Vor einigen Monaten hat Mondraker sein Light-E-MTB Neat vorgestellt, das auf den TQ-HPR50-Motor setzt. Nun folgt der "große Bruder" – sowohl in Hinblick auf Federweg als auch im Hinblick auf das Aggregat. Denn diesmal verbauen die Spanier den Bosch-Performance-SX-Motor, der nicht nur etwas mehr Drehmoment bereitstellt, sondern auch den größeren Akku bietet.
Kurz & knapp: Mondraker Dune
- neues Enduro-Light-E-MTB
- Voll-Carbon-Rahmen, ab 19,4 kg
- 170-180/165 mm Federweg
- moderne, abfahrtsorientierte Geometrie
- Bosch-Performance-SX-Motor
- fest verbaute 400-Wh-Batterie
- vier Größen, drei Modelle ab 7999 Euro
Mit 165 mm Federweg hinten und je nach Modell 170 bis 180 mm Hub an der Front richtet sich Mondrakers Dune an abfahrtsorientierte Biker*innen. Alle Varianten sind bis 150 Kilo Systemgewicht zugelassen. Gemein haben sie zudem das Mullet-Setup mit 29"-Laufrad vorne und 27,5" hinten. Das kleinere Hinterrad soll für mehr Bewegungsfreiheit und ein agileres Handling sorgen. Ein Umbau auf ein Full-Twentyniner-Setup ist nicht möglich. Das Topmodell XR wiegt in Größe M leichte 19,4 kg.

Alle Leitungen laufen besonders clean durch den Steuersatz in den Rahmen. Besonders ist, dass Mondraker neben dem ins Oberrohr eingelassenen Display auch ein Kiox-500-Display mit richtigem Bildschirm an den Lenker schraubt.
Bosch SX: 55 Nm & 400 Wh
Herzstück des Dune ist neben dem Voll-Carbon-Rahmen der für einen Leichtmotor sehr kräftige, super abgestimmte Bosch-SX-Motor, der in der Spitze neben 55 Nm Drehmoment enorme 600 Watt Spitzenleistung freigibt – eine hohe Trittfrequenz vorausgesetzt. Im Unterrohr steckt ein fest verbauter 400-Wh-Akku. Optional lässt sich am Unterrohr ein Range Extender mit 250 Wattstunden Zusatzsaft befestigen. Der Aufsitzakku kostet um 500 Euro, Mondraker bietet diesen allerdings nicht direkt an. Untypisch für ein Light-E-MTB: Mondraker verbaut ab Werk sowohl ein Kiox-500-Display mittig am Lenker als auch den integrierten und etwas schlichteren System Controller als Oberrohr-Display.
Mondraker Dune: Geometrie
Das Dune wird es in vier Größen von S bis XL geben. Da nicht alle Modelle auf denselben Front-Federweg setzen, unterscheidet sich die Geometrie leicht, vor allem Sitz- und Lenkwinkel. Wir beziehen uns auf die Geometrie der beiden Bikes Dune R und Dune RR. Der Lenkwinkel liegt so bei 64 Grad, der Sitzwinkel hingegen bei steilen 77,5 Grad. Die Kettenstreben messen in allen Größen 445 mm, der Radstand misst in Rahmengröße L üppige 1285 mm Länge. Der Reach liegt in Rahmengröße M bei 465 mm, in Größe L bei 485 mm und 505 mm in XL.
Ausstattungsvarianten des Dune
Drei Modelle des Dune ab 7999 Euro sowie einen Rahmen (6799 Euro mit Motor, Akku & Co. sowie Dämpfer und Vorbau) bietet Mondraker an. Das Dune R kommt mit Fox-Performance-Fahrwerk, Sram-GX/NX-Schaltung und -DB8-Bremsen. Wie an den anderen beiden Bikes werden Maxxis-Reifen (Assegai/Minion DHR II) und E-Thirteen-Laufräder montiert. Preis: 7999 Euro. Für 9499 Euro verbaut Mondraker am Modell Dune RR ein Öhlins-Fahrwerk, bestehend aus RXF-38-M.2-Federgabel und TTX2-Luftfederdämpfer. Sram-Code-Bremsen und eine GX-Transmission-Schaltgruppe runden das Paket ab.

Das Mondraker Dune R mit 170/165 mm Federweg ist das günstigste der drei Dune-Ausstattungsvarianten.
Das dritte Bike ist das Topmodell XR, hier greift Mondraker ganz weit oben ins Teileregal ... Die Spanier statten das Bike mit einer Sram-Transmission-Funkschaltung, Carbon-Laufrädern von E-Thirteen sowie ebenfalls Parts des schwedischen Fahrwerksspezialisten Öhlins, diesmal mit Coil-Dämpfer aus. Das 11.999 Euro teuren Modell ist das einzige Modell, das vorne 180 mm Hub bietet. Die beiden anderen Varianten setzen auf immer noch üppige 170 mm Federweg.
Mondraker Dune XR im Test
Unser Redakteur Lukas Ittenbach ist dieses Bike beim Pressecamp im portugiesischen Cascais bereits ausgiebig gefahren.

Wir konnten bereits viele Testeindrücke auf dem neuen Dune sammeln.
Dank des langen Radstands von 1289 mm (XR in Gr. L) zeichnet sich das Dune vor allem durch üppige Laufruhe aus. Auch in ruppigstem Gelände mit Wurzelteppichen, Drops und Co. agiert es mit viel Spurstabilität, schenkt enorme Sicherheit. Der flache Lenkwinkel trägt in Kombination mit dem komfortablen, dennoch stabil im Hub stehenden Fahrwerk samt Stahlfederbein seinen Teil zur höchst potenten Downhill-Performance bergab bei.
Auch Cockpit- und Reifenwahl (Maxxis Assegai/Minion DHR II) sind bar jeder Kritik, so kommt der Heck-Pneu mit doppelt verstärkter Karkasse. Bergauf sorgen das angesichts der potenten Parts nicht zu hohe Gewicht von 19,7 Kilo und der moderat-steile Sitzwinkel für flinkes Vorankommen. Der für einen Light-Motor bärige Bosch SX agiert kraftvoll und arbeitet vor allem bei hoher Trittfrequenz besonders lebendig. Die Reichweite entspricht dem Standard in der Light-Kategorie, der 400-Wh-Akku ist jedoch nicht entnehmbar. Unser Testbike in L wog angesichts der Federwegskategorie und nicht auf Leichtbau getrimmten Komponenten gute 19,7 Kilo.
Fazit: Starker Motor, famoses Fahrwerk, geniales Handling, feinste Parts, faires Gewicht – das Dune Carbon XR setzt neue Maßstäbe in der noch kleinen Klasse der Light-E-Enduros. Der Preis ist dementsprechend hoch.