Kurz & knapp: Privateer 141 & 161
- Neuauflage der beiden Alu-MTBs: All-Mountain 141 & Enduro 161
- Rahmen aus 6061 T6 Aluminium, vier Größen: P1/S, P2/M, P3/L, P4/XL
- Größe P1 kommt als Mullet (29"/27,5"), Gr. P2-P4 als 29"-Bike
- Frameset inkl. Dämpfer: 2089 bzw. 2179 Euro
- Komplettbike: 4789 bzw. 4879 Euro
- Gewicht: 17,3 kg (141) & 18,5 kg (161)
- Federweg: 150/141 mm bzw. 170/161 mm
Wartungsfreundlichkeit, Simplizität, Performance und Detailverliebtheit sind die Attribute, die wir nach unserem Test des Enduro-Bikes 161 GX von Privateer im Sommer 2023 mit der Gravity-Marke aus dem Vereinigten Königreich verbinden. Nun haben die Briten die Neuauflage vorgestellt. Neben dem Enduro 161 mit 170/161 mm Federweg wurde aber auch das All-Mountain-Bike 141 mit 150/141 mm Federweg einem Update unterzogen. Das Gesamtkonzept bleibt ähnlich, viele Details wurden jedoch überarbeitet. Was auch gleich bleibt: Die Preise sind fair, die Gewichte im Gegenzug aber sehr hoch.
Sowohl das 141 als auch 161 gibt es in vier Größen: P1, P2, P3 und P4. Das entspricht in etwa der Größen-Range S bis XL. In Größe P1 werden die Bikes als Mullet-Bike mit 27,5-Zoll-Vorderrad und 29-Zoll-Hinterrad ausgeliefert. In den Größen P2 bis P4 kommt das Bike als Full-Twentyniner.

Per Flipchip im Ausfallende lässt sich die Kettenstrebenlänge um 10 mm verlängern. (448 & 458 mm beim 29"-161 in Gr. P3).
Der Hinterbau ist dank Flip-Chip in den Ausfallenden variabel, so lässt sich die Kettenstrebenlänge individuell wählen, zwei Settings mit 10 mm Differenz stehen zur Wahl. Zusätzlich sitzt ein weiterer Flip-Chip in der Dämpferanlenkung, also dem Verbindungsstück zwischen Federbein und Hinterbau. Dort kann man das Bike einfach auf ein MX- oder 29"-Setup umbauen.
Die neue Kinematik soll für ein lineares, noch sensibleres Ansprechverhalten insbesondere im ersten Federwegbereich sorgen, ohne gute Endreserven einzubüßen. "Aligned Linear Progression Suspension" (kurz A.L.P.) nennt Privateer sein Hinterbau-Konzept. Statt auf eine komplett andere Technik (z.B. High Pivot oder Sechsgelenker) umzusteigen, wurde das Horst-Link-Heck verfeinert.
Wichtige Themen für Privateer sind auch Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit. So setzt das Bike auf doppelte Dichtungen an allen Lagern. Die Leitungen sind allesamt außen verlegt, wodurch sich Schaltzüge und Co. einfacher tauschen und Defekte leichter beheben lassen. Die geschmiedete Umlenkwippe besteht nur aus einem Teil, die ISCG-Halterungen zur Kettenführung lässt sich austauschen.
Zudem ist ein umfangreicher Schutz an Unterrohr, Sitzstrebe und Kettenstrebe integriert. Besonders haltbar machen das Bike auch die 42 mm großen Rillenkugellager am Hauptlager, die Enduro Bearings beisteuert. Die vollkugelige Konstruktion setzt auf mehr Kugeln in den Lagern, wodurch diese den hohen Kräften im Enduro-Einsatz besser standhalten können. In den Frame passt in jeder Rahmengröße mindestens eine 600-ml-Trinkflasche. Zudem ist am Oberrohr ein Tool Mount an Bord.

Die externe Zugführung sieht zwar nicht besonders clean und schick aus, freut aber den schraubfreudigen Enduristen.
Geometrie: Privateer 161
Im Vergleich zur ursprünglich 2020 vorgestellten Generation 1 des 161 ist der Nachfolger an einigen Ecken leicht verändert worden, viele Maße bleiben gar gleich. Kein Wunder, schließlich war das Bike schon zu der Zeit ein kompromissloses, auf EWS-Racing getrimmtes Enduro-Bike. Während der Reach (490 mm in Größe L/P3) identisch bleibt, wächst der Stack um 9 mm auf nun 652 mm.
Der Sitzwinkel bleibt bei sehr steilen 80 Grad, der Lenkwinkel ist mit 64° modern, aber nicht extrem gezeichnet. Im 29er-Setting misst der Radstand üppige 1297 mm Länge, die Kettenstrebenlänge (größenspezifisch) beträgt dann ebenso lange 458 mm. Damit verspricht das Bike vor allem eines: Laufruhe en masse. Du suchst den ultimativen Park-Shredder? Beim 161 gibt es zudem die Möglichkeit, das Heck auf noch potentere 174 mm Federweg "aufzubocken" und eine Doppelbrückengabel zu verbauen.
Geometrie: Privateer 141
Neben dem 161 bietet Privateer das All-Mountain-Bike 141 mit 150 mm Hub an der Front an. Der Lenkwinkel des 141 steht bei 64,5 Grad, der Sitzwinkel bei 78,5 Grad. Damit ist die Geo des Bikes der des 141 sehr ähnlich und für ein Trailbike/AM sehr flach und lang ausgelegt. Eine richtige Ballermaschine für die Hometrails also. Der Reach misst 465 mm in M (P2) und 485 mm in L (P3).
Modelle & Verfügbarkeit
Privateer bietet vom 141 und 161 jeweils ein Frameset (inkl. Dämpfer) sowie eine Ausstattungsvariante an. Ein neues EU-Heaquarter in Deutschland ermöglicht Privateer künftig noch bessere Logistik- und Service-Möglichkeiten. Das Frameset des 141 kostet 2089 Euro inkl. Fox-Float-X-Performance-Elite-Dämpfer, für das 161 Framekit sind 2179 Euro samt Federbein (Fox Float X2 Performance Elite) fällig.
Privateer 141 Komplettbike (4789 Euro)

- Federgabel: Fox 36 Performance Elite (150 mm)
- Dämpfer: Fox Float X Performance Elite (141 mm)
- Schaltgruppe: SRAM GX Eagle
- Bremsen: Hayes Dominion A4
- Laufradsatz: Hunt Enduro Wide V2
- Reifen: Maxxis Assegai/DHR II Exo+/DD
- Gewicht: 17,3 kg
Privateer 161 Komplettbike (4879 Euro)

- Federgabel: Fox 38 Performance Elite (170 mm)
- Dämpfer: Fox Float X2 Performance Elite (161 mm)
- Schaltgruppe: Shimano XT/SLX
- Bremsen: Hayes Dominion A4
- Laufradsatz: Hunt Enduro Wide V2
- Reifen: Maxxis Assegai/DHR II DD/DH
- Gewicht: 18,5 kg
Ab Freitag, 16. Februar, können die beiden Bikes auf privateerbikes.com vorbestellt werden. Außerdem lässt Privateer wissen: "Die Rahmen werden ab der 1. Maiwoche und die Komplettbikes ab der 5. Maiwoche auf Lager sein." Im Hinblick auf die derzeit schwierige Marktsituation der Bikebranche sind die zwei Räder in ihrer Stückzahl für 2024 begrenzt. Wer bis zum 30.04.24 bestellt, bekommt das jeweils andere Hinterrad (29" bei Größe P1, 27,5" bei P2 bis P4) der Schwestermarke Hunt Wheels inkl. Reifen kostenlos dazu.