Verkauf von Babboe Lastenräder vorerst gestoppt

Nach Untersuchung niederländischer Behörde
Babboe: Verkaufsstopp jetzt auch in Deutschland

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Veröffentlicht am 20.02.2024
Babboe: Verkaufsstopp jetzt auch in Deutschland
Foto: Babboe

Die gerade bei Familien beliebten Lastenräder des niederländischen Herstellers Babboe entsprechen laut der Mitteilung der NVWA vom 14.02. 2024 nicht den erforderlichen gesetzlichen Vorschriften. Die Sicherheit der Lastenfahrräder sei, so führt die NVWA aus, nicht ausreichend gewährleistet.

Babboe ignorierte gemeldete Rahmenbrüche

Die Behörde untersuchte seit Ende 2023 aufgrund von Hinweisen auf Rahmenbrüche die Räder des niederländischen Herstellers. So habe der Hersteller bereits "zahlreiche Meldungen über Rahmenbrüche erhalten", ging diesen Meldungen trotz gesetzlicher Verpflichtung wohl nicht nach. Eine Ursachenuntersuchung unterblieb ebenso wie die in derartigen Fällen vorgeschriebe Meldung an die Behörde.

Rahmenbrüche gefährden die Sicherheit

In der Folge der von der NVWA untersuchten Rahmenbrüche kann es beim Bruch eines Rahmens zu schwerwiegenden Verletzungen kommen, da zum Beispiel die Kinder aus der Box fallen könnten.

Handel mit Babboe Lastenräder auch in Deutschland vorerst eingestellt

Als Konsequenz weist die niederländische Behörde den Radhersteller Babboe an, den Handel all seiner Lastenräder mit sofortiger Wirkung einzustellen. Das betrifft nun auch Deutschland. Auf der Webseite babboe.de findet sich ein entsprechender Hinweis.

Sobald die Sicherheit der Cargobikes des Unternehmens wieder hinreichend nachgewiesen und vollständig dokumentiert sei, dürfen die Räder wieder verkauft werden.

Kunen wird empfohlen, Babboe-Räder nicht zu verwenden

Außerdem wurde Kunden per E-Mail empfohlen, Ihr Lastenrad vorerst nicht zu verwenden. Man werde die Kunden in "naher Zukunft" über die nächsten Schritte informieren.

Dem Stern sagte der ADAC-Experte Klaus Heimgärtner, dass Babboe mit dem Hinweis, die Räder nicht zu verwenden, den Produktsicherheitsvorschriften genüge getan hat. Passiert nun ein Unfall mit den Rädern, macht sich der Hersteller nicht schadenersatzpflichtig. Die Kunden könnten am Ende jedoch in die Röhre gucken. "Wenn es blöd läuft, haben Babboe-Kunden einfach Pech gehabt", so Heimgärtner. Und zwar dann, wenn die Rücknahme der Räder vom Markt angeordnet wird, Babboe aber keine Entschädigung zahlt. Zu der können sie nicht verpflichtet werden und ob sie sich bei der Anzahl betroffener Räder freiwillig leisten kann, ist fraglich.

Diese Modelle sind betroffen:

  • Babboe City/ City-E/ City Mountain
  • Babboe Curve/ Curve-E/ Curve Mountain
  • Babboe Big/ Big-E
  • Babboe Dog/ Dog-E
  • Babboe Max-E
  • Babboe Mini-E/ Mini Mountain
  • Babboe Pro Trike/ Trike-E/ Trike XL
  • Babboe Carve-E/ Carve Mountain

Betroffene reagieren unterschiedlich

In den sozialen Medien und Kommentarspalten sind unterschiedliche Meinungen zu den Entwicklungen rund um das populäre Lastenrad zu lesen. So schreibt ein User bei Instagram:

"Ich arbeite selber in der Fahrradbranche und kann nur sagen, dass die Lastenräder von Babboe immer eine vernünftige Qualität haben. Schade so etwas zu lesen, habe davon bisher noch nichts gehört."

Andere sind nicht überrascht von den bekannt gewordenen Rahmenbrüchen:

"Ich fahre seit acht Jahren Lastenrad und die Marke Babboe war immer auffällig bei Rahmenbrüchen. Die Anzahl an Reklamationen hat einem Fahrradhändler hier dann das Genick gebrochen. Die Marke Babboe wurde mal von Eltern gegründet, die das Lastenrad erschwinglich machen wollten. Man kann auch einfach sagen, sie haben es eine Spur zu billig gemacht."

Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte Babboe nun gehen wird.