Testbericht: Centurion Hyperdrive Disc 4000 (Modelljahr 2016)

Testbericht: Centurion Hyperdrive Disc 4000 (Modelljahr 2016)

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Zuletzt aktualisiert am 26.01.2017
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Foto: Benjamin Hahn

Bewertung:

Was uns gefällt:

 grundsolider, zuverlässiger Touren-Alleskönner

 alltagstaugliche, sinnvoll gewählte Ausstattung

Was uns nicht gefällt:

 am Heck mangels Carbon- Stütze hart

 schweres Rahmen-Set

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

Testurteil: Sehr gut (75 Punkte)



Das Ergebnis unseres Rennrad-Tests: Am Charakter und am Rahmenmaterial des Centurion Hyperdrive hat sich in 10 Jahren nichts geändert – sonst aber fast alles.

Schon im RoadBIKE-Test 2006 holte sich der Alu-Rahmen die Bestnote „überragend“. Und ein dickes Lob der Tester: „Wie kein anderes Rad im Test definiert es den Begriff ausgewogen: laufruhig bergab, wendig in Kurven, schnell am Berg.“ Diese Einschätzung kann man getrost und ohne Einschränkung für das 2016er-Modell im Test übernehmen.

Das Centurion Hyperdrive Disc 4000 gibt heute die Blaupause für einen modernen Touren-Renner: Man sitzt durch etwas mehr Stack ohne zu starke Sattelüberhöhung, aber doch mit genug Streckung für sportliche Antritte. Der lange Radstand sorgt für sichere Laufruhe, so läuft das Centurion Hyperdrive Disc 4000 nie aus der Hand, ist bergab eine sichere Bank. Durch Kurven folgt es präzise, aber immer ruhig und gelassen. Genau das schätzen heute Rennradfahrer, die einen möglichst breitbandigen Renner suchen, ohne unbedingt Rennen gewinnen zu müssen.

Als großes Plus im Vergleich zum Modell von 2006 notierten die Tester die hochgebirgstaugliche Übersetzung mit 34er-Blatt und 32er-Ritzel an der Kassette – im Vergleich zur damaligen Schaltung mit 3 Kettenblättern und 25er-Ritzel eine elegantere und leichtere Lösung.

Apropos Kettenblatt: Die wohl größte spürbare Verbesserung aktueller mechanischer Schaltungen betrifft den Umwerfer, der sich mit weniger Handkraft und kurzem Hebelweg viel einfacher schalten lässt

Der große und offensichtliche Unterschied zwischen aktuellem und dem 2006er-Hyperdrive betrifft die Bremse: Das Centurion Hyperdrive Disc 4000 bremst hydraulisch per Disc. Dennoch ist das Rahmen-Set fast 300 Gramm leichter als das ältere Felgenbrems-Modell. Im Vergleich zu anderen Alu-Disc-Rahmen ist das Centurion Hyperdrive Disc 4000 allerdings kein Leichtgewicht.

Wenig getan hat sich beim Federungskomfort: Die Alu-Stütze und die steife Disc-Gabel federn ähnlich schlecht wie das Testrad von 2006. Und auch beim Komplettgewicht zeigte die Waage damals wie heute 8,9 Kilo an – die Disc mit entsprechenden Laufrädern und die breiteren Reifen wiegen das Gewicht auf, welches das Rahmen-Set und die Ultegra-Gruppe statt der früher verbauten 105 eingespart haben.

Ob man das nun als Argument für oder gegen die Disc anbringen kann, mag jeder für sich entscheiden. Unstrittig ist die ungleich bessere Dosierbarkeit und die ohne große Handkräfte bereitgestellte Bremsleistung der Disc am Centurion Hyperdrive Disc 4000 – vor allem im Vergleich zur schwachbrüstigen Felgenbremse von damals.

Interessant ist der Blick auf die Preise. 2006 kostete der mit 105er-Gruppe bestückte Alu-Renner 1399 Euro – auch heute noch ein erreichbarer Preispunkt für ein vergleichbar aufgebautes Rad. Mit Ultegra und hydraulischer Disc werden allerdings 2299 Euro fällig – die jüngsten technischen Innovationen fordern beim Kaufpreis ihren Tribut.

Profil:

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RoadBIKE

Geometrie:

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RoadBIKE

Centurion Hyperdrive Disc 4000 (Modelljahr 2016) im Vergleichstest