

Die Einflüsse von „Nino Superstar“ sieht man dem 2016 komplett neu konzipierten Scott Scale RC 900 SL an. Es wirkt nicht nur höchst angriffslustig im schwarz-orangefarbenen Renndress, auch der Fokus auf die fahrtechnisch immer heftiger werdenden Cross-Country-Rennkurse ist deutlich.
Erst recht, wenn man die Geometriedaten zurate zieht: Zwar steht der Lenkwinkel nur moderat-flach bei 69,5°, der Reach ist mit fast 440 mm (Größe M) jedoch sehr üppig – das stellt den Fahrer auch im Rockgarden ideal, weil zentral ins Bike. Vorbei sind halt die Zeiten, wo CC-Racer bergab einen Meter hinter dem Sattel hingen. Wer hier keine Zeit verlieren will, muss Druck aufs Vorderrad geben.

Und das gelingt mit dem Scott Scale RC 900 SL in Perfektion. Noch nie sind wir ein Race-Hardtail gefahren, mit dem sich auf anspruchsvollsten Trails so nach Herzenslust ballern lässt. Das Handling mit den Worten „ein Gedicht“ zu beschreiben, wäre glatt untertrieben.
Dazu kommt am 8599-Euro-Topmodell Scott Scale RC 900 SL noch die überraschend alltagstaugliche und damit Fahrspaß-bejahende Ausstattung. Gripstarke Rocket-Ron-Reifen, bissige Sram-Level-Bremse, kurz-breites Cockpit – das rockt. Vieles ist zwar wie die Laufräder oder die Sattelstütze aus Carbon, jedoch immer von robuster Machart. Und der Sram-XX1-Eagle-Antrieb stellt dank 12-fach-Kassette genug Bandbreite auch für alpine Touren bereit.

Trotz der soliden Parts bleibt das Scott Scale RC 900 SL unter der 9-Kilo-Marke – fein! Der Vortriebsfanatismus des Radon Jealous LTD 09 oder auch des Specialized S-Works Epic HT Di2 geht ihm jedoch ab, obwohl die Sitzposition dazu rassig genug wäre. Speziell die Laufrad-Reifen-Kombi beschleunigt vergleichsweise(!) zäher.
Steile Uphills hingegen liebt das Scott Scale RC 900 SL: Die Kletterposition ist optimal austariert, die Traktion hoch – nur der allerletzte Schuss Esprit fehlt erneut.
Bleiben natürlich noch die Laborwerte. Die zeigen sich, typisch Scott, exzellent! Die Steifigkeiten sind hoch, das Rahmengewicht von 938 g ist sagenhaft, nur der Komfortwert lediglich Mittelmaß.
Modelljahr | 2017 |
Preis | 8599 Euro |
Gewicht | 8,7 kg |
Rahmengewicht | 938 g |
Federgabel (Gewicht) | 1374 g |
Gewicht Laufräder | 3661 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 91,2 Nm/°, 117,1 N/mm |
Federgabel | Fox 32 SC Factory Remote Boost |
Federweg getestet | 100 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram XX1 Eagle |
Schalthebel | Sram XX1 Eagle |
Kurbel | Sram XX1 Eagle |
Umwerfer | - |
Bremse | Sram Level Ultimate |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | Syntace FL1.0 SL Carbon 31,6 mm |
Vorbau | Syncros XR1.5 80 mm |
Lenker | FL1.0 SL 720 mm |
Naben | Syncros XR1.0 Carbon |
Reifen | Schwalbe Rocket Ron TLE 2,25" |
Testurteil | Überragend (232 Punkte) |
Geometrie

Bike-Profil

Scott Scale RC 900 SL (Modelljahr 2017) im Vergleichstest