Der Mittelmotor, oder auch Tretlagermotor genannt, festigt von Saison zu Saison seine Vormachtstellung unter den E-Bike-Antrieben. Die meisten E-Bike-Hersteller wählen den Mittelmotor als Antrieb – Ob Tiefeinsteiger, E-Mountainbike oder S-Pedelec macht dabei keinen Unterschied.
Laut einer Studie der Vergleichsplattform Greenfinder und des Marketing-Dienstleisters mod21, besitzen 54 Prozent der E-Bikes einen Mittelmotor.
Bosch, Brose, Continental, Impulse, Panasonic, Shimano und Yamaha teilen sich den Motoren-Markt
Was für einen Antrieb wollen Sie fahren? Meist fällt meistens als Erstes der Name Bosch. Die Stuttgarter haben sich als Marktführer in Sachen E-Bike-Antriebe etabliert. Aber die Konkurrenz hat in den letzten Jahren stark aufgeholt. Shimano beispielsweise nutzt seine Erfahrungen als Komponentenhersteller im Radbereich und schafft es wie kein zweiter Anbieter, seine Antriebe mit hauseigenen Schaltungen zu kombinieren und so zu intelligenten E-Einheiten zu vereinen. Hinzu kommt, dass die Japaner für 2019 mit gleich drei neuen Motoren am Start sind: dem Einsteigermodell Steps E5000, dem E6100 für den City- und Trekking-Bereich und dem E7000 für E-Mountainbikes.
Eine breite Antriebspalette hat auch Brose zu bieten. Der Automobilzulieferer deckt mit seinen Motoren mittlerweile alle Einsatzbereiche des E-Bikens ab: von City über Trekking bis E-MTB und schnelle S-Pedelecs. Jüngste Mitglieder der Motorenflotte von Brose sind der Drive C für die Stadt und der Drive S Mag fürs Gelände. Aus Fernost kommen weitere Konkurrenten auf dem Antriebsmarkt, wie beispielsweise Yamaha oder Panasonic. Beide Firmen experimentierten bereits in Sachen E-Bike-Motoren, lange bevor der Boom zu Beginn dieses Jahrzehnts eingesetzt hat. Heute sind Yamaha-Motoren in vielen E-Bikes von Giant oder Haibike verbaut, Panasonic-Antriebe finden sich in zahlreichen Pedelecs von Flyer. Einen eigenen Antrieb hat Derby Cycle mit dem Impulse-System entwickelt. Dieses kommt unter anderem in E-Bikes der Derby-Marken Kalkhoff und Raleigh zum Einsatz.
Worin liegen die Vorteile des Mittelmotors?
Durch die zentrale Position befindet sich der Schwerpunkt in der Mitte des E-Bikes. Somit ermöglichen Mittelmotoren das normalste Fahrradgefühl und eine ausgewogene Fahrweise. Weiterer Vorteil für komfortbewusste Fahrer: Der Mittelmotor erlaubt die Verwendung einer Rücktrittbremse.
Was sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Mittelmotoren?
Egal ob bequemer Tiefeinsteiger, komfortables Trekking-E-Bike oder sportliches E-Mountainbike: Der Mittelmotor ist ein Universalantrieb, der sich in allen E-Bike-Kategorien wohlfühlt.
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften beträgt die Leistung aller Pedelec-Mittelmotoren maximal 250 Watt. Maßgeblich unterscheiden sich Mittelmotoren unterschiedlicher Hersteller und Typen durch ihr maximales Drehmoment.
Mittelmotoren mit niedrigem Drehmoment, wie z.B. die Bosch Active-Line mit 48 Nm, beschleunigen das E-Bike sanft. Antriebe mit hohem Drehmoment (z.B. der Brose-Mittelmotor mit 90 Nm), sorgen dagegen für kraftvolle Beschleunigung.
In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Mittelmotoren folgender Hersteller:
Technische Daten einzelner Mittelmotoren zum Vergleichen
Damit Sie auf allen Unterseiten den Überblick über die technischen Daten einzelner Mittelmotoren behalten, finden Sie auf jeder Seite dieses Artikels den nachfolgenden Faktencheck. Somit können Sie die wichtigsten Kenndaten schnell miteinander vergleichen.
Mittelmotoren im Vergleich: Bosch
Bereits seit 2010 bietet das schwäbische Unternehmen Bosch Mittelmotoren für E-Bikes an. Boschs E-Bike-Karriere begann mit dem Antriebssystem Classic-Line – der Mittelmotor hatte ein Drehmoment von 50 Nm und wog rund 4 Kilo (ohne Akku).
Bosch Performance Line CX: Mittelmotor für E-Mountainbikes
Der anhaltende Trend der E-Mountainbikes beeinflusste die Bosch-Entwicklung dahingehend, dass Bosch 2016 das Antriebssystem Performance Line CX speziell für E-Mountainbikes einführen wird. Mit einem Drehmoment von 75 Nm und einer maximalen Unterstützungsstufe von 300 Prozent, soll der Bosch-Performance-CX-Antrieb sportliche Fahrer ansprechen.
Der kräftigste Motor aus dem Hause Bosch ist der Performance Line CX. Er stellt 75 Newtonmeter Drehmoment in der Spitze bereit und ist für den Einsatz im Gelände ausgelegt. Der Motor gehört nicht zu den leisesten Vertretern auf dem Markt, überzeugt aber durch seine Power. Seit der Saison 2018 besitzt der CX mit dem E-MTB-Modus eine spezielle Unterstützungsstufe. Hier passt der Motor seine Kraft dynamisch an die Leistung des Fahrers an. In steilen Bergauf-passagen unterstützt er kräftiger, in der Ebene steuert er weniger Power zu. Für die Saison 2019 hat Bosch dem CX-Motor zudem eine kräftigere Schiebehilfe spendiert, was vor allem E-Mountainbikern im steilen, unfahrbaren Gelände hilft. 2020 gibt es nun die neue Generation des Bosch Performance Line CX-Motors: kleiner, leichter und harmonischer ist der neue CX-Motor. Hier erfahren Sie alle Details zum Bosch-Performance-CX-Antrieb.
Bosch Performance Line: kraftvoller Mittelmotor für den sportlichen Einsatz

Die Performance Line ist nicht ganz so kraftvoll abgestimmt wie die Performance Line CX, wird aber dennoch bei einigen E-Mountainbikes verbaut. Ab 2020 gibt es, wie bei der CX-Ausführung, die neue Generation der Performance Line. 65 anstatt bisher 63 Nm und einer Unterstützung von maximal 300 Prozent statt bisher 275 Prozent leistet der neue Bosch-Performance-Antrieb. Außerdem ist er geschrumpft, leister und harmonischer. Alle Infos zur neuen Performance Line gibt es hier.
Möchte ein E-Bike-Hersteller sein S-Pedelec mit einem Bosch-Antrieb ausstatten, kommt er um die Performance-Line nicht herum. Bosch bietet nur den Antrieb Performance Line in einer 350 Watt starken Version für S-Pedelecs an.
Die Daten zum E-Bike-Antrieb Bosch Performance Line (laut Hersteller):
Bosch Active Line: sanfter Antrieb für komfortbewusste E-Biker

Zur Saison 2018 präsentierte der Marktführer in Sachen E-Bike-Antriebe den überarbeiteten Active-Line- und den Active-Line-Plus-Motor. Beide Antriebe überzeugen durch ihre harmonische Abstimmung und ihre leise Arbeitsweise. Sie sind mit 2,9 bzw. 3,2 Kilogramm die leichtesten Motoren von Bosch. Mit maximalen Drehmomenten von 40 bzw. 50 Newtonmetern kommen sie vor allem in Stadt-Pedelecs zum Einsatz.
Die Active Line ist Boschs Antriebssystem für komfortbewusste E-Biker. Die Bosch-Active-Line kann mit Rahmenakkus oder Gepäckträgerbatterien bestückt werden.
Die Daten zum E-Bike-Antrieb Bosch Active Line (laut Hersteller):
Bosch-Akkus ab 2018 mit höherer Kapazität
Bis zur Saison 2015 waren die Powerpack genannten Bosch-Akkus mit Kapazitäten von 300 Wh und 400 Wh erhältlich. 2016 erweiterte Bosch seine Batterien um das Powerpack 500 mit einer Kapazität von 500 Wh.

Mehr Akkukapazität bedeutet aber auch mehr Gewicht. Außerdem schreitet die Entwicklung der Energiedichte so schnell voran, dass Bosch eine jährliche Steigerung der Akkukapazität nicht für sinnvoll hält. Deshalb zeigte Bosch zunächst eine komplett integrierte Batterie, für das Modelljahr 2018 war der erste Powertube erhältlich – in der ersten Generation mit 500 Wh Kapazität. Für 2020 erweitert Bosch die Range des Powertubes – es wird ihn zusätzlich in einer 625-Wh- und 400-Wh-Variante geben.
Mittelmotoren im Vergleich: Brose
Der Brose-Motor zählt zu den jüngeren Vertretern der Mittelmotoren. 2013 wurde der E-Bike-Antrieb des Automotive-Zulieferers Brose auf der Internationalen-Automobil-Ausstellung (IAA) vorgestellt. Von Anfang an dabei: E-Bike-Hersteller Rotwild.
Optisch ist der Brose-Motor wenig auffällig. Der Motorblock kann gedreht am Rahmen befestigt werden, wodurch eine Integration des Motors in die Rahmenteile leicht möglich ist. Beim 2016er E-MTB R.X+ hat Rotwild auch den Akku ins Unterrohr integriert.
Besonderheit des Brose-Mittelmotors: Der Brose-Motor erlaubt den Einsatz eines Mehrfachkettenblattes. Nicht alle Mittelmotoren können mit zwei Kettenblättern (vorne) ausgestattet werden. Durch das zweite Kettenblatt und einen Umwerfer, erweitert sich das Schaltspektrum.
Im Gegensatz zu einigen anderen Motor-Herstellern, vertreibt Brose seinen Mittelmotor nicht ausschließlich als System. So können E-Bike-Hersteller den Brose-Motor auch mit Akkus und weiteren elektronischen Komponenten anderer Hersteller kombinieren.
Brose Drive C
Jüngster Spross ist der Drive C für den Einsatz in der Stadt, den die Berliner zur laufenden Saison 2019 auf den Markt gebracht haben. Der Drive C ist mit seinen 50 Newtonmetern maximalem Drehmoment nicht auf übermäßige Power, sondern auf eine harmonische Unterstützung und sanftes Ansprechverhalten ausgerichtet. Davon konnten sich die ELEKTROBIKE-Redakteure in Tests bereits überzeugen.
Brose Drive T und TF
Neben dem Drive C hat Brose mit dem Drive T einen Motor für den Trekking- und Touren-Einsatz sowie mit dem Drive TF einen Antrieb für schnelle S-Pedelecs im Programm.
Brose Drive S und S Mag
Für E-Mountainbiker bietet der Automobilzulieferer gleich zwei Motoren: den Drive S Alu mit Aluminiumgehäuse sowie den Drive S Mag mit einer Magnesiumhülle. Letzterer bringt mit 2,9 Kilogramm nicht nur 500 Gramm weniger auf die Waage als die übrigen Brose-Motoren, er setzt auch in Sachen Kraftentfaltung gegenüber dem Drive S Alu noch eine Schippe drauf und liefert 30 Prozent mehr Power. Außerdem besitzt der Drive S Mag mit dem sogenannten Flex Power Mode eine neue Unterstützungsstufe. Im Flex Power Mode steuert der Motor seine Leistung dynamisch zu, je nachdem, wie viel Kraft der E-Biker aufs Pedal bringt. Der neue Modus liefert außerdem eine höhere Leistungsentfaltung bei hohen Pedalumdrehungen sowie ein besonders schnelles Ansprechverhalten.

Pluspunkt bei Brose: Alle Motoren arbeiten äußerst leise und lassen sich unauffällig ins Rahmendesign der E-Bikes integrieren.
Brose Akkus und Displays
Im Gegensatz zu anderen Antriebsherstellern hat Brose keine eigenen Akkus im Programm. Stattdessen kombiniert das Unternehmen seine Motoren mit Batterien von externen Akkuspezialisten wie BMZ, Simplo, Phylion oder HiTech Energy. Ab 2020 soll es auch eigene Akkus geben.

Auch die aktuellen Displays und Steuereinheiten fertigt Brose nicht im eigenen Haus. Sowohl das Brose Comfort-, als auch das Brose Classic-Display stammen beide vom schwäbischen Automobilzulieferer Marquardt. Das soll sich allerdings ändern: Für die nahe Zukunft hat Brose bereits eine eigene Display-Linie mit mehreren eigenständigen Modellen angekündigt.
Die Daten der Mittelmotoren von Brose im Überblick (laut Hersteller):
Mittelmotoren im Vergleich: Continental
Der E-Bike-Antrieb von Continental basiert auf dem von Brose entwickelten Mittelmotor. Hauptsächlich unterscheiden sich die beiden Antrieb durch das Vermarktungskonzept ihrer Hersteller: Während Brose seinen Motor als einzelnes Bauteil anbietet, ist der Continental-Mittelmotor ausschließlich als Antriebssystem erhältlich.
Das Conti eBike System besteht aus:
- Mittelmotor
- Display
- Bedieneinheit
- Akku für Unterrohr oder Gepäckträger
- Ladegerät
Conti eBike System mit 50 Nm Drehmoment und Riemenantrieb
Technisch unterscheidet sich das Conti eBike System vom Brose-Mittelmotor durch ein niedrigeres Drehmoment. Mit einem Drehmoment von 50 Nm unterstützt der Continental-Motor sanfter und ist daher mehr für komfortorientierte E-Biker geeignet.
Mit dem Continental-Mittelmotor kann statt einer Fahrradkette auch ein Carbon-Riemen verwendet werden. Der Carbonriemen läuft über Zahnscheiben aus Aluminium bzw. Edelstahl und zeichnet sich durch niedrigen Wartungsaufwand aus.
Der Zahnriemenantrieb, genannt Conti Drive System, ist ab der Saison 2016 auch mit Zahnscheiben aus Kunststoff erhältlich. Durch das günstigere Material möchte Continental den Riemenantrieb auch bei E-Bikes im Niedrigpreissegment etablieren.
Die Daten des Mittelmotors Conti eBike System im Überblick (laut Hersteller):
- Leistung: 250 Watt
- Drehmoment: 50 Nm
- Unterstützungsstufen: 6
- Gewicht: k.a.
Mittelmotoren im Vergleich: Impulse
Der E-Bike-Mittelmotor Impulse kam in erster Generation bereits 2011 auf den Markt. Hersteller des Impulse-Antriebs ist das Unternehmen Derby Cycle, dem auch Fahrradmarken wie Kalkhoff, Raleigh, Focus oder Univega angehören. Daher wird der Impulse-Antrieb exklusiv in E-Bikes der Firma Derby Cycle verbaut.
Der Mittelmotor Impulse sorgte 2012 für Aufsehen in der E-Bike-Szene. Damals gelang es Derby Cycle als ersten Antriebshersteller, einen Mittelmotor mit einer Rücktrittbremse zu kombinieren. Bis dato war es konstruktionsbedingt nicht möglich, E-Bikes mit Mittelmotor und Rücktrittbremse auszustatten.
Impulse-Mittelmotor bietet hohe Reichweite, aber wenig Power
Derby Cycle brachte den Impulse-Motor zum ersten Mal im Jahr 2011 in E-Bikes seiner Marken Kalkhoff und Raleigh zum Einsatz. Er war damals der erste Mittelmotor, der sich mit einer Rücktrittbremse kombinieren ließ.
Heute kommen in Pedelecs von Derby Cycle verschiedene Impulse-Motoren zum Einsatz, unter anderem der Impulse 2.0 mit 70 Newtonmetern Drehmoment und drei Unterstützungsstufen. Große Stärke des Impulse 2.0 ist die sogenannte Shift-Sensor-Technologie. Hier sorgt ein Sensor dafür, dass der Motor während des Schaltvorgangs seine Unterstützung für kurze Zeit unterbricht und dadurch ein reibungsloses Schalten möglich ist. Der Impulse EVO kommt mit 80 Newtonmetern und vier Unterstützungsmodi.
Impulse Evo

Im Vergleich zum 2.0 arbeitet die EVO-Version deutlich leiser. Vom Impulse EVO gibt es mit dem EVO Next mittlerweile einen Nachfolger. Dieser unterscheidet sich in seiner Leistung nicht vom Vorgänger. Lediglich die in Zusammenhang mit dem EVO Next verbauten Displays und Akkus machen den Unterschied zum Vorgänger aus. Für den sportlichen Einsatz hat Derby außerdem den Impulse EVO RS (Bild) im Angebot. Er bringt im Vergleich zum EVO mehr Leistung. Die Impulse-Motoren gibt es auch in einer S-Pedelec-Variante mit 350 Watt Nennleistung.
Impulse Akkus und Displays
Akkus für den Impulse 2.0, EVO und EVO Next sind in Kapazitäten von etwa 400 bis 600 Wattstunden erhältlich und alle hinter dem Sitzrohr verbaut. Der Impulse EVO RS ist mit einem integrierten Akku mit 500 Wattstunden ausgestattet. Die Displays der EVO-Antriebe bieten außerdem eine integrierte Navigationsfunktion.
Die Daten des Mittelmotors Impulse im Überblick (laut Hersteller):
Mittelmotoren im Vergleich: Panasonic
Panasonic hat, ähnlich wie Yamaha, eine lange Tradition in Sachen E-Bike-Antriebe. Anfang der 1970er-Jahre stellte Firmengründer Konosuke Matsushita in Japan ein E-Bike vor, das zwar nie in Serie ging, den heutigen E-Bikes aber schon sehr ähnlich sah.
Aktuell beliefert Panasonic verschiedene Radhersteller mit seinen Motoren, unter anderem den Schweizer E-Bike-Spezialisten Flyer. Im 2019er-Line-up von Flyer sind verschiedene Panasonic-Mittelmotoren verbaut: der sogenannte Standard-Motor mit 75 Newtonmetern maximalem Drehmoment, der X0-Motor mit 80 Newtonmetern sowie der GX0-Motor, mit 90 Newtonmetern und einem Gewicht von 2,9 Kilogramm der kräftigste und leichteste Antrieb von Panasonic. Zudem kommt bei schnellen Flyer-S-Pedelecs des aktuellen 2019er-Jahrgangs auch der Multi-Speed-Antrieb mit elektronisch gesteuertem Zwei-Gang-Getriebe und 75 Newtonmetern Drehmoment zum Einsatz. Besonderheit bei diesem Antrieb: Die Gänge können manuell per Schaltwippe oder automatisch geschaltet werden.

Alle Panasonic-Motoren bieten drei Unterstützungsstufen (Eco, Standard, High). Bei Flyer ist außerdem ein Automatik-Modus eingebaut, der selbstständig die jeweils beste Unterstützungsstufe wählt.
Panasonic Akkus und Displays
In den aktuellen E-Bikes von Flyer sind Panasonic-Akkus hinter dem Sitzrohr mit 432, 540 bzw. 648 Wattstunden verbaut. Außerdem bietet Flyer auch eigene Akkus an, die teilweise komplett integriert sind. Flyer hat an seinen E-Bikes zwei eigene Farbdisplays verbaut: das große D1 in 3,5 Zoll und das kleinere D0 in 2 Zoll.
Mittelmotoren im Vergleich: Shimano Steps
Shimano ist seit Jahren Marktführer für Schaltkomponenten und Bremsen. Mit dem E-Bike-Antrieb Shimano Steps wollten sich die Japaner bereits 2010 auf dem E-Bike-Markt etablieren. Doch der damals noch als Frontmotor angebotene E-Bike-Antrieb brachte nicht den erhofften Erfolg.
Zur Saison 2014 startete Shimano einen zweiten Anlauf und vermarktet seitdem einen Mittelmotor unter gleichen Namen. Wie Continental und Impulse, setzt auch Shimanos Steps-Antrieb auf eine Systemlösung.
Shimano Steps E8000 und E7000
Shimano unterteilt seine Motoren in zwei Kategorien: MTB und City/Trekking. Bei den MTB-Motoren haben die Japaner den kräftigen Steps E8000 mit 70 Newtonmetern Drehmoment und, seit der Saison 2019, den E7000 mit maximal 60 Newtonmetern im Portfolio. Beide Motoren besitzen jeweils drei Unterstützungsstufen (Eco, Trail, Boost), wobei sich Trail- und Boost-Modus mithilfe der Shimano E-Tube-App individuell einstellen lassen. Im Vergleich zu Boschs E-MTB-Motor Performance Line CX, der knapp 4 Kilogramm auf die Waage bringt, sind die beiden Shimano-Motoren mit jeweils 2,8 Kilo deutlich leichter und kompakter.
Shimano E6000 und E6100
Im Bereich City/Trekking bietet Shimano ebenfalls zwei Motoren an. Den E6000 haben die Japaner schon länger im Programm, für 2019 kommt der E6100 neu dazu. Er ist im Vergleich zum E6000 nicht nur kräftiger (60 statt 50 Nm Drehmoment), sondern auch leichter und sparsamer. Beide Antriebe bieten drei Unterstützungsstufen (Eco, Normal, High). In Kombination mit einer elektronischen Di2-Nabenschaltung kommen Fahrer eines E6000- bzw. E6100-Motors in den Genuss einer Automatikschaltung, die stets den passenden Gang einlegt, ohne dass der Fahrer die Drücker seiner Schaltung betätigen muss.

Für 2019 bringt Shimano außerdem mit dem E5000 einen besonders leichten und kompakten Motor für den Einsatz in der Stadt. Er soll nur 2,5 Kilogramm auf die Waage bringen und besitzt ebenfalls drei Unterstützungsmodi.
Shimano Akkus und Displays
Shimano bietet Akkus mit 504 bzw. 418 Wattstunden an. Die Batterien sind als interne Lösung im Rahmen erhältlich oder als externe Varianten auf dem Unterrohr bzw. am Gepäckträger.

In Sachen Display sind die Japaner sehr flexibel. Unter anderem sind zwei eigene Bedieneinheiten erhältlich: Eine kleinere Anzeige, die sich unterhalb des Lenkers befindet, sowie ein etwas größeres Display mittig auf dem Lenker (Bild). Daneben können die Infos per Bluetooth auf kompatiblen Fahrradcomputern bzw. auf dem Smartphone angezeigt werden. Auch eine Lösung ganz ohne Display ist bei Shimano möglich.
Mittelmotoren im Vergleich: Yamaha
Seit 1993 baut die Firma Yamaha Elektromotoren für Fahrräder. Für die E-Bike-Saison 2016 gibt es ein Update für den Yamaha-Mittelmotor. Das Besondere am Yamaha-Antrieb ist der Zero-Cadence-Support. Der Motor unterstützt bereits bei sehr niedrigen Trittfrequenzen, wodurch der Fahrer bei langsamer Fahrt im schwierigen Gelände Unterstützung genießt.
Weiterhin kann ein E-Bike mit Yamaha-Motor mit einem Doppelkettenblatt bestückt werden. Dadurch erhöht sich das Schaltspektrum.
Kräftiger Yamaha-Mittelmotor 2016 auch für S-Pedelecs
Bereits im Jahr 1993 entwickelte Yamaha in Japan den sogenannten Power-Assist-Antrieb und gilt so als Vorreiter für moderne Pedelec-Motoren. 2014 folgte unter dem Schlagwort Next Generation eine neue Motoren-Variante unter dem Kürzel PW. Er überzeugte vor allem durch seine geringe Größe und seine Leistungsstärke.
Yamaha PW-X
Mittlerweile hat Yamaha seinen PW-Antrieb in verschiedene Richtungen weiterentwickelt: So existiert speziell für E-Mountainbiker der PW-X-Motor, mit 80 Newtonmetern Drehmoment und 3,1 Kilogramm der stärkste und leichteste Antrieb im Yamaha-Sortiment. Im Gegensatz zu den übrigen Yamaha-Motoren, die mit vier Unterstützungsstufen ausgestattet sind, bietet er als Einziger eine fünfte Stufe, den Extra Power Mode. Unter dem Namen SyncDrive Pro kommt der PW-X-Motor auch in E-Bikes von Giant zum Einsatz. Giant hat den Motor mit einer eigenen Software ausgestattet, was ihn noch kräftiger und sensibler im Ansprechverhalten macht.

Yamaha PW-SE und PW-TE
Für den Einsatz in Touren- und City-Pedelecs hat Yamaha den PW-SE- bzw. den PW-TE-Motor im Portfolio. Letzterer besitzt als einziger Yamaha-Motor vier Sensoren. Neben einem Geschwindigkeits-, Drehmoment- und Trittfrequenzsensor ist der PW-TE mit einem Steigungssensor ausgestattet. Dieser ermöglicht, dass der Antrieb je nach Streckenprofil automatisch die für den Fahrer angenehmste Unterstützungsstufe wählt. Mit dem PW-45 rundet ein S-Pedelec-Motor die Produktpalette ab.
Yamaha Akkus und Displays
Auch Yamaha hat mittlerweile einen internen Akku im Angebot. Die neue Intube-Batterie kommt mit einer Kapazität von 600 Wattstunden. Außerdem bieten die Japaner einen Akku, der auf dem Unterrohr aufgesetzt ist, mit 500 bzw. 400 Wattstunden sowie einen Gepäckträger-Akku mit 400 Wattstunden.

Mit dem Display X besitzt Yamaha ein kleines Display, bei dem die Unterstützungsstufe mithilfe einer farbigen LED angezeigt wird. Als neue Modelle ergänzen das längliche Display A und das etwas größere, farbige Display C die Palette. Auf Letzterem lassen sich mittels Smartphone-Anbindung zahlreiche Zusatzfunktionen anzeigen.