Keiner gibt es gerne zu, den meisten ist es schon passiert: ein Sturz mit dem Rad. Während es in vielen Fällen nur Blutergüsse und schmerzhafte Kratzer zu beklagen gibt, ist leider auch die Gefahr größerer Unfälle immer gegeben. Zu den besonders gefährdeten Körperregionen gehören dabei der Brustkorb, der Nacken und die Wirbelsäule. Die B’Safe genannte Airbag-Weste von Helite will zukünftig vor schweren Verletzungen in diesen Bereichen schützen.

So funktioniert die Weste
Die Grundlage des smarten Kleidungsstücks sind zwei Sensoren, die miteinander kommunizieren. Als Basis des Systems fungiert der sogenannte CDU-Sensor (Crash Detector Unit) in der Weste, der die Bewegung des Fahrers in Echtzeit analysiert, Stürze erkennt und automatisch den Airbag auslöst (innerhalb von 80 Millisekunden). Zudem liefert ein Sensor unter dem Sattel Informationen über Erschütterungen und leitet diese an den CDU-Sensor weiter.
Im Zuge dieses Austausches entstehen zwei Erkennungsmöglichkeiten:
- Ohne eine Erschütterung, also zum Beispiel wenn der Radfahrer auf der Straße ausrutscht, erkennt der CDU-Sensor den Sturz und entscheidet über das Auslösen.
- Bei einer Erschütterung wie einem Schlag gegen den Bürgersteig sendet der Sensor unter dem Sattel einen Alarm an den CDU-Sensor. Dieser entscheidet dann, ob er die Weste auslöst.
Aus diesen Komponenten besteht die Helite B’Safe
Die in den Größen S, M, L und XL gefertigte Jacke wird aus wasserabweisenden, aber gleichzeitig leichten und atmungsaktiven Textilien geschneidert und in den Farben Schwarz und Neongelb erhältlich sein. Eingebaute Reflexstreifen machen die Träger auch nachts weithin sichtbar.

Der CDU-Sensor befindet sich in der linken Brusttasche der Weste, in der großen Bauchtasche darunter ist die CO2-Kartusche untergebracht. Sie dient zur Auslösung und soll problemlos gewechselt werden können. Die Weste verfügt über ein einfaches An/Aus-System und ist über USB-Kabel aufladbar. Sieben Tage Batterielaufzeit sollen insgesamt möglich sein.
Der Sattel-Sensor verfügt hingegen über fünf Jahre Batterielaufzeit und wird wie eine Rückleuchte unterhalb des Sattels montiert.
So wurde das System getestet
Seit der ersten Idee im Januar 2016 hat der Hersteller kontinuierlich am System gearbeitet und verschiedene Konzepte und Prototypen getestet. Im März 2018 wurde der erste funktionelle Prototyp hergestellt, der zwei Testphasen über mehrere Monate hinweg durchlief. Unter anderem fuhren 30 Fahrradpendler mit unterschiedlichen Alltagsprofilen damit zur Arbeit. Im Juli dieses Jahres startete dann schließlich die Produktion und bei der Eurobike steht die Einführung für Europa an. Als möglicher Preis wurden 650 Euro genannt.