Richtig Radfahren im Winter: Tipps & Tricks für Baselayer & Wintersocken

Baselayer & Wintersocken im Test
Draußen statt Rolle: Warmbleiben auf dem Rad

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 23.11.2025
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Draußen statt Rolle: Warmbleiben auf dem Rad
Foto: Hersteller

Draußen Rad fahren statt nur auf der Rolle – das lohnt sich auch im Winter, vorausgesetzt, die Kleidung stimmt. Besonders entscheidend sind wärmende, feuchtigkeitsregulierende Baselayer und gut isolierende Wintersocken, denn sie bestimmen maßgeblich das Körperklima. Wir haben aktuelle Modelle getestet und zeigen, welche Schichten bei Kälte wirklich funktionieren.

Seb Breuer
Gravel-Profi

Vor allem gilt es, Kopf, Hände und Füße vor Kälte und Fahrtwind zu schützen.

Mindestens genauso wichtig ist jedoch ein gutes Unterhemd, neudeutsch Baselayer, das den Oberkörper einerseits wärmt, andererseits entstehende Feuchtigkeit aufnimmt und von der Haut wegtransportiert.

Im Idealfall arbeiten die verschiedenen Lagen für ein angenehmes Körperklima zusammen, indem Feuchtigkeit nach außen abgegeben wird, Fahrtwind und Kälte aber nicht nach innen durchdringen. Ob es als äußerste Schicht wirklich eine teure Winterjacke sein muss, darüber lässt sich streiten. Wer nicht zu oft und bei eisigen Temperaturen draußen fahren möchte, kann sich mit einem etwas wärmeren Langarm- oder Gabba-Trikot sowie Armlingen und einer Windweste/-jacke behelfen.

Komme ich auch im Zwiebel-Look durch den Winter?Softshell-Materialien packen drei Lagen zusammen – wie beim ZwiebelLook. Anstelle von zwei Isolationsschichten aus Unterhemd und Microfleece, die nach außen durch eine Regenjacke gegen Fahrtwind und Regen geschützt werden, erfüllt ein dreilagiges Laminat all diese Aufgaben. Wer oft sportlich schweißtreibend unterwegs ist, sollte sich die bessere Klimaregulierung von Softshell-Materialien gönnen. Biker:innen, die es etwas ruhiger angehen lassen und weniger schwitzen, können günstiger selbst kombinieren.

Tipps

Aber fangen wir oben an. Für Kopf und Hals sind zwei Dinge unverzichtbar: eine Unterziehmütze unterm Helm sowie ein Schlauchtuch (auch: Buff) für den Hals. Beides sind keine teuren Anschaffungen, vor allem Schlauchtücher finden sich mit Werbeaufdruck in so manchem Starterbeutel.

Deutlich kniffliger gestaltet sich die Aufgabe, die Hände bei eisigem Fahrtwind auf Dauer warm und voll beweglich zu halten. Dabei gilt es, den schwierigen Spagat zwischen Isolation einerseits und Griffgefühl andererseits zu meistern. Wer viel draußen fährt, sollte sich den Luxus von zwei Paar Winterhandschuhen gönnen: ein dünneres Paar für die Übergangszeit um 10° C sowie ein dickes für Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Die Füße sind zwar nicht ganz so empfindlich und gefordert wie die Hände, aber auch dort greift die Kälte gnadenlos an. Überschuhe verheißen flexible und kostengünstige Isolation, vor allem für oft luftige Rennradschuhe. Vielfahrer und Pendler profitieren hingegen von ausgewiesenen Winterschuhen. Die halten zum einen deutlich wärmer, zum anderen sind sie einfacher anzuziehen. Bis enge Überschuhe endlich über die Radschuhe gezogen sind und ordentlich sitzen, dauert es meist etwas.

Nicht zu unterschätzen, für warme Füße: die richtigen Socken. Sie müssen gut isolieren, aber auch Feuchtigkeit aufnehmen. Gleichzeitig sollten sie nicht zu dick ausfallen, damit sie gut in die Schuhe passen und keine Falten werfen, was zu schmerzhaften Druckstellen führen kann.

Bleiben die Beine. Wer die Investition in wärmende Winter-Bibtights scheut: Die Varianten ohne Polster (sie werden über der kurzen Bib getragen) sind deutlich günstiger zu haben und können mehrmals getragen werden, bevor sie in die Wäsche müssen.

Was ist Windchill?Bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius tritt der sogenannte Windchill-Effekt bereits ab Fahrgeschwindigkeiten von etwa 10 km/h auf. Er bezeichnet den Unterschied zwischen der gemessenen und der gefühlten Temperatur in Relation zur gefahrenen Geschwindigkeit. Denn der Fahrtwind führt dazu, dass sich die Umgebungstemperatur auf der Haut kälter anfühlt, als sie tatsächlich ist. Fährst du mit 10 km/h bei 5° C, beträgt die gefühlte Temperatur etwa 2° C. Ist man zügiger unterwegs, fällt die gefühlte Temperatur etwa bei 40 km/h bereits auf frostige –8° C Celsius! Weitere Beispiele findest du in der Tabelle rechts.

Neun Baselayer im Test

Wie gut moderne Baselayer den Oberkörper zugleich wärmen und Feuchtigkeit effektiv nach außen leiten, zeigt unser ausführlicher Test – denn genau dieses Zusammenspiel ist entscheidend für ein stabiles, angenehmes Körperklima auf winterlichen Ausfahrten.

1
Hersteller

GripGrab Expert Seamless Thermal LS Base Layer

2
Agron Beqiri

Specialized Seamless Roll Neck LS Baselayer

3
Agron Beqiri

Cube Baselayer Race Be Warm

4
Hersteller

Q36.5 Baselayer 4 Plus LS

5
Hersteller

Gorewear M WS Baselayer Thermo LS

6
Agron Beqiri

Assos Winter Skin Layer P1

7
Agron Beqiri

Löffler M Windproof Transtex Light

8
Hersteller

Santini Next 2 Skin Baselayer

9
Agron Beqiri

Gonso Base Shirt LS

Acht Socken für den Winter im Test

Wie zuverlässig Wintersocken isolieren, Feuchtigkeit aufnehmen und dennoch schlank genug bleiben, um ohne Druckstellen im Schuh zu sitzen, zeigt unser Test von acht aktuellen Modellen.

1
Agron Beqiri

Löffler Transtex Mid Socks

2
Hersteller

Q36.5 Super Termico Socken

3
Hersteller

Specialized Merino Deep Winter

4
Agron Beqiri

Assos Ultraz Fugu Socks

5
Hersteller

Santini Wool Socks

6
Hersteller

Gore Shield WS Socks

7
Agron Beqiri

GripGrab Thermolite Winter Socks

8
Agron Beqiri

Cube High Cut Be Warm