Es war total cool. Ich hatte vorher richtig Bammel vor dem Event. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich wirklich anmelden soll. Aber die Idee vom Radfahren auf den Kanaren hat mich nicht losgelassen. Ich wollte das unbedingt machen. Aber ich hatte wirklich schlaflose Nächte aus Angst, dass ich es nicht schaffe.
Also im Endeffekt ist alles perfekt gelaufen. Ich hatte keinen Defekt, musste nichtmal nachpumpen. Und selbst das Wetter hat super mitgespielt. Das war der Hammer. Dabei hat es vorher praktisch eine Woche lang auf Lanzarote geschüttet.

Das Gran Guanche Gravel führt unter anderem durch die karge Landschaft Lanzarotes.
Ich hatte zwei Unterkünfte gebucht, alleine schon um zwischendurch mal duschen zu können. Aber ich habe auch gelernt, dass ich entspannt mit der Schlafenszeit umgehen muss. Mal nur zwei Stunden sind auch okay. Der Körper nimmt sich, was er braucht. Aber es ist doch heftig, wenn man weiß, was für eine Anstrengung mit der nächsten Etappe auf einen wartet. Dann ist es schon fies, wenn der Wecker um 4 Uhr klingelt. Aber irgendwie trägt einen das Event zu Höchstleistungen.
Die Natur, diese ganz unterschiedliche Schönheit der Inseln aus der Nähe zu erleben. Deshalb bin ich auch bei Tageslicht über Gran Canaria gefahren. Aber auch die Fahrt durch die Nacht mit diesem sternenklaren Himmel war toll. Wenn du dann mal die Lampe zugehalten hast, das war ein großartiger Anblick. Ich finde es toll, durch die Nacht zu fahren. Aber ich habe auch immer ein bisschen Bammel. Es fasziniert mich, aber macht mir auch Angst, alleine im Nirgendwo unterwegs zu sein. Und wenn du dann die Lampe ausmachst, ist es einfach nur schwarz.
Ich bin mit meinem YT Szepter Core 3 gefahren. Ich glaube, um die 40-Millimeter-Federgabel wurde ich hier von vielen beneidet.
Ja. Ich bin zwar mit dem Desert Dash in Namibia per Mountainbike und dem Race Around Austria mit dem Rennrad schon längere Rennen gefahren. Aber beim Gran Guanche war ich zum ersten Mal komplett unsupported unterwegs. Ich habe die Bilder auf Social Media gesehen und da wusste ich: "Das willst du auch erleben!"
Ich war lange mit Profilizenz im Triathlon unterwegs. Darauf hatte ich aber im letzten Jahr irgendwie keine Lust mehr. Und ab einem gewissen Alter ist es im Profibereich ja auch nicht mehr so einfach. Aber das Radfahren hat mir schon immer am meisten Spaß gemacht. Ich wollte die Naturerlebnisse ausbauen. Und auf der Suche nach neuen Herausforderungen bin ich ohnehin immer.

Darf es auch mal ein bisschen Asphalt sein? Traumszene beim Gran Guanche Gravel auf Teneriffa.
Irgendwie reden ja alle vom Gravelbike. Da musste ich das natürlich mal ausprobieren. Und jetzt find ich mich eigentlich nur noch auf dem Gravelbike wieder. Damit kann ich einfach alles fahren. Es ist für jedes Terrain das passende Bike.
Nein, ich bin im vergangenen Jahr bereits das Rennen The Rift auf Island gefahren. Das war auch sehr eindrucksvoll. Mein Freund ist großer Island-Fan. Er wollte unbedingt auf die Insel, also habe ich mal geguckt, was man da so machen kann. Da bin ich über das Rennen gestolpert. Und dann bin ich es halt gefahren.

Schnelle, müde Frau: Verena Walter im Ziel der fast 700 Kilometer langen Tour auf El Hierro.
Ich habe mich für das The Traka 360 im Mai in Girona angemeldet. Und dann wartet Anfang September das Badlands. Da freue ich mich richtig drauf. In der Gegend um Granada habe ich meine erste Bikepacking-Tour unternommen.