Legendäre Anstiege im Land des Monviso in der Region Piemont

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Dritte Auflage des Kult-Radsport-Events
Legendäre Pässe im Land des Monviso

Zuletzt aktualisiert am 03.06.2024

Im Sommer 2024 jähren sich die "Legendären Pässe in den Ländern des Monviso", in der Region Piemont, zum dritten Mal. Das Radsportevent, mit Panorama-Anstiegen zu Pässen und Bergankünften, findet in den Tälern der Provinz Cuneo statt. Die Straßen sind während der Veranstaltungen für Kraftfahrzeuge gesperrt. Von Juni bis September können Radsportbegeisterte mit Renn- oder E-Bikes den Colle Fauniera, Colle dell'Agnello, Pian del Re, Colle di Sampeyre und den Anstieg nach Montoso und Rucas di Bagnolo Piemonte (auf einer längeren Strecke als letztes Jahr) bezwingen. Dazu kann die Neuheit für 2024 – der kurze aber steilen Anstieg nach Montemale di Cuneo – erklommen werden. Insgesamt sind acht Tage für Radtouristen reserviert.

Es handelt sich nicht um ein Rennen, sondern um ein wahres Radsportfest. Eine Gelegenheit für Radbegeisterte, in ihrem eigenen Tempo und ohne Wettkampfgeist charmante Straßen mit Höhenunterschieden zu befahren, an denen sich bereits Profis gemessen haben, ohne dabei vom Verkehr gestört zu werden. Die Routen verlaufen entlang von Abschnitten, welche durch den "Giro d'Italia" und die "Tour de France" bekannt wurden. Ziel ist es, die natürliche Eignung dieser Täler für den sportlichen Tourismus auf zwei Rädern zu fördern.

Das Format umfasst eine sechstägige Veranstaltung vom 3. bis 8. Juli – direkt nach der "Tour de France"-Etappe in Piemont – mit der Möglichkeit, alle Zielanstiege an aufeinanderfolgenden Tagen zu bewältigen: Mittwoch, 3. Juli Colle Fauniera aus den Stura-, Grana- und Maira-Tälern kommend; Donnerstag, 4. Juli Colle di Sampeyre aus den Maira- und Varaita-Tälern; Freitag, 5. Juli Pian del Re im Po-Tal; Samstag, 6. Juli Anstieg nach Montoso di Bagnolo Piemonte im Infernotto-Tal; Sonntag, 7. Juli Anstieg nach Montemale di Cuneo aus dem Grana-Tal; Montag, 8. Juli Colle dell'Agnello im Varaita-Tal mit Zusammentreffen am Gipfel mit einer ähnlichen französischen Radsportveranstaltung.

Dazu kommt zwei Einzeltage mit zwei der Hauptanstiege: Einmal am Samstag, 22. Juni Pian del Re und am Sonntag, 1. September Colle dell'Agnello im Varaita-Tal mit Gipfeltreffen mit der französischen Veranstaltung. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Angemeldeten erhalten einen Stempel für ihr Fahrrad. Weitere Informationen unter Scalateleggendarie.

Die "Legendären Pässe in den Ländern des Monviso" finden nach über 6.500 Teilnehmern in den ersten beiden Ausgaben nun zum dritten Mal statt. Organisiert wird die Veranstaltung von Terres Monviso, den Berg-Gemeindeverbänden Valle Stura, Valle Grana, Valle Maira, Valle Varaita, den Monviso-Kommunen Barge-Bagnolo und der Gemeinde Saluzzo, mit technischer Unterstützung von Velo Caraglio und Vigor Cycling Team. Die Region Piemont, die Provinz Cuneo, Uncem Piemonte und die ATL del Cuneese (der lokale Tourismusverband) sind die Schirmherren dieses Events. In diesem Jahr wird die Veranstaltung zusammen mit einer ähnlichen französischen Veranstaltung, der "Tournée des Grand Cols" vom 4. bis 8. Juli (Donnerstag, 4. Juli Col du Galibier; Freitag, 5. Juli Col du Granon; Sonntag, 7. Juli Col d'Izoard; Montag, 8. Juli Colle dell'Agnello; Dienstag, 9. Juli Col de l'Échelle) durchgeführt. So entsteht ein interessantes, grenzüberschreitendes Tourismusprodukt für Radsportbegeisterte.

DER KALENDER

  • Samstag, 22. Juni: Pian del Re
  • Mittwoch, 3. Juli: Colle Fauniera: Stura-, Grana- und Maira-Tal
  • Donnerstag, 4. Juli: Colle di Sampeyre:- Maira- und Varaita-Tal
  • Freitag, 5. Juli: Pian del Re: Po-Tal
  • Samstag, 6. Juli: Montoso und Rucas di Bagnolo Piemonte: Infernotto-Tal
  • Sonntag, 7. Juli: Montemale di Cuneo: Grana-Tal
  • Montag, 8. Juli: Colle dell'Agnello: Varaita-Tal
  • Sonntag, 1. September: Colle dell'Agnello: Varaita-Tal

Colle Fauniera

Vom epischen Anstieg Marco Pantanis, dem am Gipfel eine Skulptur aus schwarzem Marmor von Ormea gewidmet ist, bis zu Paolo Savoldellis halsbrecherischer Abfahrt bei der "Giro d'Italia 1999" sind die Anfahrten zum Colle Fauniera aus den Grana-, Stura- und Maira-Tälern kommend, letzteres mit dem Colle di Esischie, ein Sehnsuchtsort für Radsportfans, seit sie in den 1990ern asphaltiert wurden. Das bezeugen die nach Radsportgrößen benannten Kehren auf der Grana-Talseite und die bis in jüngster Vergangenheit aktiven Chrono Test Point-Zeitmessstationen.

Der Pass kann von drei Seiten erklommen werden:

Vom Stura-Tal aus in Demonte hat die Strecke eine maximale Steigung von 12,5 % und einen Höhenunterschied von 1.730 m auf 25 km. Treffpunkt ist der Spada-Platz in Demonte; ab der Località San Giacomo (1.200 m Höhenunterschied, 15 km Strecke) ist die Straße gesperrt.

Vom Grana-Tal aus hat die Strecke eine maximale Steigung von 14 % und einen Höhenunterschied von 1.650 m auf 22 km. Treffpunkt ist Pradleves bei den Sportanlagen in der Via Nazzari 3; ab der Wallfahrtskirche in Castelmagno (720 m Höhenunterschied, 8 km Strecke) ist die Straße gesperrt.

Vom Maira-Tal aus mit dem Colle di Esischie hat die 18 km lange Strecke eine maximale Steigung von 12 % und einen Höhenunterschied von 1.290 m. Treffpunkt ist Marmora (Tourismusbüro an der Abzweigung nach Canosio); ab der Borgata Tolosano (915 m Höhenunterschied, 13 km Strecke) ist die Straße gesperrt.

Colle di Sampeyre

Der 2.284 m hohe Colle di Sampeyre zwischen den Maira- und Varaita-Tälern ist eine der faszinierendsten und panoramareichsten Verbindungen zwischen den beiden Tälern. Eine wahre Herausforderung für Radfahrer, die auf wenigen Kilometern einen beträchtlichen Höhenunterschied bewältigen müssen. Die Anforderung ist hoch, die Steigung ist gleichmäßig, lässt aber keine Pausen zum Verschnaufen zu. Kein Wunder, dass er als einer der anspruchsvollsten Pässe der gesamten Westalpen gilt. Die Mühen werden durch den Baumbestand gemildert, der an heißen, sonnigen Tagen angenehme Schattenabschnitte bietet.

Der Pass kann von zwei Seiten erklommen werden:

Vom Varaita-Tal aus hat die 16 km lange Strecke eine maximale Steigung von 13 % und einen Höhenunterschied von 1.250 m. Treffpunkt ist Sampeyre beim Tourismusbüro; die Straße wird in Sampeyre oberhalb des Parkplatzes der Skilifte gesperrt.

Vom Maira-Tal aus hat die 16 km lange Strecke eine maximale Steigung von 15 % und einen Höhenunterschied von 1.200 m. Treffpunkt ist die Fraktion Paschero in Stroppo; ab dem Colle della Cavallina (344 m Höhenunterschied, 4,1 km Strecke) wird die Straße gesperrt.

Colle dell'Agnello

Der Colle dell'Agnello mit 2.744 m Höhe ist für Radsportbegeisterte ein denkwürdiges Ziel: Als höchster asphaltierter Grenzübergang Europas mit beachtlichen Steigungen stellt er auch die trainiertesten Beine auf die Probe. Auf seinen Kehren haben sich schon oft Profis gemessen; außerdem ist er einer der wenigen Pässe, die sowohl beim "Giro d'Italia" von Marco Pantani 1994 und Michele Scarponi 2016 als auch bei der "Tour de France" 2008 und 2011 befahren wurden. Heute erinnert ein Holzdenkmal auf dem Gipfel an Scarponi, den "Adler von Filottrano", der rund ein Jahr nach seinem Sieg vor Vincenzo Nibali tragisch ums Leben gekommen ist.

Die maximale Steigung beträgt 15 % bei einem Höhenunterschied von 1.115 m auf 14 km Streckenlänge. Treffpunkt ist das Tourismusbüro in der Borgata Maddalena; ab der Borgata Chianale (900 m Höhenunterschied, 9 km Strecke) ist die Straße gesperrt.

Pian del Re

Der Anstieg zum Pian del Re auf 2.020 m Höhe war gleich zweimal hintereinander, in den Jahren 1991 und 1992, Ziel einer Etappe des "Giro d'Italia". Sieger waren Massimiliano Lelli im dichten Nebel und Marco Giovannetti. Jedes Jahr folgen zahlreiche Fans den Spuren der Profis bis zu den Hängen des Monviso, dem Berg, der als "Steinerner König" bekannt ist. Die reizvolle Route verläuft von Crissolo und den Fraktionen Serre, Borgo und Serre Uberto aus durch Laubwälder und Weiden. Die Umgebung ist rau und gewaltig, vor der Ebene "Pian della Regina" erreicht man die maximale Steigung. Das letzte Stück führt zur Hochebene des "Pian del Re" sowie zu den Quellen des Po, des längsten Flusses Italiens.

Die maximale Steigung beträgt 12 % bei einem Höhenunterschied von 690 m auf 9 km Streckenlänge. Treffpunkt ist in Crissolo am Saal der Bergführer; ab der Abzweigung zur Borgata Borgo (550 m Höhenunterschied, 5,5 km Strecke) ist die Straße gesperrt.

Montoso und Rucas di Bagnolo Piemonte

Der Anstieg nach Montoso wurde im Jahre 2019 "entdeckt" und in die Etappen des "Giro d'Italia" aufgenommen. Sie erinnert an die legendäre Leistung von Fausto Coppi bei der Cuneo-Pinerolo 1949 zum 100. Geburtstag des "Campionissimo". Vor allem bei piemontesischen Radsportbegeisterten gilt diese Strecke als sehr renommiert. Bei den "Legendären Anstiegen in den Tälern des Monviso 2024" führt die Route bis zum Ortsteil Rucas. Steile Kehren, lange gerade Anstiege und wenige Abschnitte zum Verschnaufen machen die bis auf 1.531 m Höhe führende Strecketrainingsintensiv und herausfordernd.

Die maximale Steigung beträgt 16 % bei einem Höhenunterschied von 1.165 m auf 16,5 km Streckenlänge. Treffpunkt ist der San Pietro-Platz in Bagnolo Piemonte; ab der Via Cave 3 km nach dem Start ist die Straße gesperrt.

Montemale di Cuneo

Dieser kurze, aber sehr steile Anstieg ist bei lokalen Radfahrern für seine ausgeprägte Steigung bekannt und war Teil der 14. Etappe Bra – Borgo San Dalmazzo der "Giro d'Italia" 1999. Diese führte zum Colle Fauniera mit Marco Pantanis legendärem Aufstieg und Paolo Savoldellis Abfahrt. Er gilt als ein wahres, kleines Juwel unter den lokalen Radstrecken und bietet auch erfahrenen Radlern intensive Emotionen. Mit mehreren weiten Kehren erleichtert die Strecke zwar den Einstieg, lässt aber keine Pausen zum Luftholen: Es gilt, eine Reihe an technischen und physischen Herausforderungen zu meistern, bei denen jeder Höhenmeter große Entschlossenheit erfordert.

Die maximale Steigung beträgt 14 % bei einem Höhenunterschied von 320 m auf 3,5 km Streckenlänge mit einer Durchschnittssteigung von 9,5 %. Treffpunkt ist die Fraktion San Giorgio; ab der Abzweigung in Richtung Piatta der Provinzstraße Dronero-Montemale ist die Straße gesperrt.