Das neue Lapierre Crosshill CF ist da. Der französische Hersteller aus Dijon stellt seine jüngsten Entwicklungen an Gravelbikes vor. Dabei soll der Komfort beim neuen Carbonrahmen im Vordergrund stehen. Wie die Modelle ausgestattet sind und wie der erste Fahreindruck ist, erfährst du in diesem Artikel.
Kurz & Knapp Lapierre Crosshill CF
- 7 neue Crosshill CF-Modelle
- alle mit neu entwickelten Carbonrahmen
- 2 mechanische und 5 elektronische Schaltgruppen zur Auswahl
- 2 Modelle mit Federgabeln
- Gewicht von 8,7 kg bis 10,3 kg
- Preise von 2799 Euro bis 6999 Euro
Neuer Carbonrahmen Hauptmerkmal des Crosshill CF
Das Highlight des neuen Lapierre Crosshill CF ist der überarbeitete Carbonrahmen. Laut Hersteller soll der Rahmen nicht nur für mehr Elastizität sorgen, sondern dank eines speziellen Designs auch die Vibrationsdämpfung um bis zu 12 % bei 40 km/h gegenüber dem Vorgänger verbessern. Die Sattelstreben sind nicht mit dem Sattelrohr verbunden, sondern setzen am Ende des Oberrohrs an. Dies soll zu deutlichem Komfortgewinn führen und besonders auf langen Fahrten und bei hohen Geschwindigkeiten dem Bike spürbar zugutekommen. Wie Lapierre mitteilt, soll die neue, sportliche Geometrie des Rahmens für mehr Stabilität sorgen, aber gleichzeitig eine reaktionsschnelle und agile Fahrweise bieten. Ein Grund dafür soll das kürzere Oberrohr, ein steilerer Sitzrohrwinkel sowie kürzere Kettenstreben sein. Punkten soll der Rahmen ebenso beim Gewicht, ohne an Steifigkeit einzubüßen. Dazu werden nach Aussage von Lapierre die Carbonfasern in eine bestimmte Richtung gezogen.
Echter Kniff mit großer Wirkung: Der Carbonrahmen mit 3D-Rohrprofilen wurde von Grund auf neu entwickelt. Der erzielte Komfort soll als Herzstück des neuen Crosshill CF im Mittelpunkt stehen.
Ausgestattet für Ultracycling und Bikepacking
Lapierre hat das Crosshill CF mit vielen Befestigungsmöglichkeiten für Gepäck und Zubehör ausgestattet. Dazu gehören Halterungen für Schutzbleche (die Brücke zwischen den Sitzstreben ist abnehmbar), Trinkflaschen und Bikepacking-Taschen. Zwei der sieben Modelle, das 6.0 S und das 8.0 S, sind zudem mit einer Federgabel ausgestattet, um auch auf rauen Trails maximalen Komfort zu bieten.
Optimiertes Cockpit
Angenehm und komfortabel soll es auch am Aero-optimierten Lenker zugehen. So haben die Lenker allesamt einen 12°-Flare, der für verbesserte Griffigkeit im Unterlenker sorgen soll. Leichte Unterschiede gibt es zwischen den Aluminium- und Carbonlenkern. Die Carbonlenker haben mit 122 mm einen leicht höheren Drop sowie einen höheren Rise mit 20 mm gegenüber der Alu-Variante. Der wiederum wurde für eine semi-integrierte Zug-Verlegung konstruiert, wobei die Züge von unterhalb des Lenkers ins Steuerrohr verschwinden. So sollen die Vorteile des schlanken Designs und der Aerodynamik wie beim Carbonlenker möglichst erhalten bleiben.
Ausstattungs-Unterschiede
Sieben Modelle stehen beim neuen Lapierre Crosshill CF zur Auswahl. Bei allen Versionen kommen die WTB Raddler-Pneus mit 44 mm Breite zum Einsatz. Bei den beiden Top-Modellen Crosshill CF 8.0 und 8.0 S werden die Reifen auf laut Lapierre speziell für das Crosshill hergestellte DT Swiss GRC 1600 Carbon-Laufrädern aufgezogen. Beim Einstiegsmodell Crosshill CF 5.0 auf hauseigenen Lapierre Gravel 25 mm Alu-Laufrädern und bei allen anderen Modellen auf DT Swiss GR1600 Spline, die ebenfalls aus Aluminium gefertigt sind, montiert.
Bei fünf Modellen wird mit einer elektronischen Schaltung geschottert, zwei kommen mit mechanischer Schaltung. Zur Auswahl stehen bei allen Modellen Sram- und Shimano-Schaltgruppen. Der Rahmen ist überdies ausgelegt für 1- und 2-fach-Schaltungen, die je nach Modell zum Zuge kommen.
Bei den Modellen Crosshill CF 6.0 S und 8.0 S kommen zudem, wie bereits erwähnt, vollgefederte Gabeln zum Einsatz. Bei dem erstgenannten Modell 6.0 S eine SR Suntour GVX32-S mit 40 mm Federweg, beim 8.0 S dagegen die Rockshox Rudy Ultimate mit 30 mm Federweg. Außerdem wird das 8.0 S zusätzlich noch mit einer Sram Reverb Dropperpost ausgerüstet.
Die genauen Spezifikationen aller Modelle findest du unten in der Übersicht.
Action pur. Das Lapierre macht nicht nur auf kurzen Strecken satten Spaß.
Der erste Fahreindruck
Wir konnten das Top-Modell Crosshill CF 8.0 mit der Sram Force XPLR 40T x 10-44T bereits über französische Gravelpisten, rasante Pfade und grobsteinige Trails jagen. Kanten? Wurzeln? Grobe Steine? Das ist dem Bike gänzlich egal. Auffällig dabei: der enorme Komfort durch den neuen Carbonrahmen. Dass der in der Konstruktion im Vordergrund stand, spürt man sofort. Dadurch, dass die Sattelstreben nicht mit dem Sattelrohr verbunden sind, flext dieser vertikal noch besser. Selbst auf gröbsten Untergrund stach der dadurch gewonnene Komfortgewinn deutlich heraus. In den Augen unseres Testers am Heck eines des komfortabelsten Gravebikes, das es möglicherweise momentan auf dem Markt gibt.
Auch die Steifigkeit im Antritt ist enorm. So giert das Crosshill beim Tritt in die Pedale stets rasant nach vorn. Trotzdem die Sitzposition keine reine Race-Geometrie beinhaltet, sondern auch hier mit deutlich mehr Komfort auftrumpft – Lapierre spricht ausdrücklich von einem Performance-Bike, nicht von einem reinen Racebike – ist das Bike äußerst flink unterwegs. Und genau aus diesem Grund auch für Langstrecken ideal. Die Wendigkeit und Agilität haben uns positiv überrascht. Selbst auf felsigen Trails macht das Crosshill CF eine gute Figur, das sichere Handling gefiel uns sehr gut. Ebenso die griffige, aero-optimierte Handlebar, die uns auch im Oberlenker überzeugte.
Die komfortabel-sportliche Sitzposition ist ausgewogen und wusste im ersten Fahreindruck zu gefallen.
In unseren Testrides zeigt sich, dass der französische Hersteller sich viel Gedanken gemacht hat, wie ein Gravelbike funktionieren kann. Das Konzept scheint durchdacht. Die Möglichkeiten für Race, Tour oder Bikepacking sind bei diesem Bike groß. Genau, wie die Performance, die es liefert. Das Crosshill CF ist durch seine Ausstattungsvarianten ein spannendes und attraktives Gravelbike für eine breite Fahrerequipe.
