Spätestens mit der Zeitumstellung Ende Oktober ist Schluss mit der Feierabendrunde – zumindest, wenn keine Beleuchtung am Renner ist. Und auch für den Heimweg von der Arbeit ist eigenes Licht dringend angeraten. Doch insbesondere an integrierten Cockpits mit abgeflachten Oberlenkern ist es oftmals ein sehr mühsames Gefummel, normale Frontleuchten anzubringen. Deren Halterungen sind vor allem für runde Oberlenker gedacht. Immerhin gibt es seit einigen Jahren auch Lampen, die hängend – also gewissermaßen kopfüber – montiert werden können. Beispielsweise von Cateye. Schon den Vorgänger GVolt70 bzw. 70.1 hat ROADBIKE intensiv getestet, umso gespannter waren wir auf den jetzt vorgestellten Nachfolger GVolt80.1
Kurz & knapp: Cateye GVolt80.1
- Preis: 79,95 Euro
- Gewicht: 102 g (ohne Halterung)
- Wasserschutz: IPX4 (Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen)
- StVZO-Zulassung: Ja
- Lichtstärke: 80 Lux
- Leuchtmodi: 3 Stufen (80 Lux, 50 Lux, 20 Lux)
- Akku-Laufzeit: 5 h/höchste Leuchtstufe; max. 16 h
- Abmessungen: 37,5 x 106,5 x 46 mm

Die neue GVolt 80.1 wird hängend montiert.
Der ROADBIKE-Testeindruck
Mit schlanken 102 Gramm ist die GVolt80.1 erfreulich leicht und auf dem Niveau der Vorgänger. Das Gehäuse selbst ist etwas kantiger geworden. Beibehalten hat Cateye die eigene Halterung mit Kunststoff-Riemen, der sich im ROADBIKE-Test als sehr flexibel erweist und auch gut an vielen abgeflachten Oberlenkern anzubringen ist. Optional bietet Cateye zudem eine spezielle Halterung für ovale/breite Aero-Lenker an, die H-34N Aero von Cateye (18,95 Euro).
Top: In der Halterung kann die Leuchte um einige Grad geschwenkt werden, sodass das Lichtfeld mittig ausgerichtet werden kann, auch wenn die Lampe selbst etwas seitlich versetzt montiert ist. Kleiner Nachteil: So angebracht steht die Lampe etwas nach hinten hinter dem Lenker hervor, sodass man im Wiegetritt mit dem Bein anstoßen kann.
Nicht nur deshalb ist die Montage unter einem Outfront-Computermount deutlich empfehlenswerter. Viele dieser Halterungen ermöglichen an der Unterseite, einen sogenannten GoPro-Mount anzubringen, oder haben diesen bereits inklusive. Dank des beiliegenden Adapters lässt sich die GVolt80.1 so problemlos unter dem Radcomputer montieren. So ist sie mittig ausgerichtet und kann ihr Lichtfeld ohne störende Hindernisse auf die Straße werfen. Außerdem ist sie so leicht in der Höhe auszurichten, damit das Lichtfeld weit genug nach vorn strahlt, um bei rennradüblichem Tempo rechtzeitig Hindernisse oder Straßenschäden zu erkennen. Zudem bleibt das Cockpit aufgeräumt und clean.

Die neue GVolt80.1 kommt inkl. GoPro-Adapter.
Ist der Mount einmal angebracht, kann die Lampe selbst easy an- oder abgeclipst werden, wenn man sie beispielsweise aufladen möchte. Dank des USB-C-Ladeports ist das auch ohne spezielles Kabel quasi überall möglich.
Dank der 5 neuen LEDs auf der Oberseite hinter dem An-/Aus-Knopf ist die verbleibende Akku-Power auch gut sichtbar. Ein klarer Fortschritt gegenüber dem Vorgänger GVolt70.1, bei dem nur die Farbe des Einschalt-Knopfs von Grün auf Rot wechselte, wenn der Akku-Stand niedrig war.
Unterwegs dient der Einschalt-Knopf auch dazu, zwischen den drei Leuchtstufen hin- und herzuwechseln. Wahlweise leuchtet die GVolt80.1 mit 80 Lux, 50 Lux und 20 Lux, der Akku soll laut Hersteller auf höchster Stufe 5 Stunden durchhalten, auf niedrigster Stufe bis zu 16 Stunden. Nach mehreren Test-Durchläufen zeigt sich die GVolt in der Tat als ausdauernd, die 5 Stunden auf höchster Stufe können wir bestätigen – zumindest bei normaler Raumtemperatur. Im Winter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt lässt die Akkukapazität naturgemäß nach. Dennoch sollte die Leuchte auf jeden Fall genug Laufzeit für übliche Arbeitswege oder ausgedehnte Feierabendrunden im Winter bieten.

Die GVolt 80.1 baut kompakt. Neben der Standard-Halterung ist auch eine spezielle Halterung für Aero-Lenker optional verfügbar.
Allerdings steht der Knopf nicht weit nach oben und ist so mit dickeren Winterhandschuhen nicht leicht zu erfühlen, will man die Helligkeit unterwegs etwas anpassen.
Das Lichtfeld selbst gefällt auf den ersten kürzeren Testfahrten mit guten und einer gleichmäßigen Ausleuchtung in einem großen Bereich vor dem Rad. So hat man auch bei etwas höherem Rennradtempo oder Abfahrten genug Zeit, den Straßenverlauf sowie eventuelle Hindernisse wie Schlaglöcher oder andere Straßenschäden zu erkennen. Somit ist die GVolt80.1 definitiv geeignet, auch bei völliger Dunkelheit genug Licht zu liefern.

Das Lichtfeld der GVolt80.1 im ROADBIKE-Test.
Die Breite des Lichtfeld, vor allem im Nahbereich, – wichtig für das Einlenken in Kurven – ist ok, könne aber nach unserem Eindruck etwas ausgeprägter sein. Wie auf dem Bild zu erkennen, strahlt die GVolt80.1 eher trichterförmig nach vorne, mit klarer Hell-Dunkel-Kante an den Seiten. Lenkt man in engere Kurven, fehlt so etwas an Licht in dem Bereich, in den man lenkt, und man fährt etwas ins Ungewisse. Mit leichten Lenkbewegungen lässt sich das zwar ausgleichen, aber andere Frontleuchten haben insbesondere im Nahbereich eine breitere Ausleuchtung. Zum Abgleich sind wir außerdem die GVolt70 bzw. die GVolt70.1 gefahren, die ein etwas gleichmäßigeres Lichtfeld bietet und vor allem aber die Seitenbereiche etwas besser ausleuchtet.

Die Cateye GVolt80.1 hat mich mit ihrer Ausdauer und der praktischen hängenden Montage überzeugt. Mit bis zu 80 Lux und dem breiten Lichtfeld hat man auch auf stockdunklen Wegen ein gutes Gefühl und kann Hindernisse und Schlaglöcher gut und vor allem frühzeitig erkennen. Dass das Lichtfeld insbesondere im Nahbereich nicht ganz so breit ausfällt, ist ein kleiner Nachteil, lässt sich aber verschmerzen. Der neue USB-C-Anschluss sowie die klar erkennbare, eindeutige Ladestandsanzeige sind hingegen klare Verbesserungen. In Summe für den fairen Preis eine Lampe, mit der man nichts falsch macht.





