Bewertung:
Was uns gefällt:
komfortables Langstrecken-Set
gute Steckachsen
laufruhig, lenkt trotzdem direkt ein
Was uns nicht gefällt:
Lenkkopf dürfte steifer sein
Testurteil

Merida setzt im Disc-Segment mit dem Scultura auf einige pfiffige Ideen: So sollen spezielle Kühlrippen an den Disc-Aufnahmen von Gabel und Hinterbau etwa das Hitzemanagement verbessern.
Auch die von Focus entwickelten RAT-Steckachsen verbaut Merida – mit nur einer Viertelumdrehung sind die so schnell zu öffnen wie kein anderes System. Abseits des Durchschnitts bewegt sich das Scultura auch bei der Geometrie: Die Kettenstreben sind vergleichsweise kurz, der gesamte Radstand ist recht lang. Das sorgt für ausgeprägte Laufruhe, trotzdem geht das Testrad auch zackig ums Eck. Dieses Handling gefällt Etappen-Rennfahrern.
Das Scultura bleibt bei den stundenlangen Einsätzen im Feld angenehm ruhig, bei hitzigen Ortsdurchfahrten fegt es dennoch recht aggressiv auch durch enge Kurven. Voll auf die Langstrecke ist auch die Fahrerhaltung zugeschnitten: Man sitzt gestreckt, aber ohne zu ausgeprägte Sattelüberhöhung. Manchem Tester war die Haltung im Unterlenker nicht tief genug, da der Lenker am Testrad einen sehr kompakten Bogen aufweist.
Pluspunkte sammelte das Scultura für den wirksamen Federungskomfort: Das Rad wirkt auf rauem Asphalt nicht unangenehm hart – bei langen Einsätzen ein klarer Vorteil. Punktabzüge handelt sich Merida aber bei den Daten von den RB-Prüfständen ein. Im Lenkkopf erreicht das Rahmen-Gabel-Set nur einen unterdurchschnittlichen Wert – im Alltag kein Problem, doch die Mitbewerber im Test sind teils deutlich steifer, was für präziseres Handling sorgt.
Geometrie:

Ausstattung:

Merida Scultura Disc Team (Modelljahr 2018) im Vergleichstest