Auf dem rennorientierten R.EXC basierend, gibt das R.EX die etwas zivilere Variante des optisch wie technisch charismatischen Rotwild-Brüderduos.
Das mochten die Tester
agiles Fahrverhalten
harmonische Kraftentfaltung des Shimano-Motors
exzellente Traktion bei Uphill-Trails
durchdachte Akku-Technologie
top Reifen
Das mochten die Tester weniger
etwas nervöser im groben Geläuf
Motor klappert
Ausstattung nicht auf High-End-Level
teuer
Ausstattung und Details
Das R.EXC sowie das R.EX kommen beide mit "Mid-High-Pivot"- Hinterbau zum Einsatz, der mit besseren Anti-Rise- und Anti-Squat-Werten dafür sorgen soll, dass das Rad stabiler im Federweg steht, ohne Antriebseffizienz einzubüßen. Beide Modelle setzen auf eine Akku-Form, die eine ideale Steifigkeit des Unterrohrs bewerkstelligen soll.
Der 820-Wh-Akku wurde von Rotwild selbst entwickelt, um die maximale Zelldichte aus wenig Bauraum herauszuholen. Im Gegensatz zur Rennmaschine des Rotwild-Schwalbe-Gravity-Teams kommt das R.EX ohne Verstellmöglichkeiten für Heckfederweg und Progression aus.

Das Mid-High-Pivot-System soll mit niedrigem Anti-Rise-Wert für eine optimale Kraftübertragung bergauf und sensibles Ansprechverhalten bergab sorgen.
Die Ausstattung des 8999 Euro teuren Rotwilds stammt nicht aus dem höchsten Regal: Fox-Fahrwerk der Performance-Güteklasse, Magura-MT5-Bremsen, Alu-Laufräder von Crankbrothers, Shimano-Schaltung der Güteklassen XT und Deore. Typisch Rotwild ist die integrierte Vario-Sattelstütze von Eightpins, die sich einfach im Hub verstellen lässt.
Fahreindruck Rotwild R.EX Core
Das Rotwild R.EX zeigt sich mit einer kurzen, steilen Geometrie, die es besonders agil und verspielt im Gelände macht: Durch Kurven wuselt es schnell und verspielt. Auf schnellen Trails erfordert es mehr Aufmerksamkeit, doch das Fox-Fahrwerk sorgt für eine sichere Grundstimmung und bügelt auch härtere Schläge souverän aus. Einmal mehr begeisterten Schwalbes Radial-Reifen die Tester: Sie passen hervorragend zum eher tourenorientierten Charakter und bieten auf Wurzelfeldern durch ihre größere Auflagefläche mehr Grip, insbesondere bergauf. So wird jeder Uphill-Trail zum Genuss, auch weil der aktive Hinterbau die Traktion des Motors effektiv auf den Boden überträgt.
Der Shimano-Motor liefert zwar nicht den "Punch" der neuen Konkurrenz, überzeugt aber mit einer harmonischen Kraftentfaltung, vor allem bei niedrigen Kadenzen und beim Anfahren. Nach dem neuen Race-Update zieht der Motor stark an und sorgt für souveränen Vortrieb. Das Display bietet im Vergleich zu anderen weniger Features, bleibt aber funktional. Wer sich nicht am leisen Klappern im Downhill stört, wird mit dem japanischen Aggregat gut bedient.
E-Enduro-Rennen in der Krise

Bitter: Erst ein Jahr zuvor wurde mit dem Rotwild-Schwalbe-Gravity-Team eine eigene E-Rennmannschaft gegründet, nun hat die UCI die motorisierten Rennen aus dem kalender gestrichen.