Erster Test: Sigma Sport Aura 80 und Blaze
Sigma: Frontleuchte Aura 80 und Rücklicht Blaze im Praxistest

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Sigma Sport erweitert sein Sortiment an StVZO-Fahrradleuchten mit den Modellen Aura 35, Aura 45 und Aura 80. Passend dazu gibt es das neue Blaze-Rücklicht mit Bremslichtfunktion. Aura 80 und Blaze bewiesen sich im ersten RB-Test.

Sigma Sport Lampen Leuchten Aura 2010
Foto: Sigma Sport

Pressemeldung September 2019 (RB-Test siehe weiter unten)

Sigma Sport Lampen Leuchten Aura 2010
Sigma Sport
Die neue Aura 35 von Sigma Sport.

Die kompakte Aura 35 USB verfügt laut Sigma Sport eine Leuchtweite von rund 45 Metern und hat zwei Leuchtmodi: Standard und Eco. Im Standardmodus leuchtet sie mit vollen 35 Lux, die durchschnittliche Leuchtdauer gibt Sigma Sport mit ca. 5 Stunden an. Im Eco-Modus wird die Lux-Zahl auf 15 herabgestuft und die Leuchtdauer auf 12 Stunden erhöht. Seitliche Leuchtelemente erhöhen die Sicherheit, der Preis: 29,95 Euro.

Sigma Sport Lampen Leuchten Aura 2010
Sigma Sport
Die neue Sigma Sport Aura 45.

Darüber ist die neue Aura 45 USB (39,95 Euro) angesiedelt: Satte 45 Lux und ein Lichtbild, das alle vier Zonen bis zu einer Entfernung von etwa 55 Metern gleichmäßig ausleuchten soll, zeichnen die Aura 45 aus. Per integriertem Helligkeitssensor soll die Aura die Beleuchtungsstärke automatisch an das Umgebungslicht anpassen. So wird laut Sigma Sport eine möglichst lange Leuchtdauer gewährleistet. Dazu tragen auch die zwei Leuchtmodi bei. Strahlt die Aura 45 mit voller Leuchtkraft, beträgt die Akkulaufzeit laut Hersteller 6,5 Stunden. Die Akkukapazität wird im Eco-Modus mehr als verdreifacht und beträgt dann 21 Stunden mit einer Leuchtstärke von 15 Lux. Damit eignet sich die Aura 45 laut Sigma Sport für regelmäßige Touren bei Dämmerung und Dunkelheit.

Sigma Sport Lampen Leuchten Aura 2010
Sigma Sport
Die neue Aura 80.

Das neue Top-Modell ist die Aura 80 USB: Sie strahlt mit 80 Lux laut Sigma Sport rund 90 Meter weit und soll damit auch fernab von befestigten Straßen ein sicherer Wegbegleiter sein. Dank präziser Indikatoren auf der Oberseite hat der Fahrer stets genau den verbleibenden Akkustand und den eingestellten Leuchtmodus im Blick. Vier Leuchmodi (80, 60, 40 und 20 Lux) gestalten den Einsatz der Aura 80 USB sehr flexibel. Darüber hinaus besitzt sie einen „Light Guide“ entlang beider Seiten, sodass Radfahrer für andere Verkehrsteilnehmer besser sichtbar sind. Das Topmodell der Aura Serie kostet 59,95 Euro und richtet sich an Vielfahrer und ambitionierte Fahrer.

Gerade im Winter sind Lampen am Fahrrad essenziell. Infos zum Thema „Rennradfahren im Winter“ finden Sie im Rennrad-Podcast gleich hier im Webplayer sowie aktuell auf iTunes/Apple Podcasts, Spotify, Deezer, CastBox, Google Podcasts und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.

Alle Fahrradleuchten von Sigma Sport sind standardmäßig nach IPX4 spritz-wassergeschützt. Die Silikonhalterung ist fest mit den Aura-Leuchten verbunden und sollen eine schnelle sowie passgenaue Befestigung an jedem Fahrradlenker ermöglichen. Dank der werkzeugfreien Montage lassen sich die Lichter im Anschluss an die Fahrt wieder abnehmen, sicher verstauen oder aufladen.

Die Aura 35 USB, Aura 45 USB und Aura 80 USB sind ab September 2019 einzeln oder im Komplett-Set mit der USB-Rückleuchte Nugget II erhältlich. Die Aura 80 wird es zudem in einem weiteren Set mit der neuen Rückleuchte Blaze (siehe unten) geben. Das Micro-USB Ladekabel ist jeweils im Lieferumfang enthalten.

Blaze Rücklicht Fahrrad
Sigma Sport
Das neue Blaze-Rücklicht.

Mit dem neuen Rücklicht Blaze ziehen gleich zwei Neuheiten in das Rückleuchten Sortiment von Sigma Sport ein: Es ist mit einer Bremslichtfunktion ausgestattet, das gemeinsam mit dem integrierten Helligkeitssensor mehr Sicherheit und Komfort ans Rad bringen soll. Drei leuchtstarke LEDs, eine lange Leuchtdauer und der günstige Preis sollen die schmale und leichte Rückleuchte zum unverzichtbaren Begleiter vor allem für sportliche Fahrer machen.

Ein integrierter Beschleunigungssensor erkennt den Bremsvorgang des Fahrers und signalisiert diesen für andere Teilnehmer im Straßenverkehr. Insbesondere beim Fahren in der Gruppe ist das ein praktisches Feature. Sie verfügt über zwei Leuchtmodi, den Tag- und den Nachtmodus. Zwei Brems-LEDs sorgen im Nachtmodus zusätzlich zum Dauerlicht für eine hohe Signalwirkung. Im Tagfahrmodus ist das Rücklicht ausgeschaltet, lediglich die Bremslichtfunktion ist aktiviert und sorgt mit 3 aufleuchtenden LEDs für gute Sichtbarkeit. Der Helligkeitssensor erkennt das Umgebungslicht und schaltet bei Bedarf automatisch den Nachtmodus ein. Ideal zum Beispiel beim passieren von Tunneln oder dunklen Waldwegen.

Die Rückleuchte ist laut Sigma Sport auf einer Entfernung von bis zu 500 Metern erkennbar und soll sich dezent, aber wirkungsvoll an der Sattelstütze einfügen, hat ein geringes Eigengewicht und lässt sich schnell und werkzeugfrei befestigen. Sie eignet sich laut Sigma Sport vor allem für sportliche Räder, Pendler und Vielfahrer. Mit einer Leuchtdauer von bis zu 7 Stunden sollen sich auch längere Strecken bei Dunkelheit problemlos bewältigen lassen. Innerhalb von 3 Stunden ist der Akku wieder voll geladen.

Wie alle USB-Leuchten von Sigma Sport verfügt die Blaze über einen Ladeindikator und ist nach IPX4 spritzwassergeschützt. Das Rücklicht ist einzeln zu einem UVP von 24,95 Euro oder im Komplett-Set mit der Frontleuchte Aura 80 zum Preis von 79,95 Euro ab Oktober 2019 erhältlich.

Erster Praxistest (veröffentlicht 24. Januar 2020)

Seit November 2019 nutzte ROADBIKE ein Set aus Frontleuchte Aura 80 USB und Rücklicht Blaze im Alltagseinsatz: beim Training am hellichten Tage und beim Pendeln in morgendlicher oder spätnachmittäglicher Dämmerung sowie in stockfinsterer Nacht.

Sigma USB-Leuchten Aura und Blaze
Bjoern Haenssler
Das Set aus Frontleuchte Sigma Sports Aura 80 USB und Rücklicht Sigma Sports Blaze kostet 79,95 Euro.

Zunächst zur Aura 80 USB: Die Frontleuchte wird werkzeugfrei mit einem fest an ihr verbundenen Silikonband am Lenker fixiert. Bei 31,8 Millimeter breiten Lenkern ist das erste Loch dafür minimal zu locker – unebener Untergrund schüttelt die Leuchte dann langsam aber sicher aus ihrer montierten Position, und der Lichtkegel wandert immer näher vor das Vorderrad. Im zweiten Loch des Silikonbands fixiert hält die Aura 80 aber bombenfest. Zwar wird das Material dabei stärker gespannt, im ROADBIKE-Feldtest zeigte es sich aber gänzlich unbeeindruckt von häufiger An- und Abmontage. Positiv: Dank des Silikonbandes ist die Aura 80 USB im Handumdrehen montiert oder abgebaut – ohne dass am Lenker fest montierte Halterungen zurückbleiben (Aura 35 und 45 sind übrigens baugleich).

Sigma USB-Leuchten Aura und Blaze
Bjoern Haenssler
Die Sigma Aura 80 USB im montierten Zustand.

Die Aura 80 USB wird über einen einzigen, mittig auf der Oberseite platzierten Knopf bedient. Doppeltes Drücken schaltet die Leuchte ein, die dann in der hellsten von vier Leuchtstufen leuchtet. Jeder weitere einzelne Knopfdruck schaltet je eine Leuchtstufe herunter – ist die geringste Ausleuchtung erreicht, wechselt erneutes Drücken wieder auf die stärkste Stufe. Durch längeres Gedrückthalten des Knopfes wird die Lampe ausgeschaltet. All das gelingt auch während der Fahrt problemlos, mit dicken Winterhandschuhen drückt man aber mitunter auch mal ins Leere. Praktisch: Zwei Reihen von je vier kleinen Leuchten auf der Oberseite der Aura 80 informieren, welche Leuchtstufe aktiviert ist (orangene Leuchten) und wie es um die Ladung des Akkus steht (grüne Leuchten).

Sehr gut gefiel im RB-Test die Ausleuchtung der Straße: Selbst bei völliger Finsternis ermöglicht die Osram LED in höchster Leuchtstufe von 80 Lux problemlos das Training. Dunkle Feld- oder Waldwege werden mit breitem Leuchtstrahl und – je nach montiertem Winkel – auf völlig ausreichende Distanz ausgeleuchtet (Sigma gibt 90 Meter an, ein realistisch erscheinender Wert). Selbstredend, dass die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen angepasst sein und man immer mit dem Auftauchen von Spaziergängern oder Radfahrern ohne Beleuchtung oder zumindest reflektierenden Elementen an der Kleidung rechnen muss. Trainingsmuffel haben jedoch in der dunklen Jahreszeit keine Ausrede mehr, die Fahrt durch die Nacht sei zu dunkel und gefährlich.

Sigma Aura 80 Vergleich Leuchtstaerken
Moritz Pfeiffer
Die hellste Leuchtstufe der Sigma Sports Aura 80 USB (links) und die niedrigste (rechts).

Was die Haltbarkeit des Akkus angeht, fällt das Urteil zwiegespalten aus: In der niedrigsten Leuchtstufe, die ROADBIKE tagsüber nutzte bei Nebel oder bewölktem Himmel sowie nachts in von Straßenlaternen beleuchteter Umgebung, reichte eine Akkuladung deutlich über zehn Stunden (Sigma gibt 15 Stunden an). Bei dauerhafter Nutzung der höchsten Brennstufe leuchtete nach zwei Stunden nur noch eine von vier Akku-Kontrollleuchten (Sigma gibt vier Stunden an). Der Fairness halber sei erwähnt: Die Fahrten fanden oft bei Temperaturen um den Gefrierpunkt statt – die Kälte kostet entsprechend mehr Akku-Kapazität. Bei Fahrten im Frühling oder Herbst bei milderen Temperaturen sollte eine Akku-Ladung für längere Fahrzeit bei höchster Leuchtstufe reichen. Wer im Winter bei völliger Finsternis länger trainieren möchte als zwei Stunden, sollte akku-schonend fahren und wann immer es geht – zum Beispiel bei Ortsdurchfahrten – auf eine niedrigere Leuchtstufe zurückschalten.

Positiv: Die Aura 80 leuchtet nicht „nur“ nach vorne, sondern erhöht durch einen seitlich um das Gehäuse umlaufenden Lichtstreifen allgemein die Sichtbarkeit. Den Akku aufzuladen dauert, je nach Entladungszustand, zirka drei bis vier Stunden. Lädt der Akku, blinken die Akku-Kontrolleuchten auf der Oberseite. Ist der Akku voll, leuchten sie dauerhaft. Insgesamt fällt das Urteil über die 59,95 Euro teure, schlanke Frontleuchte Aura 80 USB ausgesprochen positiv aus.

Blaze Rücklicht Fahrrad
Sigma Sport

Die neue StVZO Akku-Rückleuchte Blaze (24,95 Euro) konnte ebenfalls überzeugen. Die inklusive Befestigungsmaterial 24 Gramm leichte Rückleuchte ist dank Tagfahrmodus kein reines Winter-Accessoire, sondern kann ganzjährig montiert bleiben und/oder bei Fahrten in den Bergen genutzt werden: Bei dunklen Tunnel- oder Galeriedurchfahrten sichert ihr rotes Leuchten den Rennradler nach hinten ab, ohne dass er/sie immer nach hinten greifen und das Licht per Hand aktivieren muss.

Aber der Reihe nach: Befestigt wird Sigmas Blaze dank eines O-Rings mit wenigen Handgriffen an Sattelstützen von 25 bis 32 Millimeter Durchmesser. An einer 27,2 Millimeter-Stütze saß die Blaze jederzeit absolut stabil. Bedient wird die Rückleuchte über einen einzigen Knopf an der Oberseite. Einmaliges Drücken aktiviert den Tagfahrmodus. Ein Helligkeitssensor reagiert auf die Umgebung und schaltet bei Dämmerung, in Wäldern oder Tunnels die oberste von drei LED-Leuchten ein. Die Brenndauer beträgt vier Minuten (sofern der Helligkeitssensor nicht dauerhaft eine dunkle Umgebung wahrnimmt). Zweimaliges Drücken des Bedienknopfes der Blaze aktiviert den Nachtfahrmodus – die oberste LED leuchtet dauerhaft. Drückt man den Knopf ein drittes Mal, schaltet die Lampe ab.

Sowohl im Tag- als auch im Nachtfahrmodus bietet die Sigma Sports Blaze eine Bremslichtfunktion (die automatisch aktiviert ist, sobald das Rücklicht eingeschaltet wird). Möglich wird dies durch einen integrierten Bewegungssensor: Bremst man, leuchten alle drei LEDs auf. In der Praxis funktionierte das Bremslicht zuverlässig – wenn auch mit minimaler Verzögerung zwischen Bremsen und Aufleuchten. Bei Gruppenfahrten werden die am Hinterrad fahrenden gewarnt, im Straßenverkehr erhöht sich die Sichtbarkeit. Voraussetzung für eine problemlose Bremslichtfunktion: Das Rücklicht muss beim Einschalten bereits an der Sattelstütze montiert sein, da sich der Bewegungssensor nach Aktivierung erst einmal anhand der vertikalen und horizontalen Position kalibriert.

Sigma USB-Leuchten Aura und Blaze
Bjoern Haenssler
Bei einem Bremsmanöver leuchten alle drei LEDs von Sigmas Rückleuchte Blaze.

Eine Akkuladung hält über sechs Stunden, eine kleine Akkustandsanzeige an der Seite fordert rechtzeitig zum Nachladen auf (was etwa drei bis vier Stunden in Anspruch nimmt). Einzige Kritik: Die Abdeckung der Ladebuchse für das Micro-USB-Kabel schloß beim Testgerät nicht wirklich fest, sondern klappte sehr leichtgängig immer wieder auf. Im RB-Test ergaben sich daraus zwar bislang keine Probleme beim Laden – ein gutes Gefühl ist es jedoch nicht, immerhin ist die Ladebuchse an der Unterseite der Blaze angebracht, und somit, wenn die Abdeckung nicht richtig schließt, Spritzwasser und Schmutz ausgesetzt.

Sigma Blaze Rücklicht
Bjoern Haenssler
Die Abdeckung der an der Unterseite positionierten USB-Ladebuchse schließt nicht wirklich fest.

Fazit

Geringes Gewicht, für die allermeisten Anforderungen völlig ausreichende Akku-Leistung, einfache Bedienung: Bei zahlreichen Fahrten in Dämmerlicht und Dunkelheit konnte Sigmas Beleuchtungsset bestehend aus Aura 80 USB Frontleuchte und Blaze-Rücklicht überzeugen (Kostenpunkt 79,95 Euro). Dank Bremslicht und Tagfahrmodus ist Sigmas Rückleuchte Blaze gar als ganzjähriger Begleiter zu empfehlen (Einzelpreis 24,95 Euro). Einziges Manko ist die nicht sehr stabil abschließende Abdeckung der USB-Ladebuchse an der Rückleuchte.

Die aktuelle Ausgabe
04 / 2023

Erscheinungsdatum 01.03.2023