- 🏆 Zwei Testsieger und ein Preis-Leistungs-Tipp!
- Die Testergebnisse der Helme im Detail
- Große Unterschiede beim Helm-Gewicht
- Hoher Schutz bei geringem Gewicht
- Fazit
- So testen ROADBIKE und TÜV SÜD
- Tipps zum Kauf eines Rennradhelms
- Sicherer Halt auf dem Kopf
- Die Europäische Norm 1078
🏆 Zwei Testsieger und ein Preis-Leistungs-Tipp!
- Der erste Testsieg geht an den POC Ventral Lite, denn leichter ist keiner! Mit 203 Gramm setzt er den Bestwert. Auch Schutz und Belüftungseigenschaften sind top: Testsieg!
- Bester Schutz und beste Belüftung – und zudem sehr leicht. Specializeds neuer S-Works Prevail II Vent setzt Maßstäbe und holt sich auch den Testsieg!
- Der Rudy Project Venger ist der günstigste Helm im Test und punktet mit hohem Tragekomfort. Auch das Gewicht und die Belüftung sind konkurrenzfähig – Preis-Leistungs-Tipp!
Der perfekte Rennradhelm? Ist eigentlich ein Widerspruch in sich: Möglichst leicht soll er sein, bestmögliche Belüftung garantieren und, natürlich, den Kopf optimal schützen. Kann das klappen? Und, wenn ja: Wie gut? Viele aktuelle Top-Helme protzen mit Leichtgewichtsrekorden, die besten kratzen an der 200-Gramm-Marke oder bleiben sogar noch darunter. Kann solch ein graziler Superleicht-Helm überhaupt den massiven Kräften bei einem Sturz widerstehen? Oder nehmen Käufer für Gewichts- und Belüftungsvorteile Kompromisse bei der Sicherheit in Kauf?
Das herauszufinden hat sich ROADBIKE gemeinsam mit TÜV SÜD zur Aufgabe gemacht – und zwölf aktuelle Top-Helme zum Test eingeladen. Vorgabe an die Hersteller: das leichteste und am besten belüftete Modell im Portfolio zu schicken. Die Preisspanne ist erstaunlich groß: Gerade mal 149 Euro kostet der günstigste Helm, der Venger von Rudy Project. Für den teuersten, den neuen S-Works Prevail II Vent von Specialized, werden stolze 330 Euro fällig. Hoher Preis, mehr Schutz?
Die Testergebnisse der Helme im Detail
Abus AirBreaker

Preis/Gewicht: 249,95 Euro/ 214 g
Größen: 51-55; 52-58; 59-61
Made in: k.A.
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit:
Herausragend leicht, sehr gut belüftet und dennoch überzeugend bei der Schutzleistung: Der AirBreaker überzeugt auf ganzer Linie.
Testurteil: Sehr gut (87 Punkte)
Bollé Furo MIPS

Preis/Gewicht: 200 Euro/ 337 g
Größen: 52–55; 55–59; 59–62
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Trotz der weniger offenen Schale ist der Furo von Bollé sehr gut belüftet, auch der Schutz überzeugt. Nur das hohe Gewicht kostet Punkte.
Testurteil: Gut (58 Punkte)
Bontrager Velocis MIPS

Preis/Gewicht: 219 Euro/ 270 g
Größen: 51–57; 54–59; 58–63
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Beim Schutz gehört der Velocis MIPS zur Spitzengruppe, auch Belüftung und Tragekomfort überzeugen, allerdings ist er nicht der leichteste.
Testurteil: Sehr gut (75 Punkte)
HJC Ibex 2.0

Preis/Gewicht: 249 Euro/ 231 g
Größen: 51–56; 55–59; 58–61
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Leicht, sicher und gut belüftet: Durch die Bank zeigt sich der Ibex von HJC stark, ohne in den einzelnen Disziplinen Spitzenwerte zu liefern.
Testurteil: Sehr gut (75 Punkte)
Lazer Genesis

Preis/Gewicht: 168 Euro/ 211 g
Größen: 52–56; 55–59; 58-61
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Leicht, sicher und gut belüftet: Durch die Bank zeigt sich der Ibex von HJC stark, ohne in den einzelnen Disziplinen Spitzenwerte zu liefern.
Testurteil: Sehr gut (74 Punkte)
Met Trenta 3k Carbon

Preis/Gewicht: 330 Euro/ 220 g
Größen: 52–56; 56–58; 58-61
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Dank der weichen Pads trägt sich der Trenta von Met angenehm, zudem lässt er sich sehr gut anpassen und ist leicht. Andere schützen besser.
Testurteil: Sehr gut (81 Punkte)
Oakley Aro 3 MIPS

Preis/Gewicht: 180 Euro/ 295 g
Größen: 52–56; 54–58; 56–60
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Der Aro 3 von Oakley punktet in Sachen Schutz und Belüftung, auch die Anpassung gefällt. Allerdings gehört er zu den schwereren Modellen.
Testurteil: Gut (68 Punkte)
POC Ventral Lite

Preis/Gewicht: 270 Euro/ 203 g
Größen: 50–56; 54–59; 56–61
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Leichter ist keiner: Mit 203 Gramm setzt der POC Ventral Lite den Bestwert. Auch Schutz und Belüftungseigenschaften sind top: Testsieg!
Testurteil: Überragend (ROADBIKE-Testsieger) (91 Punkte)
Rudy Project Venger

Preis/Gewicht: 149,95 Euro/ 237 g
Größen: 51–55; 55–59; 59–62
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Der günstigste Helm im Test punktet mit hohem Tragekomfort, auch das Gewicht und die Belüftung sind konkurrenzfähig – Preis-Leistungs-Tipp!
Testurteil: Sehr gut (ROADBIKE-Preis-Leistungs-Tipp) (77 Punkte)
Scott Centric Plus

Preis/Gewicht: 199,95 Euro/ 219 g
Größen: 51–55; 55–59; 59–61
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Das geringe Gewicht und die sehr gute Anpassbarkeit gefallen beim Centric Plus von Scott, auch die Schutzwirkung kann absolut überzeugen.
Testurteil: Sehr gut (79 Punkte)
Specialized S-Works Prevail II Vent

Preis/Gewicht: 330 Euro/ 234 g
Größen: 51–56; 55–59; 59–63
Made in: China
Schutzwirkung (30%):
Belüftung (20%):
Tragekomfort (20%):
Gewicht (20%):
Anpassbarkeit (10%):
Testfazit: Bester Schutz und beste Belüftung – und zudem sehr leicht. Specializeds neuer S-Works Prevail II Vent setzt Maßstäbe und holt sich den Testsieg!
Testurteil: Sehr gut (ROADBIKE-Testsieger) (91 Punkte)
Große Unterschiede beim Helm-Gewicht
Schon beim ersten Check auf der Waage zeigen sich überraschende Unterschiede, was die Hersteller als "leicht" definieren: So wiegt etwa der Furo MIPS von Boll. selbst ohne die demontierbaren Aero-Cover deutlich mehr als 300 Gramm – und damit rund 50 % mehr als das leichteste Modell im Testfeld, der erst jüngst vorgestellte Ventral Lite von POC mit schlanken 203 Gramm. Ein Unterschied, der in der Praxis deutlich spürbar ist, denn das Gewicht muss von der Nackenmuskulatur gehalten werden. Klar, dass die irgendwann ermüdet, wenn die Tour länger dauert.
Wichtig zu wissen: Nicht alle Helme fallen trotz nominell gleicher Größe gleich aus, manche Hersteller formen ihre Helm-Ovale länglicher, andere legen sie etwas breiter an. So passt längst nicht jeder Helm jedem Fahrer gleich gut – das Ausprobieren verschiedener Modelle unterschiedlicher Hersteller vor dem Kauf lohnt sich! Eine gute Orientierung bei der Kaufentscheidung: Auch ohne geschlossenen Kinnriemen hält ein optimal passender, richtig eingestellter Helm sicher auf dem Kopf und rutscht auch nach vorne gebeugt nicht einfach runter.
Hoher Schutz bei geringem Gewicht
Aber genug zur Passform und auf zur entscheidenden Frage: Wie gut schützen sie denn nun, die leichten Top-Helme? Müssen Sie sich Sorgen machen, wenn Sie damit eine schnelle Abfahrt hinunterjagen? Oder ist der Kopf bestmöglich geschützt? Die erfreuliche Antwort: Ausnahmslos alle Helme erfüllen auch die verschärften Anforderungen unseres Crashtests und reduzieren die auf den Kopf einwirkenden Kräfte auf weniger als die von der Norm vorgeschriebenen 250 g – einige sogar deutlich.
Die besten Ergebnisse lieferten die Modelle von Abus, Bontrager und Specialized mit Werten unter 170 g beim ersten Aufschlag. Aber selbst der "schwächste" Helm im Vergleich, der Venger von Rudy Project, hat mit 217 g noch reichlich Reserven zur Norm. Ebenfalls erfreulich: Selbst nach einem zweiten Aufschlag, wie er in der Praxis bei einem Unfall nicht selten ist, blieb die Schale bei allen Modellen intakt. "Die meisten Helme schaffen auch beim zweiten Impact noch einen guten Wert bei der Stoßdämpfung", bilanziert Diplom-Ingenieur Frank Wittmann von TÜV SÜD. Die teils deutlich erhöhten Werte beim zweiten Aufschlag machen jedoch auch klar, wie wichtig es ist, einen Helm nach einem heftigen Stoß auszutauschen.

Das etwas unerwartete Gesamtergebnis des Crashtests: Obwohl er mit 234 g zu den leichtesten Helmen gehört, bietet der S-Works Prevail II Vent den insgesamt besten Schutz, knapp vor dem ebenfalls superleichten Ventral Lite von Poc und dem AirBreaker von Abus. Alle drei sind Beispiele für die Königsdisziplin der Helm-Entwicklung: so viel Material wie möglich herauszunehmen, um das Gewicht zu reduzieren und Platz für möglichst große, durchgängige Belüftungskanäle im Helm zu schaffen, ohne die Stabilität der Helmschale bei einem Sturz zu beeinträchtigen. Das gelingt durch den Einsatz hochstabiler und dennoch leichter Materialien beim Helm-Skelett, sichtbar meist an den Querverstrebungen. Beim neuen S-Works Prevail II sind diese aus Aramid gefertigt und nur wenig dicker als ein Draht. Dieser Aufwand mit Hightech-Materialien schlägt allerdings im Preis durch – und unterscheidet die günstigeren von den teureren Helmen.
Doch TÜV SÜD hat nicht nur die Schutzwirkung untersucht, auch die Belüftung wurde in einem standardisierten Verfahren ermittelt und gleichzeitig auf einer festgelegten Runde unter identischen Bedingungen mit den Eindrücken aus der Praxis abgeglichen. Dabei zeigten sich in Einzelfällen Abweichungen der Labortests vom Praxiseindruck, beispielsweise beim Velocis von Bontrager, der sich deutlich besser belüftet anfühlt, als das reine Laborergebnis vermuten lässt.

Aber natürlich simuliert das Labor im Sinne der Vergleichbarkeit nur eine ganz konkrete Situation – weshalb ein Praxistest und der Eindruck mehrerer Tester nach wie vor wichtig sind. Die Bestnoten gab es für die Helme, die sowohl im Labor wie auch in der Praxis überzeugten: Wie schon beim Gewicht und der Schutzwirkung belegt auch in dieser Disziplin das Trio Prevail, Ventral und Airbreaker die vorderen Plätze, aber auch der Furo MIPS von Bollé beeindruckte und lieferte im Labor den Bestwert – trotz der weniger "offenen" Helmschale.
Top-Werte bei Gewicht, Schutz und Belüftung erscheinen schnell zweitrangig, wenn sich der Helm nicht angenehm trägt und drückt. Auch sollte er leicht einzustellen sein, damit er sicher auf dem Kopf sitzt und nicht verrutscht – sonst kann er im Sturzfall auch nicht schützen. Im Idealfall sollte ein neuer Helm innerhalb weniger Sekunden angepasst sein. Im Wesentlichen geht es dabei um die korrekte Positionierung der Riemendreiecke unter den Ohren (idealerweise sitzen sie ca. 1 cm unter dem Ohrläppchen), die Höheneinstellung des Tragesystems im Nacken und die Länge des Kinnriemens.

Auffällig: Einige Hersteller vernähen die Riemendreiecke fest, sodass sie nicht justiert werden können. Der Vorteil: Sie können sich auch nicht verstellen, und durch den Verzicht auf zusätzliche Clips liegen sie bequemer an. Die Kopfweitenanpassung erfolgt über ein meist hinten platziertes Drehrädchen. Innovativ ist hier die gut funktionierende Automatik- Lösung von HJC, die ein solches Einstellrad überflüssig macht. Kritik gab es hingegen an dem oben auf dem Helm platzierten Rädchen vom Lazer Genesis: Insbesondere mit Handschuhen ist es schlecht zu ertasten und zu bedienen, zudem vermissten einige Tester ein klares Feedback des Rädchens. Außerdem monierten die Tester die auf der Innenseite geführten Gurt-Enden beim Heron SLT von Cube, die im Fahrtwind vibrierten und an den Wangen stören können.
Fazit
Herausragend leicht, sehr gut belüftet, mit hervorragendem Ergebnis im Crashtest: Der Ventral Lite von Poc und Specializeds S-Works Prevail II Vent teilen sich den Spitzenplatz mit Bestnote! Nur halb so teuer, dennoch "sehr gut" präsentiert sich der Rudy Project Venger – dafür vergibt ROADBIKE einen Preis-Leistungs-Tipp.
So testen ROADBIKE und TÜV SÜD
Möglichst leicht, sehr gut belüftet, trotzdem sicher? Um das herauszufinden, hat ROADBIKE die Helme in der Praxis getestet – und mit TÜV SÜD im Labor.
Grundsätzlich: Alle in Deutschland erhältlichen Helme müssen die Norm EN 1078 erfüllen, sonst dürfen sie nicht verkauft werden. Unter anderem muss ein Helm mit einem zwischen 3,1 und 6,1 kg schweren Prüfkopf bei einem Sturz aus 1,5 m Höhe mit 19,5 km/h Aufprallgeschwindigkeit die Beschleunigung auf weniger als 250 g (1 g =9,81 m/s) reduzieren. Außerdem müssen die Helme einen Aufprall aus 1,1 m Höhe auf einen keilförmigen Untergrund überstehen und dabei ebenfalls die Beschleunigung auf unter 250 g reduzieren.
Labortest: Gemeinsam mit TÜV SÜD hat ROADBIKE alle Helme einem Crashtest unterzogen. Dazu haben wir uns an der Norm orientiert, die Anforderungen aber etwas verschärft und die Aufprallgeschwindigkeit um 20 % auf 6,50 m/s erhöht, um zu ermitteln, welche der Helme über die Norm hinaus die größeren Sicherheitsreserven bieten. Mit jedem Helm wurden zwei Aufschläge durchgeführt: Der zweite Aufprall diente dazu, die Festigkeit, Stabilität und die Reserven hinsichtlich Stoßdämpfung der Helmschale zu überprüfen: Kann der Helm auch nach dem ersten Aufschlag noch angemessen schützen? Welche Dämpfungswerte liefert der vorgeschädigte Helm beim zweiten Aufprall? Bricht die Helmschale auseinander? Weist der Helm Beschädigungen auf, etwa scharfe Kanten oder Grate durch Bruch der Helmaußenschale, die den Träger verletzen können? Die Ergebnisse fließen zu 30 % in die Endnote ein. Außerdem haben wir ein standardisiertes Verfahren angewendet, um die Belüftung eines Helmes objektiv ermitteln und bewerten zu können. Dabei wurde ein angefeuchtetes Tuch auf einem Testkopf unter dem Helm platziert. Nach 15 Minuten wurde ermittelt, wie viel Wasser einerseits verdunstet ist bzw. wie viel die Helmpads aufgenommen haben. Weil die Ergebnisse nur die konkreten Laborbedingen widerspiegeln, werden sie nicht 1:1 in die Belüftungsnoten übertragen, hier fließen auch die Praxiseindrücke mit in die Note ein.

Praxistest: Neben dem Labortest wurden alle Helme auch auf einer festgelegten Runde von mehreren Testern unter identischen Bedingungen gefahren und verglichen. Die Tester notierten anschließend ihre Eindrücke zur Helmanpassung, zur Belüftung und zum Tragekomfort. Die Praxiseindrücke zur Belüftung wurden anschließend mit den Ergebnissen aus dem Labor abgeglichen und zur Belüftungsgesamtnote gemittelt. Insgesamt macht die Belüftung 20 % der Endnote aus. Ebenfalls mit 20 % fließen die Eindrücke zum Tragekomfort ein. Dabei bewerteten die Tester u. a. Größe, Positionierung und Hautfreundlichkeit der in der Helmschale positionierten Pads. Punktabzüge gab es für spürbare oder scharfe Kanten sowie andere Druckstellen. Bei der Anpassung bewerteten die Tester, wie gut und schnell sich der Helm an den jeweiligen Kopf anpassen lässt: Wie komfortabel funktioniert beispielsweise die Höhenverstellung? Ist das Drehrädchen zur Kopfweiten- Einstellung gut erreichbar, gibt das Einstellrad ein gutes, klares Feedback? Sind die Gurtdreiecke gut platziert bzw. lassen sie sich leicht einstellen und sind sie dann sicher fixiert oder verstellen sie sich leicht? Die Ergebnisse ergeben die finalen 10 % der Endnote.
Tipps zum Kauf eines Rennradhelms
Wie groß darf es denn sein? Damit ein Helm gut schützt, muss vor allem die Größe stimmen. RoadBIKE erklärt, wie Sie Ihren Kopfumfang messen und was sonst beim Kauf zu beachten ist.

Helmgrößen werden meist in Zentimetern angegeben, bspw. 54–58. Um Ihren Kopfumfang zu bestimmen, legen Sie ein Maßband – falls Sie keines zur Hand haben, eine Schnur – um Ihren Kopf, und zwar rund 0,5 bis 1 cm oberhalb der Augenbrauen und Ohren. Liegt Ihr Kopfumfang genau an einer Größengrenze, sollten Sie unbedingt beide Größen ausprobieren. Ein Tipp: Probieren Sie den Helm auch mit einer Unterziehmütze an, nur dann ist er ausreichend groß. Ist die Helmschale dagegen zu groß, sitzt der Helm nicht mehr richtig. Probieren Sie außerdem möglichst viele Helme unterschiedlicher Hersteller an: Die Helmschalenform ist nicht bei allen Anbietern gleich, obwohl sie identische Größen haben. Manche sind ovaler, manche eher rundlich, sodass nicht alle Größen gleich gut auf den jeweiligen Kopf passen müssen. Weitere Tipps zu Fahrradhelmen für Mountainbike, Urbanbikes- und E-Bikes findest du übrigens hier.
Sicherer Halt auf dem Kopf
Im Idealfall sollte der Helm satt auf dem Kopf sitzen, ohne zu drücken, und auch bei geöffneten Riemen nicht vom Kopf rutschen. Objektive Kriterien für Guten Tragekomfort sind weiche Pads, die ausreichend dimensioniert sind, um eventuelle Kanten der Helmschale Gut abzudecken. Die Riemen sollten nicht zu unflexibel sein und nicht auf der Haut stören oder gar kratzen. Auch die Weitenverstellung kann drücken – vorzugsweise am Hinterkopf. Die Clips zur Anpassung des Riemendreiecks über dem Ohr fallen bei einigen Modellen recht klobig aus oder lassen sich gar nicht verstellen – auch das kann stören.
Die Europäische Norm 1078
Alle Fahrradhelme, die in Deutschland verkauft werden, müssen der Europäischen Norm (EN) 1078 entsprechen – erkennbar am CE-Zeichen sowohl im Helm als auch auf der Verpackung. Diese gilt gleichermaßen für City-, Mountainbike- oder Rennradhelme, egal ob sie 15 oder 250 Euro kosten.
Die EN 1078 legt Anforderungen und Prüfmethoden fest, die ein Helm nachweislich erfüllen muss, bevor er in Deutschland verkauft werden darf. Dazu dient eine Baumusterprüfung, die vor der Markteinführung erfolgt. Unter anderem muss ein Helm mit einem zwischen 3,1 und 6,1 kg schweren Prüfkopf bei einem Sturz aus 1,5 m Höhe auf einen flachen Sockel mit 19,5 km/h Aufprallgeschwindigkeit die Beschleunigung auf weniger als 250 g (1 g = 9,81 m/s) reduzieren.
Außerdem müssen die Helme einen Aufprall aus 1,1 m Höhe auf einen keilförmigen Untergrund überstehen und dabei ebenfalls die Beschleunigung auf weniger als 250 g reduzieren. So soll sichergestellt werden, dass jeder Fahrradhelm dazu beitragen kann, Sturzverletzungen zu verringern. Außerdem muss das Gurt- und Verstellsystem so beschaffen sein, dass gewährleistet ist, dass der Helm auch bei einem Sturz auf dem Kopf bleibt. Der sogenannte Roll-Off-Test dient dazu, das zu überprüfen.
Allerdings: Angesichts immer schnellerer Fahrräder (vor allem E-Bikes und Pedelecs) mehren sich die Stimmen, die eine Verschärfung der circa 25 Jahre alten EN 1078 fordern, um einen besseren Schutz der Radfahrer bei Stürzen zu gewährleisten. Bislang sind dazu aber keine konkreteren Schritte bekannt geworden.