Muss ein Carbon-Bike immer kompromisslos auf Rennsport ausgelegt sein? Nein, sagt BMC und präsentiert mit dem Twostroke den kleinen Bruder des Racefullys Fourstroke – allerdings mit starrem Heck. Fokus der Entwickler: Breitensportler, die ein robustes, wertiges, aber auch schnelles Bike für Rennen und Trainingstouren suchen.
Die Geo haben die Schweizer modern gezeichnet: Zum moderaten Reach von 445 mm gesellt sich eine flache Front. Die Kettenstreben fallen mit 425 mm sehr kurz aus. Design-Schmankerl am Heck ist der Übergang von Sitz-/Oberrohr in die Sitzstreben, der sich laut BMC an der Frontansicht eines Kampfjets orientieren soll. Für Komfort sorgt die hauseigene Carbon-Sattelstütze, die durch ihre D-Form garstige Schläge per horizontalen Flex herausfiltert. Clever: Eine 27,2-mm-(Vario)-Sattelstütze kann via Sitzrohrform-Adapter verbaut werden. Der Rahmen ist auf 1-Fach-Antriebe optimiert, eine Umwerfermontagemöglichkeit ist nicht vorgesehen.
Aus dem Fourstroke bekannt und auch am Hardtail zu finden: Der clevere Anschlagsschutz für die Gabelkrone. Er rettet im Sturzfall das Oberrohr vor hässlichen Lackschäden, die durch Lenkereinschlag passieren können. Eine kleine Kettenfühung wird ebenfalls von BMC verbaut. Der Vorbau ist – wie beim Fourstroke – mit 60mm sehr kurz gehalten, der Lenker mit 750mm angenehm breit
Neben einer Carbonvariante wird das Twostroke auch mit Aluminiumrahmen erhältlich sein. Preislich startet das Alumodell mit 1x12-Shimano Deore-Gruppe bei 1199 Euro, wer 1599 Euro ausgibt erhält das Alu-Bike mit NX-Eagle-Schaltgruppe.
Die Carbonvarianten kosten mindestens 1999 Euro, das 3999 Euro teure Twostroke 01 One stellt das Topmodell der Twostroke Range dar. Beide Rahmen sind in den Größen S-XL erhältlich.
Erster Fahreindruck: So schlägt sich das BMC Fourstroke auf dem Trail
Auf dem Trail weiß das Twostroke sehr zu gefallen: Dank der flachen Front vermittelt es dem Fahrer viel Sicherheit, dennoch wieselt es flink und geschickt um enge wie weite Kehren. Speziell auf der Geraden weiß das Twostroke mit seinem unaufgeregten Highspeed-Charakter zu überzeugen. Trotz schwerer DT Swiss XR 1700 Laufräder gibt sich das Bike aus der Schweiz geschwindigkeitshungrig. Der 75 Grad Sitzwinkel ist steil gewählt, gefühlt kommt jedes Watt an Pedalpower auch auf dem Boden an. Stichwort Komfort: Beim Pedalieren federt die Sattelstütze Unebenheiten heraus, im Stehen jedoch gibt der in Größe M 1047 Gramm schwere Rahmen Schläge harsch an den Fahrer weiter.
Pro und Contra. BMC Twostroke
relaxte, aber vortriebsorientierte Geometrie
aktiver, hungriger Charakter
alltagstaugliche Ausstattung
im Stehen straffes Heck
Preis | 3999 €/Fachhandel |
Gewicht | 9,6 kg |
Rahemengrößen | S, M, L, XL |
Rahmenmaterial | Carbon |
Federweg | Gabel 100 mm, Rahmen – |
Schaltung | 1 x 12 Gänge, 34 : 10–52 Zähne, SramGX-Schalthebel/-Kassette, -X01-Schaltwerk, -X1-Carbon-Kurbel |
Bremsen | Sram Level TLM 160/160 mm |
Federgabel | Rock Shox SID Select |
Federbein | - |
Laufräder | DT Swiss XR 1700 |
Reifen | Vittoria Barzo 29 x 2,25" |
Sattelstütze | BMC D-Shape Carbon |

Fazit: Weniger extrem, aber dennoch überzeugend: Mit dem Twostroke stellt BMC ein wertiges und flottes Hardtail auf die Stollen, welches auch abseits der Rennstrecke für vielseitigen Spaß sorgt. Das Attribut "Allrounder" hat sich das neue Twostroke also definitiv verdient.