Rose Mayor Plus 3 im Test: So gut ist das Trekking-Rad mit Bosch-Antrieb wirklich!

Rose Mayor Plus 3 mit Enviolo Automatiq im Test
Trekking-E-Bike mit Traum-Ausstattung im Test

Veröffentlicht am 29.06.2025

Drei Rahmen, fünf Modelle: Das Mayor Plus von Rose macht die Wahl zur Qual. Nicht nur, dass es das E-Hardtail sowohl als klassischen Diamantrahmen, sondern auch mit Trapez- oder Tiefeinsteigerrahmen gibt, sondern auch noch als klassischen City-Tourer oder als etwas sportlicheren (und leichteres) E-SUV. Typisch für den Kult-Versender aus Bocholt startet das Mayor bei günstigen (aktuell rabattierten) 3299 Euro für das SUV 1, unser Plus-3-Modell kostet mit 5599 Euro schon über 2000 Euro mehr. Noch günstigere E-Bikes haben wir hier in der Test-Zusammenfassung.

Steifer Alu-Rahmen in drei Varianten

Logisch: 5599 Euro sind eine Stange Geld – für die man beim Versender auch durch die Bank ordentliche Teile bekommt. Das fängt schon beim superstabilen Rahmen an. Saubere Schweißnähte, super Verarbeitung und eine zeitgemäßg hohe Zuladung von rund 120 Kilo. Top! Angetrieben wird das Mayor Plus dabei immer von einem Bosch Performance Line CX Motor der vierten, smarten Generation. Den kann man in einem Satz abhandeln: tolle Fahrleistungen, leider aber kein Leisetreter. Ein CX-Motor der aktuellen, fünften Generation vermisst man nur, wenn man unbedingt Stille unter sich haben möchte – oder aber mit 100-Nm-Drehmoment vor den Arbeitskollegen angeben will. Alle anderen finden hier einen starken Motor mit ebenso starkem, 750 Wattstunden fassenden Stromspeicher und einem infofreudigem Kiox-300-Display samt LED-Remote. Weh tut hingegen das Gewicht: 30 Kilo dürfte für wie viele schlicht zu stattlich sein.

Was-will-man-mehr-Ausstattung

Auch die weitere Ausstattung ist buchstäblich eines Majors würdig. Geschaltet? Vollautomatisch und ohne Eingriffsmöglichkeiten (am Lenker) per Enviolo-Automatiq-Nabenschaltung, dank des verbauten Gates-Carbonriemens ist der Antrieb somit quasi wartungsfrei. Und gebremst? Wird mit der berühmt-berüchtigten Shimano-XT-Anlage, eine im Alltag sorglos funktionierendes Bauteil aus Japan. Als Federgabel steckt eine Suntour Mobie 34 im Steuerrohr, diese ist dank Luftkammer auf das Fahrergewicht einstellbar und hat mit 100 mm Federweg nach heutigen Maßstäben zwar keine Trail-Qualitäten, sollte auf alltäglichen Schotterwegen jedoch prima funktionieren. Wie üblich rollt das Trekking-Rad auf 27,5-Zoll-Reifen von Schwalbe, die Lichtanlage bestehend aus Lezyne-Frontlicht und Supernova-Rücklicht sind passend gewählte, wertige Komponenten, ebenso die mitfedernde Parallelprogramm-Sattelstütze und die SKS-Spritzschützer.

Im Alltag gefahren: Rose Mayor Plus 3

Aber aufgesattelt und in den Feierabend geschippert. Denn das Mayor Plus versteht sich mehr als bequemer Freizeit-Cruiser, denn als flotter City-Sportler. Das merkt man besonders beim Einstellen des Sattels: Unser Testrad in Rahmengröße L fällt vergleichsweise groß aus – und unsere Sattelüberhöhung entsprechend niedrig. Kein Wunder also, fühlt man sich eher ins Rad integriert, denn über dem Rad thronend. Das ist für lässiges, bequemes Sitzen klasse, wirkt aber alles, nur nicht sportlich.

Einen etwas rumpeligen Start erlebten wir mit der Enviolo-Schaltung. Nicht, weil sie nicht prima schalten würde – sie macht einen Top-Job, sobald man sich an den fehlenden Daumentaster oder Drehgriff gewöhnt hat – sondern wann sie ab Werk schaltet. Bei uns schaltete die Nabenschaltung bei vergleichsweise niedrigen 60 Kurbelumdrehungen in der Minute. Das ist für bummeliges Fahren in der Ebene okay, an Steigungen besonders für trainierte Radfahrer aber schlicht zu niedrig. Nachdem wir per App (Anleitung gibt es hier) die Schwelle auf 70 Umdrehungen hochgestellt hatten, kletterte das Mayor auch deutlich besser. Aber: Mit 380 % Bandbreite ist die Automatik-Schaltung nur mit Turbo-Einsatz für alpines Geläuf gerüstet.

Nichts zu kritteln hatten wir indes einmal mehr an der Ausstattung. Die verbaute XT-Bremse mit 180er-Scheiben ist ein wertiger, top verzögernder Stopper, die Lezyne-Supernova-Lichtanlage ein heller Begleiter. Auch der Racktime-Gepäckträger funktionierte bei unserem Testbike tadellos, dank Snapit-2.0-System ist er mit vielem, wenn auch proprietärem Zubehör kompatibel.

Test-Fazit: Rose Mayor Plus 3

Kurzum: Das Mayor Plus 3 ist ein toller, eher gemächlicher Tourer mit sehr guter Ausstattung, eher hohem Gewicht, aber dafür zeitgemäß hoher Zuladung. Geschmackssache ist die Rahmengeometrie samt dessen Maße: Unser Testrad in Größe L war dem 1,80-m-Tester fast etwas zu groß gewachsen, dafür saß man mit entsprechend niedrigem Sattel schön ins Rad integriert. Unsere Empfehlung: Interessierte sollten unbedingt eine Testfahrt machen – oder eher eine Rahmengröße kleiner wählen als sonst üblich.

👍 Das gefällt

  • schöner Alu-Rahmen, drei Formen wählbar
  • für den Preis sehr gut ausgestattet
  • solide Fahreigenschaften
  • sehr gute Reichweite, toller Motor

👎 Das weniger

  • mit 30 Kilo wahrlich kein Leichtgewicht
  • ... dementsprechend in der City kein Kurvenräuber
  • Automatik-Schaltung braucht Eingewöhnung
  • Rahmen fällt groß aus

💗 Das perfekte Rad für ...

  • Schaltfaule Vielfahrer, die einen komfortablen E-Tourer ohne sportliche Ambitionen suchen