Ich bin Lukas "Itte" Ittenbach, begeisterter Radsportler und Redakteur bei MOUNTAINBIKE. Seit über drei Jahren teile ich meine Leidenschaft für MTBs mit unseren Lesern. Einst "während Corona" als Praktikant kurz nach meinem Abitur gestartet, bin ich inzwischen nach zwei Jahren als Volontär fester Teil des kleinen aber feinen Redaktionsteams bei MOUNTAINBIKE. Meine Wurzeln liegen im Cross-Country- und Marathon-Bereich, aber mein Job hat mir einmal mehr gezeigt, wie vielseitig Fahrräder sind. 2023 war ich daher bei allerlei Rennen am Start – egal ob Triathlon, Stage Race, Enduro-Rennen, Marathon oder Straßenrennen. 65
Mountainbikes aller Couleur durfte ich in den letzten 12 Monaten testen und für euch darüber berichten – los geht's mit meinem 2023 Recap!Mein Bike-Produkt 2023
2023 war geprägt von interessanten Innovationen und neuen Produkten, aber eine Neuheit stach für mich in diesem Jahr ganz besonders hervor: Boschs neuer Light-E-MTB-Motor, der Performance Line SX – und die knapp zehn Bikes, die auf der Eurobike im Sommer 2023 bereits mit diesem Antrieb gezeigt wurden. Klar, an E-Bike-Neuheiten kam man in diesem Jahr kaum vorbei, sodass das Thema auch mich als Biobike-Fan in seinen Bann zog.

Kraftprotz: Trotz geringem Gewicht bietet Boschs SX-Aggregat viel Power sowie herausragende Sensibilität.
Der SX-Motor von Branchenriese Bosch sticht dabei mit super Eckdaten und einem prima Fahreindruck heraus – 55 Nm Drehmoment, 400-Wh-Akku und bis zu 600
Watt max. Leistung. Mein Favorit unter den ersten SX-E-Bikes ist übrigens das Conway Ryvon, das wir in Brixen testen durften. Die LT-Variante (Long Travel) mit 170 mm Federweg, dicker Gabel, fetten Reifen und einigen spannenden Bikes wiegt exakt 19 Kilo – top!
Das Leben als MOUNTAINBIKE-Redakteur ist nicht immer nur "Sommer, Sonne, Sonnenschein" - beim Fotoshooting unseres Lesertests im Rahmen des MOUNTAINBIKE TESTIVAL in Brixen regnete es in Strömen.
Meine Fahrrad-Anekdote 2023
Als Redakteur steht man gewissermaßen im "Rampenlicht", in der Öffentlichkeit, ist auf vielen Fotos zu sehen, schreibt Texte, bewertet Bikes. Da bleiben Gespräche über den Job, interessante Diskussionen, auch mal Kritik und einige Fragen über den Alltag als Biketester nicht aus. Eine Situation aus 2023 ist mir im Hinblick darauf besonders gut in Erinnerung geblieben: Als ich mit meinem Kumpel Martin nach einer schönen Rennradtour durch die Eifel zurück nach Trier kam, schnappten wir uns in der Eisdiele des Vertrauens noch zwei Bällchen "auf die Faust" und setzten uns um die Ecke auf eine Parkbank.
Dort wurde ich von einem unserer Tausenden MOUNTAINBIKE-Leser mit dem Satz "Bist du nicht Lukas Ittenbach?" angesprochen. Was mir erst übelst unangenehm war, entpuppte sich als total nettes Gespräch über Gott und die Welt bzw. Trails in der Region und die neusten Tourenfullys. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass es die Menschen, die unser Magazin lesen und jede Ausgabe inhalieren, sobald sie im Briefkasten liegt, tatsächlich gibt! Und manche davon wohnen sogar gleich um die Ecke. Seitdem freue ich mich umso mehr über jegliche Art von Feedback auf meine Magazin-Geschichten und Texte.
Mein Bike-Event 2023
2023 war in Sachen Bike-Events und Rennen definitiv die verrückteste Saison meiner Karriere im Radrennsport. Seit 2015 (damals 13 Jahre jung) fahre ich Radrennen, vor allem auf dem MTB, erst kleine regionale Rennen, später dann auch Nachwuchssichtungs- und Bundesliga-Rennen. Im März 2023 stand dann etwas ganz Besonderes auf der Agenda: das Cape Epic. Gemeinsam mit meinem Arbeitskollegen und inzwischen sehr guten Freund Lukas Hoffmann war ich in Südafrika, um das weltweit härteste Mountainbike-Rennen zu fahren. Aber ... long story short: Statt einer Woche auf dem Bike, habe ich dann ein paar Tage im Krankenhaus verbracht, da ich krank wurde.
Um diese Enttäuschung zu verarbeiten und eine persönliche Revanche zu haben, sind wir drei Monate später ins eindrucksvolle Sella-Massiv in den Dolomiten gefahren, um zusammen am legendären HERO Dolomites Marathon teilzunehmen – mein persönliches Highlight-Event in diesem Jahr (abseits des Cape Epic, das ich nur vom Streckenrand verfolgen konnte).

Wiedergutmachung: Wenn schon nicht beim Cape Epic, dann wenigstens beim HERO! Lukas & Lukas rollen gemeinsam über die Ziellinie des Marathons mit über 3000 Höhenmetern Kletterei.
Obwohl Bergfloh Luki leichter und damit schneller auf der mit über 3000 Höhenmetern super anspruchsvollen Strecke war, sind wir das komplette Rennen über rund 65 Kilometer gemeinsam gefahren. Die steilen Anstiege stellten sich trotz eines 30er-Kettenblatts als eine sehr fordernde Challenge für mich heraus und so war ich überglücklich, als die Alpen-Tortur ein Ende hatte. Zudem nutzten wir beide das Wochenende, um den Südafrika-Trip Revue passieren zu lassen und einen Blick nach vorn zu werfen – auf mögliche weitere gemeinsame Rennen und Abenteuer auf dem Bike.
Meine Rad-Begegnung 2023
Als Lukas und ich am 16. März am Flughafen Frankfurt standen, um die Reise zum Cape Epic anzutreten, lief nicht alles nach Plan: Wir hatten unsere Koffer überladen – nicht ein kleines bisschen, sondern ziemlich massiv. Anfängerfehler ... Sechs Satz Reifen, eine Standpumpe, gefühlte fünf Kilo Gels und vieles mehr, das summiert sich alles.
Genau dort sprangen Eugen Schmunk und Sebastian Laus in die Bresche und nahmen für uns ein paar Sachen im Handgepäck mit. Eugen kannte ich sogar schon seit Jahren sporadisch über Facebook (ja, das kennen sogar wir Gen-Z-ler noch). Was zuerst eine nette Begegnung zwischen Tür und Angel zu sein schien, entpuppte sich nach und nach als wahre Männerfreundschaft.

Eugen und Sebastian: Zwei Familienväter aus NRW, Radsportler durch und durch, wollen sich den Traum "Cape Epic Finisher" erfüllen!
Tag für Tag brannten die beiden hammerstarke Zeiten in den südafrikanischen Staub (wenige Tage später vor allem in den Matsch) und erreichten ein super Ergebnis. Wir wurden Zeltnachbarn, gegenseitige Soigneure und Rund-um-die-Uhr-Buddies in unserem Abenteuer-Zeltlager für Erwachsene. Die beiden Familienväter – Baujahr 1976 und 1981 – waren für uns Jungspunde richtig motivierend: Für sie war das Cape Epic auch ein Lebenstraum, den sie sich als Team erfüllt haben.

Gezeichnet von Etappe 6 des härtesten Mountainbike-Rennens der Welt: Die Qualen der 82 km langen Stage stehen Schmunki (rechts) und Sebastian (links) ins Gesicht geschrieben.
Nicht nur den Hin-, sondern auch den Rückflug verbrachten wir zusammen mit dem Dreamteam aus dem Münsterland. Als es wenige Tage nach Zielankunft in Val de Vie dann von Cape Town zurück nach FFM ging, hieß es dann auch endlich: Cheers!! Danke für das gemeinsame Abenteuer in Südafrika, es war uns ein Fest!

Vor dem Rückflug nach Deutschland durfte für die vier Radsportfans ein belgisches Bier am Flughafen Kapstadt natürlich nicht fehlen!
Mein Bike-Bild 2023
Fotos sind für mich etwas ganz Spezielles. Sie sind nicht nur eine Momentaufnahme, sondern vermitteln Emotionen, zeigen tolle Orte und begeistern Menschen. Mich auf ein Lieblings-Bike-Bild aus 2023 festzulegen, ist daher richtig schwierig.
Ich liebe es, Fotofahrer bei unseren Shootings zu sein und auch mal kreative Spots oder eine etwas andere Optik einzubringen. Zuletzt ganz besonders, als wir in voller Teamstärke in meinem Heimatdorf, der 1700-Seelen-Gemeinde Pluwig (RLP), zu Besuch waren. Auf der Freilichtbühne finden alle zwei Jahre im Sommer die Karl-May-Festspiele statt – dann zaubern Dutzende Laienschauspieler mit ihren Pferden eine großartige Inszenierung auf die Bühne samt genialer Kulisse.
Wir haben diese Location für unseren US-Bikes-Test umfunktioniert und unsere acht Bikes dort zur Schau gestellt. Ein Foto dieser Produktion, der "Sprung aus der Saloon-Schwingtür" hat es sogar aufs Cover geschafft und ich habe mich mega gefreut. Diese Ausgabe ist aktuell am Kiosk zu finden!

Mutiges Cover und stolzer Fahrer: Auf dem Titelbild der Magazinausgabe 01/2024 fahre ich durch die Saloontür auf der Karl May Freilichtbühne in meinem Heimatort Pluwig.
2023 geht zu Ende – 2024 steht vor der Tür!
Wie zuvor schon gesagt: 2023 war verrückt! Ich war eigentlich das ganze Jahr "on the road" und habe unfassbar viel erlebt. Meine Mama meinte letztens zu mir, dass sie manchmal meine Instagram-Storys verfolgt, um zu wissen, wo ich mich mal wieder herumtreibe. Wenn auch du den Alltag als MOUNTAINBIKE-Redakteur spannend findest, schau doch gerne mal vorbei: @lukas_ittenbach bei Instagram.

Habt alle ein tolles Jahr 2024 mit ganz viel Sonne, guter Laune und tollen Momenten auf dem Bike! Euer Itte